: Weggeschaut, aber nicht mitgemacht
DOPING Ein Bericht der dänischen Anti-Doping-Behörde belastet früheren Tour-Gewinner Bjarne Riis
So habe der frühere Tour-de-France-Gewinner Bjarne Riis in seiner Zeit als sportlicher Leiter beim Team CSC nichts gegen Doping in den eigenen Reihen unternommen. „Riis hat versäumt, zu intervenieren, und das ist völlig inakzeptabel“, sagte ADD-Chef Michael Ask.
Der frühere CSC-Radprofi Jörg Jaksche, der von der ADD als Zeuge gehört worden war, hatte Riis in der Vergangenheit mehrfach beschuldigt, Doping begünstigt zu haben. Sanktionen hat Riis nicht zu erwarten, da die Verjährungsfrist von acht Jahren abgelaufen ist. Zu Beginn dieser Saison war er von seinem Posten als Sportdirektor beim Tinkoff-Saxo-Team, dem Nachfolger des CSC-Rennstalls, suspendiert worden.
Der heutige Sportdirektor des Tinkoff-Saxo-Rennstalls und frühere CSC-Fahrer Nicki Sörensen hat bereits vor Veröffentlichung des Berichts zugegeben, in seiner aktiven Zeit zwischen 2001 und 2012 gedopt zu haben. „Ich habe gedopt, ich habe das voll und ganz gestanden. Ich bin darüber traurig und wünschte, ich könnte zurückgehen und es ungeschehen machen“, sagte der 40-jährige Däne am Montag der Zeitung BT. Sörensen sagte aber auch, er sei von Riis nicht zur Leistungsmanipulation angestiftet worden: „Es war meine eigene Entscheidung.“ Neben Sörensen beschuldigt der ADD-Report auch den früheren dänischen Topfahrer Michael Rasmussen des Dopings.
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