Schnell ins Konzert!

So langsam geht es dem Ende zu. Dann gilt Besinnlichkeit als erste Bürgerpflicht, ein paar notorische Spaßvögel spielen zwischen den sprichwörtlichen Jahren spaßige Musik und ansonsten ist nicht viel. Also nehmen wir mit, was es vorher mitzunehmen gibt. Wobei Pink, die am heutigen Samstag im AWD-Dome auftritt, nicht unbedingt dazugehört.

Dann schon lieber in die Spedition, wo ab 21 Uhr Dara Sepehri und Helado Negro im Rahmen von Folkart-Now! auftreten. Sepehri ist ein umtriebiger junger Musiker aus Bremen, der Musikwissenschaften und Philosophie studierte, als Regieassistent am Schauspiel Bremen gearbeitet hat, Filmmusik, Drehbücher und Gedichte schreibt. Heute Abend spielt er mit seiner zweiköpfigen Begleitband eigene Songs zwischen Folk und Pop. Stilistisch weit schwerer einzuordnen ist die Musik von Helado Negro, die sich bei House ebenso bedient wie bei dem Kunst-Psych-Pop von Os Mutantes, den Dub-Errungenschaften eines Adrian Sherwood spanischen Balladen.

Zu Jochen Distelmeyer, der am Montag im Tower auftritt, lesen Sie an anderer Stelle mehr. Ein anderer großer Solist mit prominenter Bandvergangenheit kommt am Mittwoch in die Stadt: Im Aladin empfängt ab 20 Uhr Ronnie James Dio, ein – tiefer Griff in die Phrasenschublade – eher kleiner Mann mit umso größerer Stimme, der nach Ozzy Osbornes Ausstieg bei den Metal-Urvätern Black Sabbath fürs Vokale zuständig war, nachdem er sich zuvor an der Seite des Deep-Purple-Gitarristen Richie Blackmore bei der Band Rainbow internationales Renommee ersungen hatte.

Das Bedürfnis nach Punk-Rock zum Mitsingen bedienen Planlos aus Grevenbroich. Fans von Ärzten und Toten Hosen kommen hier auf ihre Kosten. Am Freitag ab 20 Uhr im Tower.

Da könnte man allerdings auch in die Spedition pilgern, wo so gegen 21 Uhr Josse Keskitalo und Dufus auftreten. Erstens besteht dortselbst die Gelegenheit für einen Saunabesuch, zweitens ist vor allem das durchgeknallte Dufus-Kollektiv eine Visite wert. Andreas Schnell