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Neu im Kino

„Still the Water“ Foto: Film Kino Text

Die Insel Amami-Oshima liegt im Ostchinesischen Meer. Kaito, ein 16-jähriger Junge, verschlägt es mit seiner Mutter dort hin. Glücklich ist er dort allerdings nicht: Das Meer macht ihm Angst, er findet es „klebrig“, seine Lebendigkeit schreckt ihn. „Ich bin auch lebendig“, erwidert seine neue Freundin Kyoko. An diesem Dreieck – Kaito, Kyoko und das große Meer – lässt sich schon erkennen, welche Beziehung zum Leben in Naomi Kawases Film „Still the Water“ aufeinanderstoßen. Selbstverständlich besteht gerade darin auch die Anziehungskraft der beiden. Kyokos Mutter ist eine totkranke Schamanin. Ihr Dahinscheiden ist ein stilles Zentrum des Films – genauso wie Kyokos Liebe zum Meer. Hier empfindet sie Momente der Einheit (die sie sich auch von Sex mit Kaito verspricht, doch der schreckt zurück). Es ist, als sei sie selbst ein Fisch. Auf den ersten Blick spricht das für eine große Hingabe zum Leben, andererseits verrät Kyokos Unterwasser-Sehnsucht auch anderes. Denn obwohl sie ein Gefühl für ihre Umwelt und deren Pulsschlag besitzt, möchte ihr eine Wirklichkeit doch nicht in den Kopf: der nahende Tod ihrer Mutter. In 4 Kinos

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