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Archiv-Artikel

WEITERE FILME IN HANNOVER

A

Cachorro Spanien 2004, R: Miguel Albaladejo, D: Diana Cerezo, David Castillo

Pedro, ein schwuler Zahnarzt aus Madrid, führt ein oberflächliches, aber angenehmes Dasein, bestehend aus wechselnden Lovern, Saunabesuchen und Partys. Bis eines Tages seine Hippie-Schwester ihren elfjährigen Sohn bei Pedro abliefert und länger wegbleibt als abgemacht. Nicht der Schwule bringt in dieser Komödie Trubel in eine geordnete Bürgerlichkeit, sondern chaotische heterosexuelle Verhältnisse stellen ein recht bourgeoises Homoleben auf den Kopf.“ (tip) H: Apollo Studio

D

Der Dolch des Batu Khan Deutschland 2003, R: Günter Meyer, D: Marian Lösch, Sarah Bellini

““Der Dolch des Batu Khan“ entpuppt sich als handzahmer Kinderkrimi im Dresdner Museum, dem „Grünen Gewölbe“. Dort wird der verschollene Titel-Dolch erst zufällig entdeckt und ruft dann zwielichtige Kunstdealer mit diebischen Absichten auf den Plan. Auch wenn die Dialoge teils papieren sind entwickelt sich Günter Meyers Film doch zu einem für Kinder spannenden Kunstraub-Cluedo mit einem Gut-dass-wir-Kinder-so-gut-kombinieren-können-Finale.“ (tip) H: Apollo

F

Falling into Paradise Serbien-Montenegro/Frankreich/Niederlande 2004 R: Milos Radovic, D: Lazar Ristovski, Branka Katic

„Serbien 1999: Der Balkankrieg ist verloren, das Land politisch isoliert. Amerikanische AWACS-Piloten überwachen aus der Luft den brüchigen Waffenstillstand. Da greift der naive Schwarzmarkthändler Lubi in Bierlaune zum ertrödelten Raketenwerfer und holt seiner von Fernweh geplagten, heiratswilligen Schwester einen Ami vom Himmel. “Welcome to Marlboro Country“ sollte die schwarze Romantikkomödie eigentlich heißen, doch Zigarettenhersteller Philip Morris verweigerte die nötige Zustimmung.“ (Kino.de) H: Kinos am Raschplatz

Fremde Haut - In Orbit Deutschland 2005, R: Angelina Maccarone, D: Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau

“Der Übersetzerin Fariba Tabrizi droht in ihrem Heimatland Iran die Todesstrafe, nachdem sie von Sittenwächtern als homosexuell entlarvt wurde. Mit der Unterstützung eines Verwandten kann Fariba nach Deutschland fliehen, aber im Frankfurter Flughafenlager wird ihr Asylantrag abgelehnt. Ein einfühlsamer und bewegender Film über eine Frau, die sich mit unbeugsamem Willen ihren Platz im Leben erkämpft.“ (Kommunalkino) H:Kinos am Raschplatz

G

Gespenster Deutschland 2005, R: Christian Petzold, D: Marianne Basler, Julia Hummel

“Françoise stahl man vor vielen Jahren ihr Baby in einem Supermarkt. Sie hat den Verlust nie verwunden. Immer wieder glaubt sie, in jungen Frauen ihr Kind wiederzuerkennen. Auch in Nina, einer sozialen Außenseiterin, die in einem betreuten Wohnheim lebt. Eine Freundin findet Nina in der Diebin Toni, doch die ist alles andere als selbstlos. Ein spröder, langsam erzählter Film über Entfremdung und Einsamkeit.“ (Rheinischer Merkur) H: Kino im Künstlerhaus

Das Goebbels-Experiment Deutschland 2004, R: Lutz Hachmeister

“Die Filmemacher Lutz Hachmeister und Michael Kloft verzichten bei ihrer Dokumentation auf jeden Kommentar, nur Goebbels selbst lassen sie aus seinen Tagebüchern sprechen. Auf diese Weise entstand ein dichtes Psychogramm eines Mannes zwischen Weltschmerz, Wehleidigkeit, Vernichtungswut und politischer Ekstase, der politisch wie moralisch auf der ganzen Linie scheitert.“ (Blickpunkt:Film) H: Apollo Studio

