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Angst vor Muslimen in DeutschlandTerror im Liebesnest

Wie werden Muslime zu Terrorverdächtigen? Ganz einfach. Sie müssen sich nur ein abgelegenes Ferienhaus mieten, gleich in bar zahlen und die Vorhänge zuziehen.

Nur ein kleines Modell einer Moschee - macht aber vielen Deutschen schon Angst. Bild: dpa

HAMWIEDE UND HANNOVER taz Nervös waren die Polizisten, als sie sich an jenem Abend mit schusssicheren Westen heranpirschten an das Ferienhaus "Helga". Denn ihr Auftrag war kein alltäglicher. Und es war stockfinster. Die Laterne vorne an der Landstraße warf ihr Licht kaum über den Lattenzaun hinaus. Mit Handlampen bahnte sich der Trupp seinen Weg über den vermoosten Pfad zur Eingangstür. Vier bewaffnete Beamte umstellten das Haus. Fluchtwege sichern. Vier Kollegen rückten bis zum Eingang vor, pochten kräftig an die Tür - und harrten der Dinge, die da kommen würden. Waren es tatsächlich islamistische Terroristen, die sich hier in der Lüneburger Heide verschanzt hatten?

Der Tipp war aus dem Dorf gekommen. Bürger des 200-Einwohner-Ortes Hamwiede hatten beim Landeskriminalamt Alarm geschlagen - und auch gleich eine ganze Liste an Verdächtigungen mitgeliefert über diese merkwürdigen Gäste in der Ferienhütte am Ortsrand. Ein "etwa 30-jähriger Mann südländisch-orientalischer Herkunft und eine etwa 25- bis 30-jährige, sehr gut deutsch sprechende Frau" seien am Wochenende gegen 22 Uhr mit dem Taxi angereist, notierten die Beamten. Beide sollen vor kurzem geheiratet haben, ihr Verhalten sei allerdings "distanziert". Das Ferienhaus liege "abgelegen am Ortsrand in einem Wald". Über das Grundstück sei "direkt ein an der A 27 befindlicher Rastplatz der Bundesautobahn" zu erreichen. Die beiden hätten das Ferienhaus "unmittelbar nach der Anreise bei der Vermieterin in bar bezahlt", die Vorgänge an den Fenster seien "ständig, auch tagsüber, zugezogen".

Und schließlich lag das beschriebene Ferienhaus just in jener Gegend, wo Fritz G. mit anderen Terrorverdächtigen ein paar Monate zuvor Bombenzubehör gekauft hatte. Aber - hieß das wirklich etwas? Statt dem Fall selbst nachzugehen, wählte das LKA den simplen Weg. Es reichte die Hinweise an die Polizei vor Ort weiter.

Nur Sekunden, nachdem Omar Abo-Namous die Tür des Ferienhauses von innen geöffnet hatte, stürmten vier Polizisten an ihm und seiner Frau vorbei, zwei rannten die Treppe hinauf und kontrollierten die Schlafzimmer. Der Einsatzleiter prüfte derweil unten im Wohnzimmer ihre Pässe. Dass draußen unter den Tannen im Garten gleichzeitig vier bewaffnete Beamte die Fluchtwege blockierten, sollten die beiden erst später erfahren.

Es war der 52. Tag nach der Festnahme dreier Terrorverdächtiger in einem Dorf im Sauerland. Und der sechste Abend der bescheidenen Flitterwochen, die sich Kathrin Klausing und ihr Mann zur Erholung vom Hochzeitstrubel gönnten. Übers Internet waren sie auf das Ferienhaus "Helga" am Dorfrand von Hamwiede gestoßen. Dort hatten sie es sich gemütlich gemacht, sie waren Fahrrad gefahren und hatten die Ruhe genossen in dem Weiler zwischen Hannover und Bremen, wo es keine Dorfkneipe gibt, keinen Laden, ja nicht mal Straßennamen, die Häuser tragen stattdessen einfach Nummern.

Zwei Monate sind seit dem Einsatz in Hamwiede 60 vergangen. Inzwischen ist die Razzia ein Politikum - und ein Fall für die Justiz. Denn Omar Abo-Namous, 26, und seine sechs Jahre ältere Frau haben die Geschichte ihrer Flitterwochen nicht nur in Internetblogs publik gemacht. Sie haben sich auch einen Anwalt genommen und Klage beim Amtsgericht Walsrode eingereicht. Nicht aus Wut über die vermieste Hochzeitsreise. Die beiden fragen sich aber: Wie steht es um die Grundrechte muslimischer Bürger in Zeiten der Terrorangst? Denn die Polizei hatte keinen Durchsuchungsbefehl dabei, als sie gegen 22 Uhr mit acht Mann ihre Hochzeitsreise sprengte. Sie hatte nicht mal konkrete Indizien, was die beiden verbrochen haben könnten. Dennoch bewertete das niedersächsische Innenministerium den Einsatz kürzlich in einer Stellungnahme als gelungen. Zumal von einer Hausdurchsuchung nicht die Rede sein könne. Die Polizei habe das Haus bloß betreten müssen - um festzustellen, "dass von den beiden angetroffenen Personen keine Gefahr ausging".

"Dass höhere Behörden so eine Aktion auch noch legitimieren", sagt Kathrin Klausing, "das macht mir richtig Angst. Das heißt doch: Die Polizei könnte jeden Augenblick wieder unsere Wohnung stürmen."

Das Ehepaar sitzt in einem Café in der Innenstadt von Hannover. Omar Abo-Namous hat die neue Digitalkamera dabei. Ein Hochzeitsgeschenk. Er klickt sich durch die Fotos der Flitterwochen: Omar vor dem Ortsschild von Hamwiede, Kathrin auf dem Fahrrad, Kathrin vor dem Ferienhaus. Szenen einer bescheidenen Landpartie. Ziemlich exotische Bilder für einen Weiler wie Hamwiede, wo die Frühkartoffeln der Sorte Leyla, die am Straßenrand in einem überdachten Holzkarren zum Verkauf ausliegen, der einzige Hinweis auf die arabische Welt sind. Kathrin Klausing ist da bewandert. Sie ist studierte Islamwissenschaftlerin und lebt seit sieben Jahren als Muslima. Und sie trägt einen dunklen Umhang unter dem Wintermantel, ein Kopftuch umrahmt ihr Gesicht. Ihr Mann, ein gebürtiger Kuwaiter, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Hannover arbeitet, sieht mit seinen schwarzen Haaren und dem dunklen Kinnbart auch nicht aus wie ein norddeutscher Bauernbub.

Der Anblick des Paares muss Nachbarn in Panik versetzt haben. So sehr, dass sie ihren Verdacht samt einer Liste angeblicher Auffälligkeiten gleich dem LKA meldeten.

Schon diese Liste hält Anwalt Andreas Hüttl für einen Skandal. Er weist zum Fenster seiner Kanzlei in Hannover, streicht sich ums Kinn: "Ich habe den ganzen Tag die Jalousien vorgezogen - und dann lasse ich mir auch noch einen Bart wachsen. Ganz schön verdächtig!" Was die Polizei über seine Mandanten zusammengetragen habe, sei lächerlich. "Vage Verdachtsmomente und bloße Vermutungen, aber das reicht doch nicht." Schließlich gehe es um ein wichtiges Grundrecht, um Artikel 13 - die Unverletzlichkeit der Wohnung. Dass die Polizei inzwischen erklärt, ihre Aktion sei keine Durchsuchung gewesen, ist für Hüttl eine "ganz große Frechheit".

In Hamwiede weiß heute jeder von dem bizarren Fehlalarm - aber niemand will etwas damit zu tun haben. Unwirsch reagiert die Ortsvorsteherin auf das Thema. Sie könne dazu nichts sagen, erklärt Anita Oswald am Telefon. Dann redet sie doch. Sei es nicht merkwürdig, dass die Polizei einen solchen Einsatz starte? "Da muss es doch eigentlich Gründe geben!" Und warum, fragt sie, macht das Ehepaar um diese Sache nun so einen Wind? Wieso muss es die Geschichte obendrein auf seltsamen Seiten im Internet breittreten? "Haben Sie sich das mal angeschaut?", fragt sie. "Da ist allein der Name der Internetseite so lang, dass sie das DIN-A4-Blatt querlegen müssen." Sie würde an deren Stelle nicht gegen die Polizei klagen, sagt Anita Oswald. "Wenn man still ist, fährt man besser."

