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„Schätze aus der Sammlung“

MIGRATION Um die Geschichten hinter kleinen Fundstücken geht es im Auswandererhaus

Lena Jung

29, ist seit zwei Jahren Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Auswandererhaus und hat Regionalgeschichte Lateinamerikas studiert.

taz: Frau Jung, Sie stellen heute im Auswandererhaus einen Reisepass und Friseur-Utensilien vor. Was ist daran so besonders?

Lena Jung: Der Reisepass stammt aus dem Jahr 1897. Anders als heute finden sich darin ausführliche Beschreibungen der Person, aber keine Stempel oder Visa: Man kann nicht auf den ersten Blick erkennen, wohin die Person gereist ist. Der Pass war damals eher ein Reisedokument für den Weg, als eine Legitimation zur Einreise.

Von wem ist der Pass?

Er gehört dem Urgroßvater von Marlies Hinze, der in New York geboren wurde. Dessen Vater wiederum stammte aus Deutschland – die Familie wanderte über die Generationen hin und her. Marlies Hinze hat den Pass dem Museum einst gestiftet und wird die Geschichte dazu ausführlich erzählen. Sie ist vom Freundeskreis des Auswandererhauses, der bald 30 Jahre besteht. Dieses Jubiläum und das 10-Jährige Bestehen des Deutschen Auswandererhauses selbst waren der Anlass zu der gemeinsamen Veranstaltungsreihe, bei der Schätze aus der Sammlung vorgestellt werden – inklusive der Aus- und Einwandererbiografien.

Was hat es mit den Haarschneide-Utensilien auf sich?

Die stammen von 1935 und gehörten einst einem Eismacher. Was beide Objekte verbindet, ist, dass sie zeigen, welche Umwälzungen im Leben zum Ein- und Auswandern dazugehörten.

Interview: jpb

18 Uhr, Deutsches Auswandererhaus, Columbusstr. 65, Bremerhaven

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