Die große Reise Frankreich/Marokko 2004, R: Ismael Ferroukhi / Originalfassung mit Untertiteln

„Das etwas andere Roadmovie: Vater und Sohn fahren mit dem eigenen PKW von Südfrankreich durch den Balkan, die Türkei, den vorderen Orient nach Mekka. Zuerst macht sich der Sohn noch Hoffnung auf ein paar schöne Fotos oder versucht, heimlich mit seiner Freundin zu telefonieren. Der Vater hat jedoch eine völlig andere Vorstellung von einer „Hadj“: die Benutzung eines Autos ist schon ein großer Kompromiss, und Hotelübernachtungen sind eher die Ausnahme als die Regel. Der Film bietet Humor, Abenteuer und ein gelungenes Porträt der beiden ungleichen, sich argwöhnisch gegenüberstehenden Reisekumpane, die sich im Lauf der Zeit immer besser verstehen.“ (filmfest Braunschweig) H:Hochhaus Lichtspiele

H

Hannover im Film Teil 2

Die Filme, die die Geschichte Hannovers im 20. Jahrhundert spiegeln, sind vom Zerfall bedroht. Seit letztem Jahr bemüht sich die Gesellschaft für Filmstudien e.V. um die Sicherung, Nutzbarmachung und Präsentation der ,Hannover-Filme‘. In der heutigen Veranstaltung werden die diesjährigen Projektergebnisse präsentiert. Dazu gehört der bisher älteste aufgefundene Hannover-Film „Vom Bau des Anzeiger-Hochhauses“ (1929) und „Die Stadt menschlicher machen“ von 1972, der die damalige Modernisierung und den Fortschrittsglauben spiegelt.“ Kommunales Kino Hannover)

H:Kino im Künstlerhaus

L

Lost Children Deutschland 2005, R: Ali Samadi, Oliver Stolz / Originalfassung mit Untertiteln

Kaum zu ertragen und gerade deswegen unbeingt sehenswert ist die von Dokumentation „Lost Children“. Vier Kinder aus Uganda, die von Rebellen entführt und dazu gezwungen wurden, als Kindersoldaten in ihren Dörfern zu töten, wurden nach ihrer Flucht in einem Heim aufgenommen. Die zwischen acht und 15 Jahre alten Kinder schildern barbarische Gräueltaten, die sie zum Teil selber ausführen mussten, und genauso furchtbar wie diese Beichten dieser mordenden Opfer sind deren schon viel zu alten Gesichter mit den Augen, in denen sich ihre verwüsteten Seelen widerspiegeln. (hip) H:Kino im Künstlerhaus

M

Das Meer in mir Spanien/Italien 2004, R: Alejandro Amenábar, D: Javier Bardem, Belén Rueda

“Der Film beruht auf der Lebensgeschichte von Ramón Sampedro, der, durch einen Unfall vollständig gelähmt, jahrelang juristisch und in Publikationen für das Recht kämpfte, seinem Leben ein Ende setzen zu dürfen, was er schließlich mit Hilfe einer Freundin auch tat. Insgesamt plädiert das Porträt dieses Mannes dafür, dass es jedem Menschen zustehe, selbst über sein Leben und seinen Tod zu entscheiden, zeigt aber auch Gegenpositionen, weshalb der Film kein Manifest für Euthanasie ist, sondern vielmehr ein Versuch, sich auf differenzierte Weise dem Thema der aktiven Sterbehilfe zu stellen.“ (filmdienst) H: Apollo Studio

Millions Großbritannien 2004, R: Danny Boyle, D: Alex Etel, Lewis Owen McGibbon

“Einem neunjährigen Jungen, der eine intensive Beziehung zu einer Reihe von Heiligen unterhält, fällt aus heiterem Himmel eine Tasche voller Pfundnoten in den Schoß. Er beschließt, damit Gutes zu tun, was sich jedoch als gar nicht so leicht erweist, zumal sich auch der angebliche Eigentümer des Geldes meldet. Überzeugender Familienfilm mit satirischen Einlagen, der seine humorvolle Geschichte vom Fluch des Reichtums und der Kraft von Glaube und Fantasie in eindrückliche Bilder verpackt.“ (filmdienst) H: Kinos am Raschplatz

