DOMESTIFIZIERUNG : Abfälle für den Hund
LONDON | Die Anpassung an stärkehaltiges Futter spielte vermutlich eine Schlüsselrolle bei der Domestizierung des Hundes. Darauf deuten genetische Unterschiede zwischen Wolf und Hund hin, berichten Forscher in der Fachzeitschrift Nature. Das Team um Erik Axelsson von der schwedischen Universität Uppsala hatte das gesamte Genom von Hunden nach Regionen durchsucht, die auffällig vom Erbgut des Wolfs abweichen. Die Forscher untersuchten Genproben von 19 Wölfen sowie von 71 Hunden 38 verschiedener Rassen. Dabei fanden sie 36 Genregionen beim Hund, die anscheinend unter starkem Selektionsdruck gestanden hatten. 19 dieser Regionen betreffen die Entwicklung von Gehirnfunktionen und könnten mit einem veränderten Verhalten von Hunden verbunden sein, berichten die Forscher. Weitere zehn Genbereiche regeln den Stoffwechsel. Drei dieser Regionen spielen sogar eine Schlüsselrolle beim Stärkeabbau. Dies deute darauf hin, dass der Hund im Laufe seiner Entwicklung Stärke besser verdauen konnte. Dies könne bedeuten, dass die frühen Hunde zu Beginn des Ackerbaus immer stärker von landwirtschaftlichen Abfällen der Menschen profitierten. (dpa)