Die Nachbarn wollen den Polizeieinsatz am Ferienhaus "Helga" alle just verpasst haben. "An dem Abend war ich nicht da", versichert ein grauhaariger Herr, der in Pantoffeln auf der Veranda seines Einfamilienhaus steht. Nebenan wohnen zwei ältere Damen in einem roten Fachwerkgehöft, sie haben über den hohen Drahtzaun einen direkten Blick auf das Urlaubsquartier. "Ich kann dazu nichts sagen", sagt eine der Frauen. Sie wedelt abweisend mit den Händen. "Die Polizei hat uns auch nicht befragt." Dann zieht sie die Haustür wieder zu.

Die Vermieter des Ferienhauses wohnen 15 Kilometer weiter, sie waren gerade mit ihrem CDU-Ortsverein unterwegs in Berlin, als die Nachricht von der Razzia sie erreichte. Helga Dettmer hatte sich just am Abend vor dem Polizeieinsatz mit dem jungen Paar unterhalten. Verdächtig? Die Vermieterin schüttelt energisch den Kopf. "Ich muss sagen, ich habe die beiden als sehr, sehr nette und kluge Leute kennen gelernt." Fragwürdig erscheint den Dettmers eher, was die Polizei an vermeintlichen Indizien gegen das Pärchen gesammelt hat. Zum Beispiel, dass die Wohnung gleich nach der Anreise bezahlt worden sei. "Unsinn!", ruft Günter Dettmer. "Wir kassieren nie am Anfang." Und wie kommt die Polizei darauf, es gebe einen "direkten" Zugang von ihrem Ferienhaus zum Autobahnrastplatz? Wer den Parkplatz erreichen will, muss ein gutes Stück die Landstraße hinunter laufen, dann einen Waldweg entlang und schließlich über einen Zaun klettern. Rätselhaft auch, wieso das Innenministerium in seiner Stellungnahme zu dem Fall erklärt, die Polizei habe am Ferienhaus geklingelt. Die Hütte hatte nie eine Klingel. "So ist das auf dem Dorf", sagt Günter Dettmer. "Wenn du heute Abend mit dem Auto um die Straßenecke fährst, heißt es morgen, du hast jemanden totgefahren." Er schüttelt belustigt den Kopf.

Omar Abo-Namous und seine Frau können sich über die Widersprüche in der offiziellen Darstellung des Innenministeriums nicht amüsieren. Sie vermuten: Die Behörden schildern die Razzia bewusst falsch - damit ihre Aktion halbwegs sinnvoll erscheint.

Glaubt man der Polizei, rückten zwar acht Beamte ins nächtliche Hamwiede aus - aber nur, um dort die Ausweise des Paares zu überprüfen. Das Haus hätten die Polizisten nur betreten, weil die Lage eskaliert sei. Denn Omar Abo-Namous habe die Polizei nach dem "Klingeln" gebeten, sich doch einen Augenblick zu gedulden. Seine Frau müsse sich erst noch "im islamischen Sinne vollständig ankleiden", heißt es in dem Papier des Ministeriums. In diesem Moment hätten die Beamten gesehen, wie drinnen jemand die Treppe hinaufgelaufen sei. Diese "unerwartete Bewegung einer Person im Hausinnern" habe eine "mögliche Gefahrenerhöhung" dargestellt, erläutert das Innenministerium. Deshalb seien die Beamten spontan "zur Eigensicherung" ins Haus vorgerückt.

Kathrin Klausing schüttelt den Kopf, wenn sie das Behördenpapier liest. "Ich finde das hinterhältig, was die jetzt machen." Ihr Mann habe nur gesagt, seine Frau müsse sich etwas anziehen. Sie zitiert aus der Stellungnahme des Ministeriums: "Jetzt steht da: Im islamischen Sinne vollständig ankleiden! Das soll wohl besonders fanatisch klingen!" Und sie sei gewiss nicht die Treppe hochgerannt. Unten hinter dem Treppenabsatz habe sie sich etwas übergezogen - und dann wie ihr Mann neben dem nervösen Einsatzleiter im Wohnzimmer Platz genommen.

Mit solchen Feinheiten hat man sich bei der Soltauer Polizei bisher nicht herumgeplagt. Immer wieder kramt der Pressesprecher schweigend in seiner Akte. Wann wurde die Ferienwohnung bezahlt? "Das spielt im Endeffekt ja keine große Rolle." Hat die Polizei geklingelt oder geklopft? "Sie hat sich auf jeden Fall irgendwie an der Tür bemerkbar gemacht." Lief drinnen wirklich jemand die Treppe hinauf? "Da glaube ich meinen Kollegen", sagt Peter Hoppe. "Die schreiben so was ja nicht just for fun."

So wollen sich die Flitterwöchler nicht abfertigen lassen. Auch wenn die Klage sie allein in der ersten Instanz 600 Euro kosten wird - mehr als die gesamten Flitterwochen. Ihr Rechtsanwalt will den Fall notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht tragen. Denn für Andreas Hüttl wirft die Razzia wichtige Grundsatzfragen auf: "Wie will unsere Gesellschaft mit dem Terrorverdacht umgehen? Werden künftig niedrigere Schwellen für Razzien angelegt? Reicht es schon, dass man arabisch aussieht und die Jalousien zuzieht?"

Der Polizeisprecher scheint den Fall anders zu deuten. "Wissen Sie", sagt er schließlich, "ich kenn mich mit diesem Glauben ja nicht so aus." Aber für dieses Paar sei der Knackpunkt bei der Sache wohl, dass seine Kollegen die Urlauberin im "islamistischen Sinn unvermummt" gesehen haben. Er ringt einen Moment nach der richtigen Formulierung. "Ich denk mal", sagt er dann in verständnisvollem Ton, "das muss so eine Art religiöser Gesichtsverlust gewesen sein."

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63 Kommentare

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  • M
    Mozart

    @Nizama

     

    Der Mann ist aus Kuweit und die Frau aus Deutschland.

     

    Was hat die Türkei und das Kopftuchverbot an türkischen Universitäten mit diesem Artikel

    zu tun?

  • N
    Nizama

    ALSO ICH BIN SELBER EIN MOSLEM:1!, die religion hatnichts in der politik zu tun! 2!, wir sollten nicht alle in einem Topf geworffen werden, es gibt überall scharze schaffe, 3!, das ist sehr traurig das mann immer angst haben muss sich zu der religion zu bekennen, weil man sonst ausgeschlossen wird, 4!, ich was mich betrifft würde alle die nach drei jahren kein deutsch können zurück schicken, 5!, wir beschwerne uns über deutsch, aber in der türkei ist es nicht viel besser dort darf mann mir Kopfbedeckung nicht studieren, was wir in deutschland schon längst können!!!!! wir sollten gemeinsam arbeiten und nicht gegeneinander!

  • A
    ALstars

    Hierzu gibt es auch eine Erklärung des Niedersächsischen Innenministeriums siehe:

    http://www.musafira.de/2007/11/26/update-hamwieder-einsatz-%E2%80%93-erklarung-des-innenministeriums/

  • B
    balu

    Also ich finde die Zustände auf dem Dorf haben sich in den letzten Jahrhunderten erheblich gebessert. Früher wurden rothaarige Menschen mit Steinwürfen verjagt, Kräuterteekochende per Inquisition verfolgt und schwarze Katzen mißtrauisch beäugt. Heute wird bei vollbärtigen mit Folkloretracht in der Einsiedelei die Polizei gerufen. Konkret heißt das, die Dorfbewohner greifen nicht zur Lynchjustiz, sondern wählen den Weg über die staatliche Gewalt. Das ist eindeutig eine zivilisatorische Entwicklung. Daß die Trefferquote der Polizei nicht bei 100% liegt, dürfte bekannt sein. Mir persönlich ist es lieber, sie stürmen 10 Wohnungen zuviel, als eine zu wenig. Jeder Tote durch einen Terroranschlag ist einer zu viel.