H: Kinos am Raschplatz

N

NVA Deutschland 2005, R: Leander Haußmann, D: Oliver Bröcker, Detlev Buck

„Auch Henrik Heidler muss seinen Wehrdienst bei der NVA ableisten und will nur eins: Die nächsten eineinhalb Jahre Zeit unbeschadet überstehen. Bald lernt er Krüger kennen, der nicht willens ist, sich unterzuordnen und keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Beide entdecken bald, dass keine ihrer Überlebensstrategien aufgeht. Mal bitter-böse, mal heiter-melancholisch, mal satirisch gerät Leander Haußmanns „In Memoriam“ auf ein Stück deutsche Vergangenheit, die Nationale Volksarmee. Kommandeur Buck zu folgen ist ein Vergnügen.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) H: CinemaxX Nikolaistraße

P

Pommerland Deutschland 2005, R: Volker Koepp

“Auch diese Osteuropaerkundung von Volker Koepp ist ein kontemplativer Film über das Weiterleben der alten Zeit in der neuen, über die Longue Durée und über das Oben und Unten in der Gegend um Slupsk/Stolp. Über die Menschen, die die unglaublichsten Schrecken und Widrigkeiten überlebt haben, über den weiten Horizont und die Gewitterhimmel über Pommern, Pomorze, dem Land am Meer.“ (tip) H: Kino im Künstlerhaus

R

Rosemaries Baby USA 1968, R: Roman Polanski, D: Mia Farrow, John Casavetes, Ruth Gordon

“Der Teufel bedient sich der sektierischen Magie von Nachbarn, die einen jungen Mann in ihren Bann ziehen, damit seine Frau einen Nachkommen Satans zur Welt bringe. Roman Polanskis raffinierte Filmsatire spielt effektvoll mit traditionellem aberglauben und Wahnvorstellungen sowie modernen Formen von Hexenjagd, Psychoanalyse und Horrorliteratur. Ein exzellentes Kinovergnügen.“ (Lexikon des internationale Kinos) Kino 46H:Kino im Künstlerhaus

V

Verliebt in eine Hexe USA 2005, R: Nora Ephron, D: Darsteller: Nicole Kidman, Michael Caine

„Eine leibhaftige Hexe sehnt sich nach einem „normalen“ Leben, gerät dabei aber an einen Schauspieler, der sie als seine Stichwortgeberin im Remake der TV-Serie „Verliebt in eine Hexe“ aus den 1960er Jahren anheuert. Eine gut besetzte Hollywood-Komödie, die allerdings schwer daran trägt, die Komik der alten Serie mit einer Satire auf das heutige Filmgeschäft zu verbinden.“ (Rheinischer Merkur) HB: CineStar; H: CinemaxX Raschplatz

W

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. “ (Cinema) H: Kinos am Raschplatz

Z

2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß Deutschland 2004, R: Malte Ludin

“. Hanns Elard Ludin war überzeugter Nationalsozialist, SA-Führer und von 1941 an Hitlers Gesandter in der Slowakei; 1947 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Ermordung unzähliger Juden hingerichtet. In seiner eigenen Familie galt Ludin senior dagegen lange als unschuldig, seine Verbrechen wurden totgeschwiegen oder beschönigt. Sein sohn der Dokumentarfilmer Malte Ludin zeigt diesen Widerspruch in quälenden Interviews mit seiner Mutter, seinen Schwestern und anderen Verwandten; auch seine eigenen Selbstzweifel als Familienchronist macht er immer wieder zum Thema. So entsteht nicht nur das Porträt eines Kriegsverbrechers, sondern auch eine eindrucksvolle, bewegende Studie über Familienbande, Verantwortung und Schuld.“ (Der Spiegel) H: Kinos am Raschplatz