Hinweise für den Umgang mit sehr viel Sonnenschein
: Schnell ins Konzert!

Konzerte in Bremen

von Andreas Schnell

Stimmt ja schon: Bei dem Wetter ins Konzert? Wir möchten lieber nicht. Andererseits: Es lässt sich ja gelegentlich kombinieren. Zum Beispiel beim Horn To Be Wild, dem der Sonnenstich schon aus dem Namen schaut. Das findet bei mutmaßlicher Bruthitze am heutigen Samstag ab 16 Uhr im Rhododendron-Parkstatt. Auf der Bühne stehen unter anderem die Ska-Punks von den Mad Monks und die Bremer Indie-Hoffnungen Faak Marwin und We Had To Leave. Davor empfiehlt sich ein Gang ins rund 2,5 Kilometer entfernte Horner Freibad, zum Nachtschwimmen geht es nur einen Kilometer weiter zum Stadtwaldsee. Während des Festivals helfen Bio-Eis und Rasensprenger über das Gröbste hinweg.

Am Dienstag bei Doktor Krapulaim Lagerhaus gibt es weder Bio-Eis noch einen Badesee in der Nähe. Und dann auch noch einen potenziell schweißtreibenden Soundtrack mit politischer Botschaft. Es geht um den Regenwald und dessen Abholzung, für das neue Album „Ama-Zonas“ haben sich die Kolumbianer der Mitwirkung von Manu Chao, Che Sudaka und Ska-P versichert. Zu hören gibt es sogenannten Mestizo-Rock, eine Mischung aus latinischen Rhythmen, Punk und Ska. Beginn: 20 Uhr.

Immerhin ein bisschen Kühlung bringt die Weser per Europahafen kurz vor die Tore des Golden City. Während darin die Paradisosemsig daran arbeiten dürften, diesen Effekt wieder zunichte zu machen. Das Bremer Duo hat sich das Schlagerrepertoire der Fünfziger- und Sechzigerjahre vorgenommen und daraus ein Programm mit viel Schmelz zusammengestellt. Beginn: 20 Uhr.

Am Freitag ist in den Neustadtswallanlagenausreichend Schatten vorhanden, falls die Sonne auch nach 19 Uhr noch allzu unbarmherzig scheinen sollte. Zu hören gibt es dann als sogenanntes Warm-up (als ob‘s noch Not täte!) für die „Summer Sounds“ (am Samstag, 11. Juli) Musik von Relaén, einem Osnabrücker Quartett, das zwischen zeitgenössischen elektronischen Beats, Jazz, HipHop, Ambient und Soul oszilliert. Dazu gibt es Cocktails aus der Jurte, Eintritt ist frei.

Ebenfalls auf Hut und als Aufwärmprogramm für die „Summer Sounds“ spielen am Freitag ab 20.30 Uhr Knoxville Morningim Gastfeld. Sie kommen zwar aus Irland, pflegen aber eine ausgesprochene Nähe zu sogenannter Americana – was im Grunde ja auch nicht allzu abwegig ist, haben doch irische Wirtschaftsflüchtlinge die Kultur der USA nachhaltig geprägt.

Was sich übrigens bei einem weiteren Warm-up-Konzert der „Summer Sounds“ gut nachvollziehen lässt. Im Paganinispielen ab 21 Uhr Grass ‘n‘ Groove eine Mischung aus Irish Folk und amerikanischem Bluegrass.

Mehr Warm-up ab 20 Uhr mit der Bremer Reggae-Band Coffeein der Städtischen Galerie.