  • AW
    Alexander W.

    Lieber Herr Atheist,

    Ich empfinde ihre Art der Darstellung von Religionen mehr als empörend und unpassend.

    Ich selbst bin überzeugter Christ, aber weder fundamentalistisch, noch denke ich, dass mein Glaube perfekt und von jedem angenommen werden muss, in dem Sinne, wie sie sagen, meine Privatsache. Trotzdem denke ich, dass ihre Stellungnahme so manche Fehler enthält, wenn sie für mich nicht sogar ganz falsch ist.

    In diesem Bericht ging es, um es kurz darzustellen, einfach nur darum, dass man hier in diesem Land nur aufgrund seines muslimischen Aussehens schon in Terroristenverdacht gerät. Dass diese Annahme darf aber grundsätzlich nicht sein. Es ist reine Diskriminierung der Personen, nur weil sie einer Religion angehören, die heutzutage, leider, im überwiegend negativen licht darsteht. Dabei beachtet werden aber eben nicht jene, die wirklich friedlich sind.

    Religionen sind nicht der Grund der meisten Kriege. Das wäre nämlich in dem Sinne Schwachsinn, wenn man sich die lehrbücher der jeweiligen Religion durchliest, wird nicht zum Kampf aufgerufen, allenfalls zur Verteidigung, was ja auch jedem Menschen zusteht. Dass viele trotzdem angeblich aus muslimischer, christlicher oder jüdischer Sicht (um diese drei Religionen geht es ja eigentlich) morden und Anschläge verüben, liegt aber nicht im eigentlichen Sinn der Religionsstifter. Z.B. erschreckt es mich immer wieder, wenn Leute meinen, Bush würde im Namen des christlichen Gottes in den Krieg ziehen, bzw. seine Politik betreiben, weil er ja ein so guter Christ sei. Nur ist sein Verhalten nicht christlich, wenn er in den Irak einzieht und dort immernoch verantwortlich für viele Tote ist. Es ist ein egoistisches, wirtschaftliches und politisches Ziel, was er dort verfolgt, seine Religion isses nich, die ihn zum Krieg treibt, zumindestens konnte ich bisher nichts in der Bibel finden, dass einen Christen zwingt im Namen Gottes Krieg zu führen. Genauso läuft es auch bei anderen Religionen. Nur weil sich gewisse Leute zu hoch schwingen und meinen, sie müssten ihre Religion mit Gewalt verbreiten, heißt das nicht, dass die die Religion auch ist. Daher haben die Religionen wirklich einen Anspruch darauf, wenn viele sagen, wir sind nicht kriegerisch, wir sind friedlich, denn so soll es sein.

    Ausserdem denke ich, dass es nicht anders wäre, würde es keine Religionen mehr legal geben, wie du forderst. Die Leute würden weiterhin morden, rauben und Krieg führen, nur dieses mal um andere Sachen, bzw. nicht mit dem Hintergrund ieiner Religion. Dann hieße es halt nicht mehr Muslim, sondern Östlicher oder Araber, das wäre vollkommen egal.

    Zum Schluss zurück zum eigentlichen Text eine kleinen private Sache. Wir in der Schule sollten letztens ein Fotogeschichtenprojekt zu einem beliebigen Thema, aber mit Aussage machen. Meine Gruppe hat sich dafür entschieden eine Geschichte zu entwerfen, in denen Kidnapper erst mit ihrem Erpresservideo ernst genommen werden, als sie sich als Arabische verkleiden, denn so läuft es heutzutage. Man kann erst ernstzunehmender Terrorist sein, wenn man konvertiert ist, und da läuft doch irgendetwas falsch, oder?

  • A
    atheist

    liebe gläubige und vor allem konvertiten,

    die wahrheit ist ein pfadloses land. jeder versuch, über glauben, d.h. irrationale annahmen und überzeugungen, über regeln, riten und rituale zu dem zu gelangen, was ihr "gott", "das göttliche" oder "das paradies" nennt, ist verzweifelt und sinnlos.

    dabei ist der organisierte glaube, also v.a. jener der weltreligionen, der scheinbar verlockendste und einfachste, tatsächlich jedoch der irreführendste und falscheste weg.

    obwohl niemandem pauschal aufgrund seines theismus bösartigkeit unterstellt werden kann, liegt in eurem haften an glauben und an göttliche wahrheit der schlüssel zur misere der menschheit.

    der glaube, insbesondere der theistische, ist die größte, wenn nicht einzige quelle für dualismus, fatalismus, für exklusion und dogmatismus, für fanatismus und eskapismus und allerhand anderer unschöner -ismen. beschäftigt sich der mensch mit gott, hat er eine ausflucht par excellance vor seiner eigenen verantwortung für sich, seine mitmenschen, seine umwelt und das system in dem er lebt. schön einfach - einfach schön. es ist ein seltsames phänomen, dass das denken götter erfindet und sie dann anbetet. das ist selbstanbetung.

    solange ein überwiegender teil der menschheit "glaubt", wird es keinen frieden und kein equilibrium geben auf dieser welt, nicht im norden und westen, nicht im süden und osten. mag der papst noch so viel schwafeln von "göttlicher gabe des friedens", mögen islamische geistliche noch so viel fabulieren, "islam bedeute frieden".

    frieden und glück, das liegt jenseits eurer götter, direkt hier und jetzt. zu schade, dass ihr den finger, der zum mond zeigt, mit dem mond selbst verwechselt.

    weil dies aber nicht nur schade, sondern in der lebens- und soziokulturellen praxis auch schädlich, gefährlich und berechnend ist, trete ich dafür ein, religionen jedweder couleur strikt aus dem öffentlichen raum zu verbannen! gott, jahwe, allah - alles eure privatsache, und nichts anderes. gibt es kriminalität zugunsten oder im sinne oder auch nur im namen einer solchen privatsache, hat sie entsprechend verfolgt und geahndet zu werden - wie bei allen anderen objekten der strafverfolgung. seid ihr in gewisser form verbunden mit dieser "privatsache", geratet ihr eben unter umständen in ein raster, wie es musikdownloader, links-/rechtsradikale und sonstige "zielgruppen" heute bereits sind. warum solltet ihr davon ausgenommen sein - euer glaube macht euch nicht besser oder anders!

    der mangel an selbsterkenntnis ist die essenz der ignoranz, die zu diesem unermesslichen leiden überall in der welt führt, gläubige mit eingeschlossen.

  • S
    Shrike

    Tja, da hat sich die Polizei ein Armutszeugnis ausgestellt.

    Ganz schön bizarr, der Fall.

    In Berlin leben auch ganz viele Muslime in geschlossenen Wohnungen, womöglich mit Vorhängen und die Frauen ziehen sich etwas an, beor sie die Tür aufmachen.

    Schäuble, tun Sie doch was !

     

    Was die Sache mit den Reisetaschen angeht sollte man allerdings die Ängste der Leute nicht total verlachen, schließlich gab es in den letzten Jahren tatsächlich solche Anschläge.

  • H
    Hilde

    "...im islamistischen Sinne unvermummt"!

    *rofl* kann ich dazu nur sagen. Mein Fazit dazu ist: Es ist angesichts der absolut tendenziösen, islamophoben Berichterstattung in fast allen Medien (TAZ ausdrücklich ausgenommen) einerseits verständlich, andererseit haarsträubend, wie total verwirrt, unwissend und verunsichert die Menschen hierzulande sind. Und zwar nicht nur norddeutsche Dorfbewohner, sondern auch die, die an wichtigen Schaltstellen sitzen, wie Polizeibeamte, Richter, Journalisten.

     

    Ein Bekannter erhielt zu Weihnachten von uns anonym ein Päckchen mit einem Buch mit Aphorismen (nein, keine Koranzitate, sondern Goethe). Nach dem Auspacken und längerer Unterredung mit einer Bekannten war er entschlossen, deshalb zur Polizei zu gehen. Schließlich hätten diese Muslime auch kürzlich Benazir Bhutto ermordet. TATSACHE!

