Hurrikan Dean: Sturm wütet über Jamaika

Bereits neun Tote. Jamikanische Regierung ruft einmonatigen Notstand aus. Hurrikan bewegt sich auf Mexiko zu und entwickelt sich dabei zum Wirbelsturm der höchsten Stufe.

Würze gegen Regen. Bild: ap

KINGSTON/MEXIKO-STADT reuters/dpa/taz Hurrikan "Dean" hat in der Nacht zum Montag auf der Karibikinsel Jamaika schwere Schäden angerichtet. Das Krisenzentrum in der Hauptstadt Kingston war vorübergehend nicht erreichbar, die Regierung rief für einen Monat den Notstand aus. Ausläufer des Hurrikans brachten auch auf Haiti Chaos und Verwüstung.

Auf Jamaika war vorsorglich der Strom komplett abgeschaltet worden. "Dean" ließ stundenlang schwere Wellen gegen die Strände an der Südküste branden, an der das Zentrum des Wirbelsturmes in nur 80 Kilometer Entfernung in westlicher Richtung vorüberzog. Begleitet von heftigen Regenfällen riss der Wirbelsturm zahlreiche Strommasten in der Hauptstadt Kingston aus und deckte dutzende Dächer ab. Aus mehreren Landesteilen wurden Erdrutsche gemeldet.

Zuvor war "Dean" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern über die östlichen Karibikinseln wie Martinique und St. Lucia gebraust. Seit Freitag kamen in der Karibik neun Menschen durch das Unwetter ums Leben. So wurde in Haiti ein Mann von einem Baum erschlagen; eine Frau kam in einer Schlammlawine ums Leben.

Blick auf den Wirbelsturm von einem Satelliten der US-Wetterbehörde NOAA aus. Bild: ap

In den nächsten Tagen dürfte der Hurrikan nach US-Angaben noch an Stärke zunehmen. Er bewegt sich mit 32 Stundenkilomter auf auf das Festland zu. Vor Mexiko dürfte er die höchste Sturmstufe erreichen. Hurrikan "Dean" könnte nach Ansicht der Meteorologen noch an Stärke zunehmen. Nach Einschätzung des Hurrikanexperten Thomas Sävert vom Wetterdienst Meteomedia ist er schon jetzt vergleichbar mit den schweren Wirbelstürmen wie "Dennis", "Katrina" und "Rita" vor zwei Jahren. Besonders gefährlich wird es vor allem wegen der zu erwartenden Sturmflut an den Küsten von Mexiko und Belize. Dort sei mit meterhohen Wellen zu rechen, zudem werde der Wind voraussichtlich erhebliche Schäden anrichten.

Die mexikanischen Behörden bereiteten sich daher auf die Evakuierung großer Teile des beliebten Urlauberortes Yucatan vor. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA dürfte "Dean" spätestens Dienstag die mexikanischen Halbinsel erreichen. Danach wird er wahrscheinlich weiter nördlich noch einmal Mexiko treffen.

Die US-Raumfähre "Endeavour" beendete einen Tag früher als geplant ihre Weltraummission, da der Hurrikan "Dean" auch den geplanten Landeort Cape Canaveral im Florida und das Kontrollzentrum der US-Weltraumbehörde NASA in Houston (Texas) bedrohen könnte. Die "Endeavour" mit ihrer Besatzung von sieben Astronauten soll nun am Dienstag landen.

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