: Positives Signal
LADENSCHLUSS Der Vermieter des „Sportsfreund“ geht auf die Gegner des rechten Szenegeschäfts zu
Die Ladenschluss-Kampagne gegen den „Sportsfreund“ in der Faulenstraße hat erste konkrete Erfolge verzeichnet. Der Laden bedient bislang die Konsumwünsche der rechten Szene, zum Sortiment zählen einschlägige Marken wie „Thor Steinar“ sowie „Eric and Sons“. Der „Sportsfreund“-Inhaber Marten Ostendorf unterhält engste Kontakte zur rechtsradikalen Szene.
Der Vermieter des Geschäftes, der Immobilienhändler Michael Grothe hat sich – anders als bisher – zu Gesprächen bereiterklärt und sich von der politischen Ausrichtung des „Sportsfreund“ distanziert. Am Freitag empfing er eine Delegation der „Ladenschluss-Kampagne“ zu einem halbstündigen Gespräch. Darin deutete er an, dass der in zweieinhalb Jahren auslaufende und insgesamt auf fünf Jahre befristete Mietvertrag möglicherweise nicht verlängert werden könnte. Es gebe auch bereits einen neuen Interessenten für die Immobilie – der dort ein Café eröffnen wolle. Zuvor übergab Pastor Friedrich Scherrer von der St. Michaelis-St. Stephani-Gemeinde Grothe über 1.200 Unterschriften gegen den „Sportsfreund“. Sie waren am Freitag auf einer langen Postkarten-Wäscheleine vom Faulenquartier durch die Fußgängerzone zum Hillmannplatz getragen worden, wo Grothe sein Büro hat.
Noch im Frühjahr hatte der darauf beharrt, keine Veranlassung zu sehen, etwas gegen den rechten Mieter zu unternehmen, mit dem er keine Probleme habe. Jetzt sollen Gespräche zwischen Grothe und dem Ladenschluss-Bündnis stattfinden, zusammen mit Bernd Richter (FDP), Geschäftsführer der Bremer „Haus & Grund“-Vereinigung. Allerdings wolle er Ostendorf nicht wegen dessen Gesinnung kündigen, so Grothe gegenüber Scherrer. Außerdem fürchtet er im Falle vorzeitiger Kündigung offenbar einen längeren Rechtsstreit. mnz