     

    Das große Problem an der Sache ist, dass diese ignoranten und verwirrten Menschen, wie ich selbst oft feststellen musste, ausdrücklich kein Interesse daran haben, diesen Missstand zu beheben und sich über den Islam aus erster Hand zu informieren: nicht durch Houllebecq, Spiegel oder Bildzeitung, sondern von kompetenten Muslimen oder Gelehrten. Sie haben dazu keine Zeit und keine Lust. Das ist ein Skandal, denn eigentlich sind sie, wie ich finde, von Berufs wegen dazu verpflichtet.

  • IA
    Ingo Ahrens

    Hm, wenn man die sonst übliche Argumentation der Verfassungsschützer bedenkt wundert es mich jetzt aber doch, dass man den Einsatz nicht mit der "Bildung einer terroristischen Vereinigung" begründet - ich mein hey, da haben zwei Muslime geheiratet, was sollen die sonst im Schilde führen? ;)

     

    Ich ahne mal voraus dass diese Frotzelei in Kürze Realität wird, wie so vieles was ich früher für unmöglich hielt in diesem Land...

  • G
    Gunner

    Also, als erstes mal, sehr schöner Artikel. Vor allem die Ironie darin. Ich denke mal das in dem Fall jede menge Fehlentscheidungen der Polizei gemacht wurden. Anders gesehen ist es beängstigend wieviele Leute sich von der Terror angst eines Innenministers anstecken lassen. Wenn ich mir da ansehe wie manche Politiker da schon drauf sind wird mir schlecht. Das hier ist ein gutes Beispiel für die Auswirkung dieser Politik.

     

    mfg Ich

  • WH
    Wiebke Hilmann

    Wenn Polizei Freund und Helfer sein soll, dann auch für unsere muslimischen Mitbürger. Ein Fehlverhalten kann passieren - vorallem unter der Paranoia die im Lande verbreitet wird - daher würde dem Paar eine öffentliche Entschuldigung zumindest zustehen. Dies würde auch das Bild der Sicherheitskräfte verbessern, nämlich, dass auch sie "Mann" genug sind Fehler einzugestehen.

  • PG
    p. geisler

    Bisher wird interessanterweise immer auf die Verurteilung des Islam hingewiesen. Spannend finde ich aber, dass die sog. "Religionszughörigkeit" ja von den Vorverurteilenden ja auch nur auf Basis von Äußerlichkeiten (Bart, Schleier bei der Frau etc.) festgestellt wurde. Es wird also (wie zu erwarten war, will ich hinzufügen) nicht "nur" nach Religionszugehörigkeit verdächtigt, sondern bereits, wer sich per Aussehen möglicherweise einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zugehörig erkennbar machen könnte.

    Man erinnere sich, dass diese Art der Vorverurteilung in London einen Unschuldigen mehrere Schüsse in den Rücken eingebracht und damit sein Leben gekostet hat! Also aufgepasst, Langhaarige, Kopftuchtragende, Punks etc. pp.

  • BL
    bleib lieber wach

    Ich finde es sehr mutig und richtig was die beiden da machen! Seit Jahren nun wird der Islam so dargestellt als sei er außschlisslich gewalttätig und als ob die friedlichen Muslime in der Minderheit sind. Es grenzt wirklich an Rassismus. Lest doch mal einfach mal quer zu Thema Muslime und ersetzt den Begriff "Muslim, Islam" durch Jude, Judentum oder Schwarze/r

    ihr werdet sehen und staunen, wie rassistisch in Bezug auf Muslime formuliert wird.

    Es ist die Konstruktion des Islam in den Medien, die es zu sowas kommen lässt

  • PL
    Peter Lux

    Nach der Lektüre dieses Artikels würde es mich nicht wundern, wenn niemand mehr Auffälligkeiten meldet und die Polizei dann wegen Unfähigkeit gescholten wird.

  • S
    Schade

    Schade eigentlich, dass mal wieder die

    Anwohner als Schuldige hingestellt werden.

    Dabei sind sie doch nur Opfer der Paranoia

    unseres fahrbaren Innenministers.

     

    Allerdings ist es nach den Fällen Mügeln,

    Mittweida und Sebnitz wohl üblich, die Anwohner in ein schlechtes Licht zu rücken.

  • E
    E.H.

    Bitte? Alle Deutschen ein Rad ab und alle anderen normal? Wie unpassend auf so einen Artikel.

  • UF
    Uwe Fessler

    Wenn man einmal überlegt, wie viele Menschen durch ihr leichtsinniges Verhalten sich und andere Menschen verletzen und töten, da müssen die Terroristen aber einige Sonderschichten einlegen, um nur annähernd an diese Zahlen heran zu kommen. Ich empfehle mal die Seiten des auswärtigen Amtes an zu klicken. Man ist erstaunt,wie gering die Gefahr, Opfer eines Terroranschlages zu werden eingestuft wird, bezogen auf anerkannte "Schurkenstaaten" und deren stark frequentierte Lokalitäten. Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist extrem viel höher.

  • O
    Ockham

    Irgendwie beschämend, und dann traut man sich net zuzugeben das man seinen Vorurteilen erlegen ist und nen Fehler begangen hat.

  • WL
    Wolfgang Lörcher

    Kein Wunder, das so etwas passiert. Politiker, allen voran unser Innenminister, schüren Ängste. Die Medien, allen voran der Spiegel mit seinen letzjährigen Titelthemen, die immer wieder die Gefahr durch den Islam beschwören, tragen zu solcher Panik bei. Das schaffen eines gemeinsamen Feindbildes, zu deren Bekämpfung sogar die Einschränkung der Bürgerrechte in Kauf genommen wird, sind Zeichen eines faschistischen Staates.

    Seltsamerweise habe ich bisher nur hier von diesem skandalösen Vorfall lesen können.

  • H
    Hessebub

    Und demnächst dann Waterboarding durch die Ortspolizei als "hygienische Maßnahme der wasserbasierten Kopfwäsche verdächtiger Personen." Da behaupte noch jemand, wer nichts zu verbergen habe, brauche sich nicht fürchten im Big Schäuble-Staat.

    Bitte nicht vergessen diesen Kommentar nebst Metadaten sechs Monate zu speichern.

  • A
    atheist

    was heißt hier rad ab? wie´s in den wald schallt, so hallt´s zurück! der islam wurde bereits von einem herrn houllebecq so bezeichnet, wie eine massenpsychose (religion genannt) - und eine gewalttätige dazu - korrekt bezeichnet werden muss.

    natürlich trifft es bei solchen aktionen dann auch unschuldige - aber die menschen, die (fast) jeden tag irgendwo auf dieser welt im namen des terroristischen islamismus ihres lebens beraubt werden, sind dies auch! also bitte, contenance!

  • M
    Mozart

    @Nizama

     

    Der Mann ist aus Kuweit und die Frau aus Deutschland.

     

    Was hat die Türkei und das Kopftuchverbot an türkischen Universitäten mit diesem Artikel

    zu tun?

  • N
    Nizama

    ALSO ICH BIN SELBER EIN MOSLEM:1!, die religion hatnichts in der politik zu tun! 2!, wir sollten nicht alle in einem Topf geworffen werden, es gibt überall scharze schaffe, 3!, das ist sehr traurig das mann immer angst haben muss sich zu der religion zu bekennen, weil man sonst ausgeschlossen wird, 4!, ich was mich betrifft würde alle die nach drei jahren kein deutsch können zurück schicken, 5!, wir beschwerne uns über deutsch, aber in der türkei ist es nicht viel besser dort darf mann mir Kopfbedeckung nicht studieren, was wir in deutschland schon längst können!!!!! wir sollten gemeinsam arbeiten und nicht gegeneinander!

