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Archiv-Artikel

WUNSCHZETTEL

an Jens Böhrnsen (SPD), der heute zum neuen Bürgermeister gewählt wird

„Wo Böhrnsen draufsteht, bleibt hoffentlich auch Böhrnsen drin!“ Das wünscht sich HANS ENDL, Geschäftsführer der Arbeitnehmerkammer. Um seine Politik den Menschen in dieser Stadt transparent zu machen, müsse Böhrnsen „ein Leitbild für die Zukunft dieser Stadt entwickeln“.

Wunschzettel für die Wahl von Böhrnsen? „Da bin ich ganz zufrieden“, sagt Bremerhavens Stadtkämmerer MICHAEL TEISER (CDU). Jedenfalls, wenn er die Ergebnisse der letzten Koalitionsverhandlungen ansieht. Bürgermeister Thomas Röwekamp (CDU) hatte schon formuliert: „Anders als sein Vorgänger kennt Böhrnsen Fakten und Details, über die gesprochen wird.“ Teiser wünscht sich, dass Böhrnsen einen „Mittelweg zwischen menschlicher Distanz und aufeinander Zugehen findet“. Aber bitte „nicht so wie Henning Scherf“.

THOMAS ALBERT, Intendant des Bremer Musikfestes, denkt über ebenjenes hinaus. „Ich bin da nicht so egoistisch“, sagt er. Böhrnsen solle „die Sprache der Menschen“ finden, wünscht er. Und dass das Bremer Musikleben mit seiner regionalen Ausstrahlung „weiter eine große Rolle spielt“. Die SPD hatte das Musikfest immer wieder anknabbern wollen. „Das war ja eher die Oper Carmen“, scherzt Albert.

Für MARTIN RODE, Geschäftsführer des Bremer BUND, „stand die Umwelt im Rathaus bisher unter keinem guten Stern: „Bei einem Bürgermeister Böhrnsen kann und muss das anders werden.“

DIETER SCHÜLER, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtpersonalrats, erwartet, dass Böhrnsen sich für die Erhaltung der Mitbestimmung im öffentlichen Dienst einsetzt. Und der Gesamtpersonalrat „fordert die gleiche Behandlung aller Arbeitnehmer: Gute Arbeit verlangt guten Lohn.“

ANNE KNAUF, Leiterin der KiTa Andernacher Straße in Tenever, möchte, dass der neue Bürgermeister „auf der Seite der Benachteiligten steht – und dafür auch die nötigen Mittel freimacht.“ Das seien etwa Kinder, die von Bildung ausgeschlossen seien, ohne Frühbetreuung, die ohne Frühstück zur Schule gingen. „Die Chancengleichheit, von der seit PISA alle reden, muss für diese Kinder verwirklicht werden.“

CARSTEN WERNER, Projektleiter der Schwankhalle, wünscht sich „einen intelligenteren, humaneren und vertrauensvolleren Umgang mit den Bremer Künstlern.“

MAREN BOCK, Geschäftsführerin von Belladonna: „Fraueninstitutionen wie Schattenriss müssen erhalten bleiben. Das Gleiche gilt für den Kulturhaushalt. Die Situation des Goethe-Theaters macht Angst.“

KAROLINE LINNERT, Fraktionsvorsitzende der Grünen, ist ganz Finanzpolitikerin: „Schluss mit den Haushaltstricks, keine Schattenhaushalte und keine Kreditaufnahmen außerhalb des Haushaltes!“ Was sie sich „persönlich“ wünscht, deckt sich ein wenig mit den Wünschen der CDU: „Ich möchte vom dem nicht geknutscht werden. Ich möchte, dass er gute Politik macht. Freundliche Leute mit verheerender Politikbilanz hatten wir schon.“ kawe/abe