Datendiebstahl bei der Landesbank II: Wenns um Daten geht: Sparkasse

Vom LBB-Skandal sind potenziell auch 250.000 Kunden der Berliner Sparkasse betroffen. Einige sind verunsichert.

Die Botschaft am Eingang der Sparkassen-Filiale in der Rudi-Dutschke-Straße ist klar: "Dies ist eine sichere Bank", steht dort neben dem Symbol einer Videokamera. Sicher seien auch ihre Kreditkartenkunden, betont die Sparkasse; nach eigener Darstellung würden die Berliner das ähnlich sehen. "Ich habe heute noch keine besorgten Anfragen erhalten und erwarte auch keine große Verunsicherung", sagt ein Mitarbeiter der Filiale. Die Berliner Sparkasse betreut als Niederlassung der Landesbank Berlin (LBB) etwa 250.000 von deren bundesweit 1,95 Millionen Kreditkartenkunden.

Doch die Zentrale der Sparkasse hatte für alle Fälle vorgesorgt. In einer Hausmitteilung, die am Montag an Mitarbeiter verteilt wurde, erklärte sie, dass viele Medien die Veröffentlichung tausender Kreditkartendaten überbewerten würden.

Anders als es der Sparkasse lieb ist, überwiegt bei nicht wenigen Kunden die Sorge. "Natürlich habe ich Angst", sagt einer von ihnen, der an diesem Montagmittag aus der Filiale in der Rudi-Dutschke-Straße kommt. "Allerdings wäre ich bei einer anderen Bank wohl kaum sicherer." Von der Sparkasse fühle er sich in Sachen Datenschutz allerdings nicht gut informiert. Mit dieser Meinung steht er nicht allein.

Viele Kunden wissen zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nichts von dem LBB-Skandal. "Das ist mir neu", gibt sich Regina Hallenberger überrascht. Große Sorgen mache sie sich aber nicht, obwohl sie ein Kreditkartenkonto bei der Sparkasse besitzt: "Wenn nichts passiert ist, stellt das ja einen guten Testfall dar."

Ob etwas passiert ist, konnte bei der Sparkasse niemand sagen. "Uns ist nicht bekannt, dass es im Zusammenhang mit dem in Frankfurt aufgetauchten Paket zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist, die unsere Kreditkartenkunden betreffen", sagte eine Sprecherin. Natürlich gebe es Anrufe besorgter Kunden und Sperrungen von Konten, allerdings "nicht in auffallend erhöhter Zahl". Die Bank rät Kreditkarteninhabern, ihre Abrechnungen zu prüfen. Bei Fragen könne man sich unter Tel. 86 98 01 melden. Um aber minutenlanger Weihnachtsmusik in der Warteschleife zu entgehen, empfiehlt sich ein Blick ins Internet: Auf ihrer Seite verweist die Bank auf einen Katalog mit Fragen und Antworten zu den Datendiebstählen. SEBASTIAN PUSCHNER

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