Umweltschutz: Nabu erzeugt Gegenwind

Der Natruschutzbund klagt gegen den Bau des ersten Windkraftrades in Berlin.

Den Gegnern des ersten Windrades in Berlin geht die Puste offenbar nicht aus. Am Freitag sollten die Bauarbeiten für die Anlage im Gewerbegebiet Pankow Nord eigentlich beginnen. Doch ob daraus was wird, ist seit gestern wieder fraglich: Der Berliner Naturschutzbund (Nabu) verklagt den Senat, der die fast 150 Meter hohe Windkraftanlage nach anfänglicher Ablehnung im Mai genehmigt hatte. In Sachen regenerativer Energie gebe es Nachholbedarf, hatte dies Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linke) damals begründet.

Eine windige Angelegenheit, findet der Nabu, der das Rad schon immer abgelehnt hatte. Schließlich liege der Standort für die luftige Anlage "in einem der größten zusammenhängenden Naturräume Berlins mit zahlreichen Naturschutzgebieten". Und entgegen den Bestimmungen des Berliner Naturschutzgesetzes sei der Organisation im "immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren" keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden. Daher sei die Genehmigung nichtig.

Warum nur blasen Umweltschützer zum Angriff gegen ein eigentlich ökologisch sinnvolles Projekt? Dem Nabu gehts um Raubvögel wie Rotmilan und Seeadler, die dort leben. Sie könnten durch die Rotorblätter erschlagen werden, fürchtet der Verband. Andere Umweltgruppen, etwa der BUND, sehen diese Gefahr nicht und befürworten das Projekt. Auch das Bezirksamt Pankow hat sich dafür eingesetzt. Der Betreiber, die Neue Energie Berlin GmbH, muss nun tief Luft holen - und zeigen, wer den längeren Atem hat.

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