: Gut Papier hat Weile
ABSCHIEBUNG Die Tochter von Gazale Salame bekommt ein Ausweispapier – das erst gedruckt werden muss. Landkreis: An uns liegt die Verzögerung nicht
Die Rückkehr von Gazale Salame rückt offenbar näher. Der Landkreis Hildesheim hat nach eigenen Angaben eine Aufenthaltsgenehmigung für Salames 15 Jahre alte Tochter Amine erteilt, sagte sein Sprecher Hans-Albert Lönneker am Mittwoch. Dies ist die rechtliche Voraussetzung dafür, dass die Mutter ein Visum erhalten und nach Deutschland zurückkehren kann.
Kreissprecher Hans-Albert Lönneker wehrte sich gegen Vorwürfe des niedersächsischen Flüchtlingsrates, die Behörden verzögerten die Rückkehr der Kurdin. Das Ausweispapier für Amine werde in der Bundesdruckerei erstellt, so dass sie noch etwa drei Wochen warten müsse, sagte Lönneker. „Diese Wartezeit trifft jeden, der irgendein Ausweispapier wie zum Beispiel einen Personalausweis beantragt.“ Die Frist sei nicht auf eine zögerliche Bearbeitung zurückzuführen.
Kritik vom Flüchtlingsrat
Der Flüchtlingsrat hatte in der vergangenen Woche kritisiert, das niedersächsische Innenministerium und der Landkreis Hildesheim könnten sich schon jetzt um ein Visum für Gazale Salame bemühen. Erst wenn ein Visum erteilt sei, könne ein Rückflug für die Frau gebucht werden.
Salame war im Februar 2005 als Schwangere gemeinsam mit ihrer damals einjährigen Tochter in die Türkei abgeschoben worden. Ihr Ehemann Ahmed Siala brachte zum Zeitpunkt der Abschiebung die zwei älteren Kinder zur Schule. Zuvor hatte Salame 17 Jahre in Deutschland gelebt. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen. Der niedersächsische Landtag beschloss im Dezember einstimmig, dass die Frau nach Deutschland zurückkehren darf. (epd)