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In einer neuen Publikation fordern die Kirchen: von Deutschlands Reichtum müssen Arme profitieren

Unter dem Titel „Armes reiches Deutschland“ haben 26 kirchliche Organisationen erstmals ein „Jahrbuch Gerechtigkeit“ herausgegeben. Sie wollen damit eine Diskussion über die Umverteilung von Reichtum in Deutschland anstoßen. „Man kann nicht einerseits riesige Gewinnsteigerungen verzeichnen und andererseits den Menschen ständig vermitteln, ihre Arbeit sei einen Dreck wert“, sagte Alfred Buß, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Kirchenrat Henry von Bose, Vorstand des Diakonischen Werks in Württemberg, wandte sich Anfang der Woche bei der Vorstellung des Buchs in Berlin gegen ein verbreitetes „Schlechtreden“ der Bundesrepublik. Im internationalen Vergleich sei Deutschland eines der reichsten Länder der Welt. Besorgniserregend sei jedoch, dass das wirtschaftliche Wachstum eine gefährliche soziale Schieflage bekommen habe. „Wachsender Reichtum erzeugt wachsende Armut“, sagte der Kirchenrat.

Am Projekt „Jahrbuch Gerechtigkeit“ beteiligen sich sowohl große Kirchen als auch kleinere Basisgruppen. Die erste Ausgabe legt den Schwerpunkt auf eine steigende öffentliche Armut. Das Jahrbuch enthält neben Aufsätzen und Diskussionsbeiträgen auch Schaubilder zum Thema Armut und Reichtum in Deutschland. DPA