: MUSIK
MusikThomas Mauchhört auf den Sound der Stadt
Man muss es wohl schon Größe nennen oder darf wenigstens reichlich Trotz dabei vermuten, dass die Band C+C=Maxigrossweiterhin an ihrem ziemlich bescheuerten Namen festhält, obwohl eigentlich alles gegen dieses sprachliche Ungetüm spricht: C+C=Maxigross. Hört sich verflixt nach einem aus dem Ruder gelaufenen Werbeslogan an, hinter dem man, jede Wette, niemals nicht eine aus Italien kommende Musikgruppe vermuten würde, die dazu noch am liebsten einen sacht ins Psychedelische driftenden Folk macht mit hübschen Harmoniegesängen. Das aber ist das Anliegen dieser italienischen Band, die sich in den etwa fünf Jahren ihrer Existenz nun keineswegs einen so großen Erfolg erspielt hat, dass sie, allein um des Erfolges willen, sklavisch an ihrem Namen festhalten müsste. Aber letztlich ist es wohl egal, welchen Namen man dem Kinde gegeben hat, Hauptsache, es huldigt Neil Young so unverspannt, wie das diese Italiener tun, die sich dazu erlauben, in dem einen Lied wie die Sphärenrocker Sigur Rós zu klingen und im nächsten den Pop so lässig spielen wie einst 10cc. Also doch eine einigermaßen maxigroße Spannbreite, ohne dass sich die Band dabei verzetteln würde. Heute am Donnerstag stellt sie sich im Acud vor (Veteranenstr. 21, 20 Uhr, 7 €).
Außerdem stehen C+C=Maxigross eben mit dem Namen einzig im Geschäft, während es sich im Folgenden bei Ufo nicht um die weiter aktive britische Hardrockband handelt, die in den fernen Siebzigern ihre schönsten Erfolge feiern durfte – sondern um ein Duoprojekt, das in Basel auch als Veranstalter einer Konzertreihe tätig ist: „Schlägerei mit anschließender Diskussion“ heißt die. Musikalisch geben sich Ufo dann nicht ganz so übergriffig, sondern eher weit ausgreifend, um aus Elektronischem, Jazzexperimenten und weiteren Klangmassen tektonisch interessante Klanglandschaften zu ordnen, die man beim Ufo-Konzert am Freitag im Neuköllner Café Prachtwerk besichtigen kann (Ganghoferstr. 2, 20 Uhr).
Mehr Jazz, zerklüftet, freigeistig, von Ornette Coleman oder Kommunikationstheorien inspiriert. Je nachdem. Zum Abschluss des diesjährigen „Jazz an der Lohmühle“ mit den Bands Die Hochstapler, Stop Thinking und Ruf der Heimat (mit Ernst-Ludwig Petrowsky) am Samstag in der Lohmühle (Lohmühlenstr. 17, 19 Uhr, Eintritt frei).
Und ein paar Stars: beim Wassermusik-Festival im Haus der Kulturen der Welt singt am Freitag Mike Heron (mit Incredible-String-Band-Fame) und am Samstag Asha Bhosle (die Stimme Bollywoods) (John-Foster-Dulles-Allee 10, 19 Uhr, Fr. 13/10 €, Sa 24/18 €). Und Björk. Singt am Sonntag in der Zitadelle Spandau. Dort allerdings ist das Konzert ausverkauft.
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