  • A
    ALstars

    Hierzu gibt es auch eine Erklärung des Niedersächsischen Innenministeriums siehe:

    http://www.musafira.de/2007/11/26/update-hamwieder-einsatz-%E2%80%93-erklarung-des-innenministeriums/

  • B
    balu

    Also ich finde die Zustände auf dem Dorf haben sich in den letzten Jahrhunderten erheblich gebessert. Früher wurden rothaarige Menschen mit Steinwürfen verjagt, Kräuterteekochende per Inquisition verfolgt und schwarze Katzen mißtrauisch beäugt. Heute wird bei vollbärtigen mit Folkloretracht in der Einsiedelei die Polizei gerufen. Konkret heißt das, die Dorfbewohner greifen nicht zur Lynchjustiz, sondern wählen den Weg über die staatliche Gewalt. Das ist eindeutig eine zivilisatorische Entwicklung. Daß die Trefferquote der Polizei nicht bei 100% liegt, dürfte bekannt sein. Mir persönlich ist es lieber, sie stürmen 10 Wohnungen zuviel, als eine zu wenig. Jeder Tote durch einen Terroranschlag ist einer zu viel.

  • AW
    Alexander W.

    Lieber Herr Atheist,

    Ich empfinde ihre Art der Darstellung von Religionen mehr als empörend und unpassend.

    Ich selbst bin überzeugter Christ, aber weder fundamentalistisch, noch denke ich, dass mein Glaube perfekt und von jedem angenommen werden muss, in dem Sinne, wie sie sagen, meine Privatsache. Trotzdem denke ich, dass ihre Stellungnahme so manche Fehler enthält, wenn sie für mich nicht sogar ganz falsch ist.

    In diesem Bericht ging es, um es kurz darzustellen, einfach nur darum, dass man hier in diesem Land nur aufgrund seines muslimischen Aussehens schon in Terroristenverdacht gerät. Dass diese Annahme darf aber grundsätzlich nicht sein. Es ist reine Diskriminierung der Personen, nur weil sie einer Religion angehören, die heutzutage, leider, im überwiegend negativen licht darsteht. Dabei beachtet werden aber eben nicht jene, die wirklich friedlich sind.

    Religionen sind nicht der Grund der meisten Kriege. Das wäre nämlich in dem Sinne Schwachsinn, wenn man sich die lehrbücher der jeweiligen Religion durchliest, wird nicht zum Kampf aufgerufen, allenfalls zur Verteidigung, was ja auch jedem Menschen zusteht. Dass viele trotzdem angeblich aus muslimischer, christlicher oder jüdischer Sicht (um diese drei Religionen geht es ja eigentlich) morden und Anschläge verüben, liegt aber nicht im eigentlichen Sinn der Religionsstifter. Z.B. erschreckt es mich immer wieder, wenn Leute meinen, Bush würde im Namen des christlichen Gottes in den Krieg ziehen, bzw. seine Politik betreiben, weil er ja ein so guter Christ sei. Nur ist sein Verhalten nicht christlich, wenn er in den Irak einzieht und dort immernoch verantwortlich für viele Tote ist. Es ist ein egoistisches, wirtschaftliches und politisches Ziel, was er dort verfolgt, seine Religion isses nich, die ihn zum Krieg treibt, zumindestens konnte ich bisher nichts in der Bibel finden, dass einen Christen zwingt im Namen Gottes Krieg zu führen. Genauso läuft es auch bei anderen Religionen. Nur weil sich gewisse Leute zu hoch schwingen und meinen, sie müssten ihre Religion mit Gewalt verbreiten, heißt das nicht, dass die die Religion auch ist. Daher haben die Religionen wirklich einen Anspruch darauf, wenn viele sagen, wir sind nicht kriegerisch, wir sind friedlich, denn so soll es sein.

    Ausserdem denke ich, dass es nicht anders wäre, würde es keine Religionen mehr legal geben, wie du forderst. Die Leute würden weiterhin morden, rauben und Krieg führen, nur dieses mal um andere Sachen, bzw. nicht mit dem Hintergrund ieiner Religion. Dann hieße es halt nicht mehr Muslim, sondern Östlicher oder Araber, das wäre vollkommen egal.

    Zum Schluss zurück zum eigentlichen Text eine kleinen private Sache. Wir in der Schule sollten letztens ein Fotogeschichtenprojekt zu einem beliebigen Thema, aber mit Aussage machen. Meine Gruppe hat sich dafür entschieden eine Geschichte zu entwerfen, in denen Kidnapper erst mit ihrem Erpresservideo ernst genommen werden, als sie sich als Arabische verkleiden, denn so läuft es heutzutage. Man kann erst ernstzunehmender Terrorist sein, wenn man konvertiert ist, und da läuft doch irgendetwas falsch, oder?

  • A
    atheist

    liebe gläubige und vor allem konvertiten,

    die wahrheit ist ein pfadloses land. jeder versuch, über glauben, d.h. irrationale annahmen und überzeugungen, über regeln, riten und rituale zu dem zu gelangen, was ihr "gott", "das göttliche" oder "das paradies" nennt, ist verzweifelt und sinnlos.

    dabei ist der organisierte glaube, also v.a. jener der weltreligionen, der scheinbar verlockendste und einfachste, tatsächlich jedoch der irreführendste und falscheste weg.

    obwohl niemandem pauschal aufgrund seines theismus bösartigkeit unterstellt werden kann, liegt in eurem haften an glauben und an göttliche wahrheit der schlüssel zur misere der menschheit.

    der glaube, insbesondere der theistische, ist die größte, wenn nicht einzige quelle für dualismus, fatalismus, für exklusion und dogmatismus, für fanatismus und eskapismus und allerhand anderer unschöner -ismen. beschäftigt sich der mensch mit gott, hat er eine ausflucht par excellance vor seiner eigenen verantwortung für sich, seine mitmenschen, seine umwelt und das system in dem er lebt. schön einfach - einfach schön. es ist ein seltsames phänomen, dass das denken götter erfindet und sie dann anbetet. das ist selbstanbetung.

    solange ein überwiegender teil der menschheit "glaubt", wird es keinen frieden und kein equilibrium geben auf dieser welt, nicht im norden und westen, nicht im süden und osten. mag der papst noch so viel schwafeln von "göttlicher gabe des friedens", mögen islamische geistliche noch so viel fabulieren, "islam bedeute frieden".

    frieden und glück, das liegt jenseits eurer götter, direkt hier und jetzt. zu schade, dass ihr den finger, der zum mond zeigt, mit dem mond selbst verwechselt.

    weil dies aber nicht nur schade, sondern in der lebens- und soziokulturellen praxis auch schädlich, gefährlich und berechnend ist, trete ich dafür ein, religionen jedweder couleur strikt aus dem öffentlichen raum zu verbannen! gott, jahwe, allah - alles eure privatsache, und nichts anderes. gibt es kriminalität zugunsten oder im sinne oder auch nur im namen einer solchen privatsache, hat sie entsprechend verfolgt und geahndet zu werden - wie bei allen anderen objekten der strafverfolgung. seid ihr in gewisser form verbunden mit dieser "privatsache", geratet ihr eben unter umständen in ein raster, wie es musikdownloader, links-/rechtsradikale und sonstige "zielgruppen" heute bereits sind. warum solltet ihr davon ausgenommen sein - euer glaube macht euch nicht besser oder anders!

    der mangel an selbsterkenntnis ist die essenz der ignoranz, die zu diesem unermesslichen leiden überall in der welt führt, gläubige mit eingeschlossen.

  • S
    Shrike

    Tja, da hat sich die Polizei ein Armutszeugnis ausgestellt.

    Ganz schön bizarr, der Fall.

    In Berlin leben auch ganz viele Muslime in geschlossenen Wohnungen, womöglich mit Vorhängen und die Frauen ziehen sich etwas an, beor sie die Tür aufmachen.

    Schäuble, tun Sie doch was !

     

    Was die Sache mit den Reisetaschen angeht sollte man allerdings die Ängste der Leute nicht total verlachen, schließlich gab es in den letzten Jahren tatsächlich solche Anschläge.

  • H
    Hilde

    "...im islamistischen Sinne unvermummt"!

