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Archiv-Artikel

Brasilien und Schweden beim Klimaschutz vorn

INDEX Im jährlichen Ranking von Germanwatch fällt Deutschland zurück, Großbritannien rückt vor

Brasilien und Schweden sind die Spitzenreiter des aktuellen Klimaschutzindex, der jährlich von der Umweltschutzorganisation Germanwatch ermittelt wird. Es folgen Großbritannien und Deutschland. Allerdings unternehme keines der untersuchten Länder genug, um den Klimawandel ausreichend zu bremsen, erklärte Germanwatch am Montag auf dem Klimagipfel in Kopenhagen. Deshalb wurden auch dieses Jahr die Plätze 1 bis 3 nicht vergeben; Brasilien beginnt die Liste mit Rang 4.

Deutschland rutschte vom fünften auf den siebten Platz ab. Es habe zwar von allen Ländern die stärkste Emissionsabnahme, erklärte Germanwatch. Die Klimapolitik wurde jedoch schlechter bewertet als im vergangenen Jahr. Negativ ausgewirkt hätten sich die deutsche Blockierung strikterer EU-CO2-Richtwerte für Autos und dass die Energieeffizienzrichtlinie nicht umgesetzt wurde, sagte der Politische Leiter von Germanwatch, Christoph Bals. So lag laut Germanwatch die versprochene Reduktion von 40 Prozent zunächst nicht in Reichweite. „Dies ändert sich allerdings derzeit durch die Wirtschaftskrise.“

Der Klimaindex setzt sich zusammen aus: Emissionstrend, Emissionshöhe und Klimapolitik. Germanwatch hatte zusammen mit dem Climate Action Network (CAN Europe) 57 Länder untersucht, die für 90 Prozent der weltweiten energiebedingten Kohlendioxidemissionen verantwortlich sind. Zu den Tabellen haben 130 Experten beigetragen.

Brasilien und Großbritannien haben laut Germanwatch dank einer besseren Klimapolitik als im Vorjahr eine höhere Platzierung erreicht. Großbritannien sei „das einzige Land, in dem Klimaschutz bislang umfassend und langfristig gesetzlich geregelt ist“, heißt es. „Ermutigend ist, dass Brasilien seine Entwaldungsrate im letzten Jahr halbieren konnte“, schreiben die Autoren, auch wenn der Waldschutz nicht in den Index aufgenommen wurde. „Unklar ist allerdings, welcher Anteil davon auf die verringerte Nachfrage nach Soja und Palmöl aufgrund der Wirtschaftskrise zurückzuführen ist.“ Die Entwaldungsrate hänge auf jeden Fall zum Großteil vom Konsumverhalten der Industrie- und Schwellenländer ab. (dpa)