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Mehr als 87.000 Erdbebentote

Kaschmir: Einen Monat nach dem Beben sind noch immer Betroffene ohne jede Hilfe

ISLAMABAD/NEW YORK afp/dpa Einen Monat nach dem schweren Beben in der südasiatischen Kaschmir-Region ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Nach Schätzungen der Weltbank und Asiatischen Entwicklungsbank sind seit dem Beben am 8. Oktober allein in Pakistan rund 86.000 Menschen umgekommen, sagte ein Berater des pakistanischen Premierministers Shaukat Aziz gestern in Islamabad. Jedoch handle es sich nur um Schätzungen. Genaue Zahlen würden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Im indischen Teil Kaschmirs starben weitere 1.350 Menschen. Bisher gab es mehr als 1.200 Nachbeben.

Grund für den Anstieg der Opferzahlen in Pakistan sei die Bergung zahlreicher weiterer Leichen aus den Trümmern. Außerdem hätten die Bergungskräfte einige entlegene Gebiete erst jetzt erreichen können. Vermutlich werde die Zahl der Toten noch weiter steigen.

Erst vergangene Woche hatte Pakistans Regierung die Opferzahl stark nach oben korrigiert und von mehr als 73.000 Toten gesprochen. Fast 70.000 Pakistaner seien schwer verletzt und rund 3,3 Millionen obdachlos. Die Regierung hatte auch darauf verwiesen, dass Helfer noch immer nicht in alle betroffenen Gebiete vorgedrungen seien.

Am Montag baten die Vereinten Nationen erneut dringend um weitere Hilfe. Die Gelder für UN-Hilfsmaßnahmen würden noch immer viel zu langsam fließen, sagte der UN-Nothilfekoordinator Jan Egeland in New York. Bisher seien den UN-Helfern rund 133 Millionen Dollar zugesichert und davon erst 84 Millionen überwiesen worden. Es würden aber 550 Millionen Dollar benötigt. Sorgen machten Egeland vor allem die über 220.000 Menschen in den Bergen oberhalb der Schneegrenze, die noch kein Hilfstransport erreichen konnte. Die Lage sei besonders verzweifelt, wenn der Winter einbräche.