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Archiv-Artikel

Hitzige Debatte über Theater

Schlagabtausch zwischen Grünen und Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU) über Vorgehen gegen das Theater: Karoline Linnert kritisiert Insolvenzdrohung als Strategie

Von grä

Bremen taz ■ Der Antrag der Grünen war in ruhigeren Zeiten formuliert worden. „Erfolgreiche Arbeit des Theaterintendanten Dr. Pierwoß fortsetzen – Nachfolge zügig klären“, so hatten sie formuliert. Stattdessen kam es gestern in der Stadtbürgerschaft zu einem heftigen Schlagabtausch mit Kultursenator Kastendiek (CDU) über die Frage nach politischer Mitverantwortung.

Karen Krusche, die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, warf der Regierung vor, „einseitig“ die Geschäftsführung für die Finanzprobleme des Theaters verantwortlich zu machen. Es sei „beschämend, dass der Finanzsenator die Beschäftigten in Geiselhaft für die gescheiterten Tarifverhandlungen mit dem öffentlichen Dienst“ nehme. Iris Spieß, kulturpolitische Sprecherin der CDU, verwies dagegen auf die Verantwortung des Theaters – „ich erwarte von Pierwoß als Geschäftsführer, dass er über die Finanzen Bescheid weiß“ – und ihre SPD-Kollegin Carmen Emigholz betonte, dass die drohende Insolvenz „keine Drohkulisse sondern ein Tatbestand“ sei, der jedoch aus den weiteren Verhandlungen genommen werden müsse.

Sehr heftig äußerte sich Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU). Er warf Krusche vor, „trotz besseren Wissens“ Fehlinformationen zu verbreiten. Sie vermittle fälschlich den Eindruck, „als hätte der Kultursenator das Theater in eine insolvenzbedrohliche Situation gebracht“. Er habe sich wiederholt zum Theater bekannt und das Land Bremen habe dem Haus gegenüber alle Zusagen eingehalten. Diese Darstellung wies die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Karoline Linnert, deutlich zurück. Sie zitierte ein im August erstelltes Protokoll über ein Gespräch von Kultur- und Finanzsenator, in dem die Insolvenz des Theaters eine „Entscheidungsoption“ genannt wird. „Es war genau geplant: Lasst die Sache gegen die Wand fahren“, so Linnert. grä