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Neu im Kino

„Station to Station“ Foto: NFP/Filmwelt

Doug Aitkens „high speed modern roadtrip“ ist kein Dokumentarfilm: „Station to Station“ ist ein „Happening“. Wer dem retroschicken Zug irgendwo in der Weite des mittleren Westen begegnete, musste wohl glauben zu halluzinieren. Vor allem nachts sah es dank des blinkenden LED-Lichterbands entlang der Waggons so aus, als wären die Casinos von Las Vegas inklusive Rockstars ins Rollen gekommen. Es waren dann aber nur der Multimedia-Künstler Doug Aitken und seine Freunde und Kollegen aus der Musik-, Tanz- und bildenden Kunstszene. 24 Tage lang fuhren sie quer durch die USA, vom Atlantik bis zum Pazifik. Während der zehn Stopps des Zuges und auf der Fahrt entstand ein Muster aus 62 einminütigen Videosequenzen: Patti Smith tritt auf. Thurston Moore, Gitarrist von Sonic Youth, bestückt den Zug mit Mikrofonen; Giorgio Moroder versucht die Wüste zum Singen zu bringen. Die Künstler, darunter Berliner wie Ólafur Elíasson und Christian Jankowski, fuhren nur eine bestimmte Strecke mit. Aitkins einzige rigorose Vorgabe: die Flüchtigkeit.Ein Happening im sinnenbetörenden Minuten-Stakkato.

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