piwik no script img

Archiv-Artikel

Teurer Wohnen

WOHNUNGSSUCHE Mieten steigen im Norden stark an. In Hamburg wären 8.000 neue Wohnungen nötig

In Kiel, Lübeck und Hamburg steigen die Mieten für Wohnungssuchende stark an. Das Internet-Portal „Immowelt.de“, das monatlich fast eine Million Immobilienangebote veröffentlicht, ermittelte in Kiel bei den Preisforderungen der Vermieter einen Anstieg von 22 Prozent auf 7,40 Euro je Quadratmeter und damit die größte Steigerung unter den 81 deutschen Großstädten. Auf Platz zwei liegt Lübeck mit einem Anstieg von 19 Prozent auf 7,20 Euro je Quadratmeter; Hamburg rangiert mit einem Plus von 15 Prozent auf 10,10 Euro auf Platz fünf.

Dabei erfasst das Portal nur die Forderungen der Vermieter, die „Immowelt.de“ nutzen. Die Eindrücke decken sich aber mit den Erkenntnissen des Mietervereins zu Hamburg. „Die Dynamik ist in Hamburg im Vergleich zu anderen Großstädten sehr groß“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Siegmund Chychla, am Montag in der Hansestadt.

Ursachen seien die wachsende Bevölkerung Hamburgs, die steigende Zahl der Single-Haushalte und die mangelnde Bautätigkeit. Alle Akteure der Wohnungswirtschaft seien sich einig, dass in Hamburg jährlich 6.000 bis 8.000 neue Wohnungen notwendig seien, gebaut werde aber nur die Hälfte. „Der Markt wird immer enger und das drückt sich in steigenden Preisen bei Neuvermietungen aus.“

Für Lübeck macht „Immonet.de“ die Nähe zu Hamburg für die Preissteigerungen verantwortlich. Kiel profitiere dagegen von seiner Rolle als Landeshauptstadt und Universitätsstandort.   (dpa)