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POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird im wunderbaren Biergarten Jockel (Ratiborstraße 14c, 19 Uhr)über„Selbstbestimmung in feministischen Theorien“geredet. Friederike Strack, Andrea Truman und andere Feminist_innen werden ausloten, inwieweit der Begriff Selbstbestimmung, der in der linken Theorie eine große Rolle spielt, überhaupt tragfähig ist – denn, wie die Veranstalter_innen sagen: „Ein Begriff wie Selbstbestimmung kann mit sehr unterschiedlichen Bedeutungen gefüllt werden. Das hat auch Folgen für feministische Kämpfe: Die Forderung nach Selbstbestimmung taugt nur bedingt und unter bestimmten Voraussetzungen.“ So kann etwa mit dem Begriff Selbstbestimmung auch die Pränataldiagnostik gerechtfertigt werden – was bekanntermaßen nicht nur in der Geschichte passiert ist, sondern gerade auch wieder in der Gegenwart. Eine spannende, eine wichtige Diskussion.

Etwas später wird in der Baiz (Schönhauser Allee 26a, 20 Uhr) über die „Staatsaffäre NSU“ gesprochen und über die „umkämpfte Wahrheit“ in dieser. Hajo Funke hat die Vorgänge in Polizei, Geheimdienst und Regierung rekonstruiert und ist auf eine „gefährliche Schwächung der Sicherheit“ gestoßen – nicht etwa für jene, die sich in Freital und vielen anderen Orten brüllend „Deutsche“ nennen und die von vielen Zeitungen grundsätzlich nur als „besorgte Bürger“ kennen, sondern für alle von diesen rassistisch Bedrohten. Die Polizei ist nicht immer aller Freund und Helfer, wie man ja bereits ahnte.

Am Freitag findet im SO36 (Oranienstraße 190, 18 Uhr) das „Female Focus Festival“ statt, auf dem zunächst im Rahmen einer Podiumsdiskussion geklärt werden soll, wie „weibliche Sichtbarkeit im Rap in die Zukunft“ zu überführen sei und inwieweit es sie überhaupt schon gibt. Anschließend spielen Yansn, Sara Hebe & Ramiro Jota, Lumaraa, Shirlette Ammons Acts aus Berlin, Brasilien und den USA und demonstrieren die „weibliche Sichtbarkeit“ aufs Expliziteste.

Am Mittwoch schließlich laden die Kritischen Jurist*innen der Freien Universität in die Friedel54 in Neukölln (Friedelstraße 54, 20 Uhr), um dort über die „ungesühnten NS-Verbrechen in Griechenland und Entschädigungen für deren Opfer“ zu referieren. Bekanntlich weigert sich die Bundesregierung bis heute, die Opfer der deutschen Massaker in Griechenland im Zweiten Weltkrieg angemessen zu entschädigen. Zugleich glaubt ja die deutsche Regierung wie auch viele andere hierzulande, alles über die vermeintlich weltbekannte „Gier der Griechen“ zu wissen. Ein unappetitliches Thema, das dringend bearbeitet werden muss.

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