    *rofl* kann ich dazu nur sagen. Mein Fazit dazu ist: Es ist angesichts der absolut tendenziösen, islamophoben Berichterstattung in fast allen Medien (TAZ ausdrücklich ausgenommen) einerseits verständlich, andererseit haarsträubend, wie total verwirrt, unwissend und verunsichert die Menschen hierzulande sind. Und zwar nicht nur norddeutsche Dorfbewohner, sondern auch die, die an wichtigen Schaltstellen sitzen, wie Polizeibeamte, Richter, Journalisten.

     

    Ein Bekannter erhielt zu Weihnachten von uns anonym ein Päckchen mit einem Buch mit Aphorismen (nein, keine Koranzitate, sondern Goethe). Nach dem Auspacken und längerer Unterredung mit einer Bekannten war er entschlossen, deshalb zur Polizei zu gehen. Schließlich hätten diese Muslime auch kürzlich Benazir Bhutto ermordet. TATSACHE!

     

    Das große Problem an der Sache ist, dass diese ignoranten und verwirrten Menschen, wie ich selbst oft feststellen musste, ausdrücklich kein Interesse daran haben, diesen Missstand zu beheben und sich über den Islam aus erster Hand zu informieren: nicht durch Houllebecq, Spiegel oder Bildzeitung, sondern von kompetenten Muslimen oder Gelehrten. Sie haben dazu keine Zeit und keine Lust. Das ist ein Skandal, denn eigentlich sind sie, wie ich finde, von Berufs wegen dazu verpflichtet.

  • IA
    Ingo Ahrens

    Hm, wenn man die sonst übliche Argumentation der Verfassungsschützer bedenkt wundert es mich jetzt aber doch, dass man den Einsatz nicht mit der "Bildung einer terroristischen Vereinigung" begründet - ich mein hey, da haben zwei Muslime geheiratet, was sollen die sonst im Schilde führen? ;)

     

    Ich ahne mal voraus dass diese Frotzelei in Kürze Realität wird, wie so vieles was ich früher für unmöglich hielt in diesem Land...

  • G
    Gunner

    Also, als erstes mal, sehr schöner Artikel. Vor allem die Ironie darin. Ich denke mal das in dem Fall jede menge Fehlentscheidungen der Polizei gemacht wurden. Anders gesehen ist es beängstigend wieviele Leute sich von der Terror angst eines Innenministers anstecken lassen. Wenn ich mir da ansehe wie manche Politiker da schon drauf sind wird mir schlecht. Das hier ist ein gutes Beispiel für die Auswirkung dieser Politik.

     

    mfg Ich

  • WH
    Wiebke Hilmann

    Wenn Polizei Freund und Helfer sein soll, dann auch für unsere muslimischen Mitbürger. Ein Fehlverhalten kann passieren - vorallem unter der Paranoia die im Lande verbreitet wird - daher würde dem Paar eine öffentliche Entschuldigung zumindest zustehen. Dies würde auch das Bild der Sicherheitskräfte verbessern, nämlich, dass auch sie "Mann" genug sind Fehler einzugestehen.

  • PG
    p. geisler

    Bisher wird interessanterweise immer auf die Verurteilung des Islam hingewiesen. Spannend finde ich aber, dass die sog. "Religionszughörigkeit" ja von den Vorverurteilenden ja auch nur auf Basis von Äußerlichkeiten (Bart, Schleier bei der Frau etc.) festgestellt wurde. Es wird also (wie zu erwarten war, will ich hinzufügen) nicht "nur" nach Religionszugehörigkeit verdächtigt, sondern bereits, wer sich per Aussehen möglicherweise einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zugehörig erkennbar machen könnte.

    Man erinnere sich, dass diese Art der Vorverurteilung in London einen Unschuldigen mehrere Schüsse in den Rücken eingebracht und damit sein Leben gekostet hat! Also aufgepasst, Langhaarige, Kopftuchtragende, Punks etc. pp.

  • BL
    bleib lieber wach

    Ich finde es sehr mutig und richtig was die beiden da machen! Seit Jahren nun wird der Islam so dargestellt als sei er außschlisslich gewalttätig und als ob die friedlichen Muslime in der Minderheit sind. Es grenzt wirklich an Rassismus. Lest doch mal einfach mal quer zu Thema Muslime und ersetzt den Begriff "Muslim, Islam" durch Jude, Judentum oder Schwarze/r

    ihr werdet sehen und staunen, wie rassistisch in Bezug auf Muslime formuliert wird.

    Es ist die Konstruktion des Islam in den Medien, die es zu sowas kommen lässt

  • PL
    Peter Lux

    Nach der Lektüre dieses Artikels würde es mich nicht wundern, wenn niemand mehr Auffälligkeiten meldet und die Polizei dann wegen Unfähigkeit gescholten wird.

  • S
    Schade

    Schade eigentlich, dass mal wieder die

    Anwohner als Schuldige hingestellt werden.

    Dabei sind sie doch nur Opfer der Paranoia

    unseres fahrbaren Innenministers.

     

    Allerdings ist es nach den Fällen Mügeln,

    Mittweida und Sebnitz wohl üblich, die Anwohner in ein schlechtes Licht zu rücken.

  • E
    E.H.

    Bitte? Alle Deutschen ein Rad ab und alle anderen normal? Wie unpassend auf so einen Artikel.

  • UF
    Uwe Fessler

    Wenn man einmal überlegt, wie viele Menschen durch ihr leichtsinniges Verhalten sich und andere Menschen verletzen und töten, da müssen die Terroristen aber einige Sonderschichten einlegen, um nur annähernd an diese Zahlen heran zu kommen. Ich empfehle mal die Seiten des auswärtigen Amtes an zu klicken. Man ist erstaunt,wie gering die Gefahr, Opfer eines Terroranschlages zu werden eingestuft wird, bezogen auf anerkannte "Schurkenstaaten" und deren stark frequentierte Lokalitäten. Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist extrem viel höher.

  • O
    Ockham

    Irgendwie beschämend, und dann traut man sich net zuzugeben das man seinen Vorurteilen erlegen ist und nen Fehler begangen hat.

  • WL
    Wolfgang Lörcher

    Kein Wunder, das so etwas passiert. Politiker, allen voran unser Innenminister, schüren Ängste. Die Medien, allen voran der Spiegel mit seinen letzjährigen Titelthemen, die immer wieder die Gefahr durch den Islam beschwören, tragen zu solcher Panik bei. Das schaffen eines gemeinsamen Feindbildes, zu deren Bekämpfung sogar die Einschränkung der Bürgerrechte in Kauf genommen wird, sind Zeichen eines faschistischen Staates.

    Seltsamerweise habe ich bisher nur hier von diesem skandalösen Vorfall lesen können.

  • H
    Hessebub

    Und demnächst dann Waterboarding durch die Ortspolizei als "hygienische Maßnahme der wasserbasierten Kopfwäsche verdächtiger Personen." Da behaupte noch jemand, wer nichts zu verbergen habe, brauche sich nicht fürchten im Big Schäuble-Staat.

    Bitte nicht vergessen diesen Kommentar nebst Metadaten sechs Monate zu speichern.

  • A
    atheist

    was heißt hier rad ab? wie´s in den wald schallt, so hallt´s zurück! der islam wurde bereits von einem herrn houllebecq so bezeichnet, wie eine massenpsychose (religion genannt) - und eine gewalttätige dazu - korrekt bezeichnet werden muss.

    natürlich trifft es bei solchen aktionen dann auch unschuldige - aber die menschen, die (fast) jeden tag irgendwo auf dieser welt im namen des terroristischen islamismus ihres lebens beraubt werden, sind dies auch! also bitte, contenance!

  • M
    Mozart

    @Nizama

     

    Der Mann ist aus Kuweit und die Frau aus Deutschland.

     

    Was hat die Türkei und das Kopftuchverbot an türkischen Universitäten mit diesem Artikel

    zu tun?

  • N
    Nizama

    ALSO ICH BIN SELBER EIN MOSLEM:1!, die religion hatnichts in der politik zu tun! 2!, wir sollten nicht alle in einem Topf geworffen werden, es gibt überall scharze schaffe, 3!, das ist sehr traurig das mann immer angst haben muss sich zu der religion zu bekennen, weil man sonst ausgeschlossen wird, 4!, ich was mich betrifft würde alle die nach drei jahren kein deutsch können zurück schicken, 5!, wir beschwerne uns über deutsch, aber in der türkei ist es nicht viel besser dort darf mann mir Kopfbedeckung nicht studieren, was wir in deutschland schon längst können!!!!! wir sollten gemeinsam arbeiten und nicht gegeneinander!

