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Nicht legal, aber erfolgreich

BULL 36 Jahre bewegte Unternehmensgeschichte liegen hinter dem taz Projekt. Eine Erkundung

Von Andreas Bull

Eigentlich sollte die taz bereits in ihrer Gründungsphase als Genossenschaft organisiert werden. Doch Ende der 70er Jahre waren Genossenschaftsverbände wenig innovativ und mit den taz-Aktivisten wusste man nichts anfangen. Um dennoch anfangen zu können – „wir warten nicht auf bessere Zeit(ung)en“ –, wurde ein Verein gegründet, aus dessen Reihen treuhänderisch Gesellschafter für wirtschaftlich tätige GmbHs kamen. Kapital für die ersten Ausgaben beschafften sich die tazler von 7.000 Menschen, die, im Vertrauen auf das, was da kommen möge, vorab ein Abo zeichneten.

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Die Mittel so zu verwenden war nicht legal, aber erfolgreich. Letztlich konnten die mit den Aboverträgen eingegangenen Lieferverpflichtungen durch Einnahmen aus den steigenden Verkäufen der ersten Zeitungen erfüllt werden. Schneeballsystem. Zehn Jahre später war die finanzielle Lage der tageszeitung nicht besser. Zum Glück wurde damals nie abschließend geprüft, ob der Verlag nicht im wirtschaftlichen Sinne überschuldet war. Obwohl es beinahe dazu gekommen wäre, immerhin hatten sich Teile der Belegschaft mit dem schon damals irrlichternden Rechtsanwalt Horst Mahler bewaffnet, um Plänen, die taz durch den Verkauf an einzelne aufgeklärte linksliberale Vermögende zu sanieren, durchzusetzen. Dann kam Olaf Scholz: mit dem jetzigen Hamburger Regierenden gelangte eine neue Generation in die Spitze des „Revisionsverbandes Deutscher Konsumgenossenschaften“ und half der taz, eine maßgeschneiderte Satzung zu formulieren. Es galt, die Unabhängigkeit der Redaktion, die ja immerhin über Jahre der taz zu ihrer jetzigen Bedeutung verholfen hatte, zu gewährleisten. Mitte April 1992 wurde „taz, die tageszeitung. Verlagsgenossenschaft eG“ ins Handelsregister eingetragen.

„Wir verkaufen die taz – an unsere LeserInnen“. Das war nach dem gerade überstandenen taz­internen Zoff (Streitfrage: Investor oder Genossenschaft?) die Botschaft. Der Erfolg der Genossenschaft sichert heute das Rückgrat des Projektes taz und die einzigartige Autonomie der taz-Redaktion. Wirtschaftlich kommt die taz zwar über die Runden – aber nur gerade so eben. Deshalb ist das taz-Abo auch in Zeiten digitaler Transformation die beste Methode, um die Arbeit des taz Redaktionskollektivs zu finanzieren. Es gilt, ganz gleich, welche Aboform (gedruckt, digital, online) Sie dabei für sich als am besten geeignet halten, Ihre taz-Redaktion ist auf Ihren regelmäßigen Beitrag angewiesen.

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