Rot-Schwarz-Gold in "Tagesthemen": ARD erfindet Deutschlandfahne neu

Warum nicht mal Abwechslung? Die "Tagesthemen" haben bei einer Anmoderation eine falsche Deutschlandfahne gezeigt. Begründung: Der Chef vom Dienst war wegen eines EM-Tors abgelenkt.

Deutschland durcheinander gewirbelt: falsche Fahne bei "Tagesthemen". Bild: Screenshot youtube.com

HAMBURG ap Die ARD-"Tagesthemen" haben zu einem Bericht über die Fußball-Europameisterschaft eine falsche Deutschlandfahne gezeigt. In der Sendung am Samstagabend war für fast 30 Sekunden statt der Farbreihenfolge "Schwarz-Rot-Gold" eine Illustration mit den Farben "Rot-Schwarz-Gold" zu sehen. Der zweite Chefredakteur von ARD-aktuell, Thomas Hinrichs, erklärte den "Patzer in der Flaggengestaltung" auf der "Tagesschau"-Website mit einer Kombination aus Unachtsamkeit und technischen Probelmen.

Die falsche Flagge war zu sehen, während "Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow einen Bericht über das anstehende Deutschland-Türkei-Spiel ankündigte. Hinrichs betonte, "so ein Fehler ist inakzeptabel, aber er ist passiert" und erklärte den Vorfall: Die Grafik-Abteilung hatte demnach mehrere Versionen der Hintergrundillustration angelegt, die noch individuell gestaltet werden. Es sei eine Grafik als Grundlage genommen worden, bei der sich die Kollegen bei der Farbgestaltung offenbar verdrückt hatten. Zwar sei die richtige Variante darüber gelegt worden, aber entweder sei sie dann falsch abgespeichert worden oder die falsche Flagge habe sich wieder über die korrekte geschoben. Das werde noch geklärt, betonte Hinrichs.

Hinzu komme, dass der Chef vom Dienst aufgrund von technischen Problemen die fertigen Bilder vorab nicht habe sehen können, sondern erst unmittelbar vor ihrem Einsatz in der Sendung. Genau zu diesem Zeitpunkt hätten aber die Russen im Spiel gegen die Niederlande das erste Tor geschossen, was auf Bildschirmen in der Regie zu sehen war und offenbar ablenkte. Buhrow selber habe nichts merken könne, weil er die Hintergrund-Grafiken nicht sieht.

Ein NDR-Sprecher erklärte, die beteiligten Mitarbeiter seien "sehr zerknirscht". Es würden "intern angemessene Konsequenzen" gezogen, zunächst müsse aber mit allen Beteiligten in Ruhe gesprochen werden.

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