  • A
    ALstars

    Hierzu gibt es auch eine Erklärung des Niedersächsischen Innenministeriums siehe:

    http://www.musafira.de/2007/11/26/update-hamwieder-einsatz-%E2%80%93-erklarung-des-innenministeriums/

  • B
    balu

    Also ich finde die Zustände auf dem Dorf haben sich in den letzten Jahrhunderten erheblich gebessert. Früher wurden rothaarige Menschen mit Steinwürfen verjagt, Kräuterteekochende per Inquisition verfolgt und schwarze Katzen mißtrauisch beäugt. Heute wird bei vollbärtigen mit Folkloretracht in der Einsiedelei die Polizei gerufen. Konkret heißt das, die Dorfbewohner greifen nicht zur Lynchjustiz, sondern wählen den Weg über die staatliche Gewalt. Das ist eindeutig eine zivilisatorische Entwicklung. Daß die Trefferquote der Polizei nicht bei 100% liegt, dürfte bekannt sein. Mir persönlich ist es lieber, sie stürmen 10 Wohnungen zuviel, als eine zu wenig. Jeder Tote durch einen Terroranschlag ist einer zu viel.

  • AW
    Alexander W.

    Lieber Herr Atheist,

    Ich empfinde ihre Art der Darstellung von Religionen mehr als empörend und unpassend.

    Ich selbst bin überzeugter Christ, aber weder fundamentalistisch, noch denke ich, dass mein Glaube perfekt und von jedem angenommen werden muss, in dem Sinne, wie sie sagen, meine Privatsache. Trotzdem denke ich, dass ihre Stellungnahme so manche Fehler enthält, wenn sie für mich nicht sogar ganz falsch ist.

    In diesem Bericht ging es, um es kurz darzustellen, einfach nur darum, dass man hier in diesem Land nur aufgrund seines muslimischen Aussehens schon in Terroristenverdacht gerät. Dass diese Annahme darf aber grundsätzlich nicht sein. Es ist reine Diskriminierung der Personen, nur weil sie einer Religion angehören, die heutzutage, leider, im überwiegend negativen licht darsteht. Dabei beachtet werden aber eben nicht jene, die wirklich friedlich sind.

    Religionen sind nicht der Grund der meisten Kriege. Das wäre nämlich in dem Sinne Schwachsinn, wenn man sich die lehrbücher der jeweiligen Religion durchliest, wird nicht zum Kampf aufgerufen, allenfalls zur Verteidigung, was ja auch jedem Menschen zusteht. Dass viele trotzdem angeblich aus muslimischer, christlicher oder jüdischer Sicht (um diese drei Religionen geht es ja eigentlich) morden und Anschläge verüben, liegt aber nicht im eigentlichen Sinn der Religionsstifter. Z.B. erschreckt es mich immer wieder, wenn Leute meinen, Bush würde im Namen des christlichen Gottes in den Krieg ziehen, bzw. seine Politik betreiben, weil er ja ein so guter Christ sei. Nur ist sein Verhalten nicht christlich, wenn er in den Irak einzieht und dort immernoch verantwortlich für viele Tote ist. Es ist ein egoistisches, wirtschaftliches und politisches Ziel, was er dort verfolgt, seine Religion isses nich, die ihn zum Krieg treibt, zumindestens konnte ich bisher nichts in der Bibel finden, dass einen Christen zwingt im Namen Gottes Krieg zu führen. Genauso läuft es auch bei anderen Religionen. Nur weil sich gewisse Leute zu hoch schwingen und meinen, sie müssten ihre Religion mit Gewalt verbreiten, heißt das nicht, dass die die Religion auch ist. Daher haben die Religionen wirklich einen Anspruch darauf, wenn viele sagen, wir sind nicht kriegerisch, wir sind friedlich, denn so soll es sein.

    Ausserdem denke ich, dass es nicht anders wäre, würde es keine Religionen mehr legal geben, wie du forderst. Die Leute würden weiterhin morden, rauben und Krieg führen, nur dieses mal um andere Sachen, bzw. nicht mit dem Hintergrund ieiner Religion. Dann hieße es halt nicht mehr Muslim, sondern Östlicher oder Araber, das wäre vollkommen egal.

    Zum Schluss zurück zum eigentlichen Text eine kleinen private Sache. Wir in der Schule sollten letztens ein Fotogeschichtenprojekt zu einem beliebigen Thema, aber mit Aussage machen. Meine Gruppe hat sich dafür entschieden eine Geschichte zu entwerfen, in denen Kidnapper erst mit ihrem Erpresservideo ernst genommen werden, als sie sich als Arabische verkleiden, denn so läuft es heutzutage. Man kann erst ernstzunehmender Terrorist sein, wenn man konvertiert ist, und da läuft doch irgendetwas falsch, oder?

  • A
    atheist

    liebe gläubige und vor allem konvertiten,

    die wahrheit ist ein pfadloses land. jeder versuch, über glauben, d.h. irrationale annahmen und überzeugungen, über regeln, riten und rituale zu dem zu gelangen, was ihr "gott", "das göttliche" oder "das paradies" nennt, ist verzweifelt und sinnlos.

    dabei ist der organisierte glaube, also v.a. jener der weltreligionen, der scheinbar verlockendste und einfachste, tatsächlich jedoch der irreführendste und falscheste weg.

    obwohl niemandem pauschal aufgrund seines theismus bösartigkeit unterstellt werden kann, liegt in eurem haften an glauben und an göttliche wahrheit der schlüssel zur misere der menschheit.

    der glaube, insbesondere der theistische, ist die größte, wenn nicht einzige quelle für dualismus, fatalismus, für exklusion und dogmatismus, für fanatismus und eskapismus und allerhand anderer unschöner -ismen. beschäftigt sich der mensch mit gott, hat er eine ausflucht par excellance vor seiner eigenen verantwortung für sich, seine mitmenschen, seine umwelt und das system in dem er lebt. schön einfach - einfach schön. es ist ein seltsames phänomen, dass das denken götter erfindet und sie dann anbetet. das ist selbstanbetung.

    solange ein überwiegender teil der menschheit "glaubt", wird es keinen frieden und kein equilibrium geben auf dieser welt, nicht im norden und westen, nicht im süden und osten. mag der papst noch so viel schwafeln von "göttlicher gabe des friedens", mögen islamische geistliche noch so viel fabulieren, "islam bedeute frieden".

    frieden und glück, das liegt jenseits eurer götter, direkt hier und jetzt. zu schade, dass ihr den finger, der zum mond zeigt, mit dem mond selbst verwechselt.

    weil dies aber nicht nur schade, sondern in der lebens- und soziokulturellen praxis auch schädlich, gefährlich und berechnend ist, trete ich dafür ein, religionen jedweder couleur strikt aus dem öffentlichen raum zu verbannen! gott, jahwe, allah - alles eure privatsache, und nichts anderes. gibt es kriminalität zugunsten oder im sinne oder auch nur im namen einer solchen privatsache, hat sie entsprechend verfolgt und geahndet zu werden - wie bei allen anderen objekten der strafverfolgung. seid ihr in gewisser form verbunden mit dieser "privatsache", geratet ihr eben unter umständen in ein raster, wie es musikdownloader, links-/rechtsradikale und sonstige "zielgruppen" heute bereits sind. warum solltet ihr davon ausgenommen sein - euer glaube macht euch nicht besser oder anders!

    der mangel an selbsterkenntnis ist die essenz der ignoranz, die zu diesem unermesslichen leiden überall in der welt führt, gläubige mit eingeschlossen.

  • S
    Shrike

    Tja, da hat sich die Polizei ein Armutszeugnis ausgestellt.

    Ganz schön bizarr, der Fall.

