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Geiger-Sohn entlassen

Menuhin-Stiftung trennt sich von ihrem Vorsitzenden: Gerard Menuhin arbeitet für rechtsradikale Zeitungen

DÜSSELDORF taz/dpa ■ Der Vorstand der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland hat am Samstag seinen Vorsitzenden Gerard Menuhin des Amtes enthoben. Der Sohn des berühmten jüdischen Geigers Yehudi Menuhin (1916-1999) habe regelmäßig in der „National-Zeitung“ eine Kolumne verfasst, hieß es. Die National-Zeitung gehört Gerhard Frey, dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Volksunion.

Außerdem werde Gerard Menuhin auf der Website der NPD in einem Interview mit der ebenfalls rechtsradikalen Monatszeitung „Deutsche Stimme“ zitiert. Der Sachverhalt werde nun juristisch geprüft, sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Winfried Kneip, in Düsseldorf.

Die Menuhin-Stiftung missbilligte „aufs Schärfste die Nennung unserer Stiftung und ihres Wirkens in einem Medienorgan, das auch laut Innenministerium dem einschlägigen rechtsextremistischen Umfeld zurechnen ist“. Vorstand, Kuratorium und Mitarbeiter seien „zutiefst bestürzt“, da im Umgang mit Menuhin nichts auf seine ideologische Haltung hindeutete.

In dem Interview spricht Menuhin, der sich als Jude bezeichnet und nach Angaben der Stiftung als Journalist arbeitet, von einem „Schweigegebot“ und einer „endlosen Erpressung“, der die Deutschen wegen ihrer NS-Vergangenheit unterliegen.

Andere Nationen – hauptsächlich die USA, aber auch europäische Länder – würden „von einem fügsamen Deutschland profitieren“. Im Hintergrund agiere „nach wie vor eine internationale Lobby einflussreicher Menschen und Vereinigungen“, welche die Deutschen unter Druck hielte. „In dieser giftigen Brühe schwimmen die Deutschen heute“, so Menuhin. „Wer versucht, ans Ufer der Vernunft zu gelangen, wird von den eigenen Leuten unter Wasser gedrückt, bis er ertrinkt.“

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