    In Berlin leben auch ganz viele Muslime in geschlossenen Wohnungen, womöglich mit Vorhängen und die Frauen ziehen sich etwas an, beor sie die Tür aufmachen.

    Schäuble, tun Sie doch was !

     

    Was die Sache mit den Reisetaschen angeht sollte man allerdings die Ängste der Leute nicht total verlachen, schließlich gab es in den letzten Jahren tatsächlich solche Anschläge.

  • H
    Hilde

    "...im islamistischen Sinne unvermummt"!

    *rofl* kann ich dazu nur sagen. Mein Fazit dazu ist: Es ist angesichts der absolut tendenziösen, islamophoben Berichterstattung in fast allen Medien (TAZ ausdrücklich ausgenommen) einerseits verständlich, andererseit haarsträubend, wie total verwirrt, unwissend und verunsichert die Menschen hierzulande sind. Und zwar nicht nur norddeutsche Dorfbewohner, sondern auch die, die an wichtigen Schaltstellen sitzen, wie Polizeibeamte, Richter, Journalisten.

     

    Ein Bekannter erhielt zu Weihnachten von uns anonym ein Päckchen mit einem Buch mit Aphorismen (nein, keine Koranzitate, sondern Goethe). Nach dem Auspacken und längerer Unterredung mit einer Bekannten war er entschlossen, deshalb zur Polizei zu gehen. Schließlich hätten diese Muslime auch kürzlich Benazir Bhutto ermordet. TATSACHE!

     

    Das große Problem an der Sache ist, dass diese ignoranten und verwirrten Menschen, wie ich selbst oft feststellen musste, ausdrücklich kein Interesse daran haben, diesen Missstand zu beheben und sich über den Islam aus erster Hand zu informieren: nicht durch Houllebecq, Spiegel oder Bildzeitung, sondern von kompetenten Muslimen oder Gelehrten. Sie haben dazu keine Zeit und keine Lust. Das ist ein Skandal, denn eigentlich sind sie, wie ich finde, von Berufs wegen dazu verpflichtet.

  • IA
    Ingo Ahrens

    Hm, wenn man die sonst übliche Argumentation der Verfassungsschützer bedenkt wundert es mich jetzt aber doch, dass man den Einsatz nicht mit der "Bildung einer terroristischen Vereinigung" begründet - ich mein hey, da haben zwei Muslime geheiratet, was sollen die sonst im Schilde führen? ;)

     

    Ich ahne mal voraus dass diese Frotzelei in Kürze Realität wird, wie so vieles was ich früher für unmöglich hielt in diesem Land...

  • G
    Gunner

    Also, als erstes mal, sehr schöner Artikel. Vor allem die Ironie darin. Ich denke mal das in dem Fall jede menge Fehlentscheidungen der Polizei gemacht wurden. Anders gesehen ist es beängstigend wieviele Leute sich von der Terror angst eines Innenministers anstecken lassen. Wenn ich mir da ansehe wie manche Politiker da schon drauf sind wird mir schlecht. Das hier ist ein gutes Beispiel für die Auswirkung dieser Politik.

     

    mfg Ich

  • WH
    Wiebke Hilmann

    Wenn Polizei Freund und Helfer sein soll, dann auch für unsere muslimischen Mitbürger. Ein Fehlverhalten kann passieren - vorallem unter der Paranoia die im Lande verbreitet wird - daher würde dem Paar eine öffentliche Entschuldigung zumindest zustehen. Dies würde auch das Bild der Sicherheitskräfte verbessern, nämlich, dass auch sie "Mann" genug sind Fehler einzugestehen.

  • PG
    p. geisler

    Bisher wird interessanterweise immer auf die Verurteilung des Islam hingewiesen. Spannend finde ich aber, dass die sog. "Religionszughörigkeit" ja von den Vorverurteilenden ja auch nur auf Basis von Äußerlichkeiten (Bart, Schleier bei der Frau etc.) festgestellt wurde. Es wird also (wie zu erwarten war, will ich hinzufügen) nicht "nur" nach Religionszugehörigkeit verdächtigt, sondern bereits, wer sich per Aussehen möglicherweise einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zugehörig erkennbar machen könnte.

    Man erinnere sich, dass diese Art der Vorverurteilung in London einen Unschuldigen mehrere Schüsse in den Rücken eingebracht und damit sein Leben gekostet hat! Also aufgepasst, Langhaarige, Kopftuchtragende, Punks etc. pp.

  • BL
    bleib lieber wach

    Ich finde es sehr mutig und richtig was die beiden da machen! Seit Jahren nun wird der Islam so dargestellt als sei er außschlisslich gewalttätig und als ob die friedlichen Muslime in der Minderheit sind. Es grenzt wirklich an Rassismus. Lest doch mal einfach mal quer zu Thema Muslime und ersetzt den Begriff "Muslim, Islam" durch Jude, Judentum oder Schwarze/r

    ihr werdet sehen und staunen, wie rassistisch in Bezug auf Muslime formuliert wird.

    Es ist die Konstruktion des Islam in den Medien, die es zu sowas kommen lässt

  • PL
    Peter Lux

    Nach der Lektüre dieses Artikels würde es mich nicht wundern, wenn niemand mehr Auffälligkeiten meldet und die Polizei dann wegen Unfähigkeit gescholten wird.

  • S
    Schade

    Schade eigentlich, dass mal wieder die

    Anwohner als Schuldige hingestellt werden.

    Dabei sind sie doch nur Opfer der Paranoia

    unseres fahrbaren Innenministers.

     

    Allerdings ist es nach den Fällen Mügeln,

    Mittweida und Sebnitz wohl üblich, die Anwohner in ein schlechtes Licht zu rücken.

  • E
    E.H.

    Bitte? Alle Deutschen ein Rad ab und alle anderen normal? Wie unpassend auf so einen Artikel.

  • UF
    Uwe Fessler

    Wenn man einmal überlegt, wie viele Menschen durch ihr leichtsinniges Verhalten sich und andere Menschen verletzen und töten, da müssen die Terroristen aber einige Sonderschichten einlegen, um nur annähernd an diese Zahlen heran zu kommen. Ich empfehle mal die Seiten des auswärtigen Amtes an zu klicken. Man ist erstaunt,wie gering die Gefahr, Opfer eines Terroranschlages zu werden eingestuft wird, bezogen auf anerkannte "Schurkenstaaten" und deren stark frequentierte Lokalitäten. Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist extrem viel höher.

  • O
    Ockham

    Irgendwie beschämend, und dann traut man sich net zuzugeben das man seinen Vorurteilen erlegen ist und nen Fehler begangen hat.

  • WL
    Wolfgang Lörcher

    Kein Wunder, das so etwas passiert. Politiker, allen voran unser Innenminister, schüren Ängste. Die Medien, allen voran der Spiegel mit seinen letzjährigen Titelthemen, die immer wieder die Gefahr durch den Islam beschwören, tragen zu solcher Panik bei. Das schaffen eines gemeinsamen Feindbildes, zu deren Bekämpfung sogar die Einschränkung der Bürgerrechte in Kauf genommen wird, sind Zeichen eines faschistischen Staates.

    Seltsamerweise habe ich bisher nur hier von diesem skandalösen Vorfall lesen können.

  • H
    Hessebub

    Und demnächst dann Waterboarding durch die Ortspolizei als "hygienische Maßnahme der wasserbasierten Kopfwäsche verdächtiger Personen." Da behaupte noch jemand, wer nichts zu verbergen habe, brauche sich nicht fürchten im Big Schäuble-Staat.

    Bitte nicht vergessen diesen Kommentar nebst Metadaten sechs Monate zu speichern.

  • A
    atheist

    was heißt hier rad ab? wie´s in den wald schallt, so hallt´s zurück! der islam wurde bereits von einem herrn houllebecq so bezeichnet, wie eine massenpsychose (religion genannt) - und eine gewalttätige dazu - korrekt bezeichnet werden muss.

    natürlich trifft es bei solchen aktionen dann auch unschuldige - aber die menschen, die (fast) jeden tag irgendwo auf dieser welt im namen des terroristischen islamismus ihres lebens beraubt werden, sind dies auch! also bitte, contenance!