: Nicht mehr nur herumhängen
TAZTASCHEN Aus ehemaligen taz-Werbebannern hat die Designerin Anke Hammer wunderbare Umhängetaschen für den Alltagsgebrauch entworfen. Die rund 100 Unikate sind jetzt im Angebot
Die Stoffe haben ihren großen Auftritt schon hinter sich. An Geländern haben sie gehangen, hinter Podien, Bühnen und Podesten. Flächig verkündeten sie, dass hier jetzt gerade die taz irgendetwas tat. Zum Beispiel einen Kongress veranstaltete, wie im vergangenen April. Die großen und mittelgroßen taz-Banner aus festem Stoff, robust und schön, sind seit Jahren ein Markenzeichen des öffentlichen taz-Auftritts.
Die Designerin Anke Hammer hat jetzt dafür gesorgt, dass die Banner auch dann noch zu etwas nutze sind, wenn das Ereignis, das sie einst verkündeten, längst der Vergangenheit angehört. Oder wenn die taz auf die Idee kam, in ihrem Logo Rot und Weiß zu vertauschen, und die Banner plötzlich nicht mehr passten. Jetzt sind die Stoffe zerschnitten – und als Recycling-Taschen neu zusammengesetzt. Hammer, gelernte Theaterplastikerin – das sind die, die bauen, was das Publikum sieht – entwirft seit sechs Jahren in ihrem Atelier in der Cotheniusstraße 5 in Berlin-Friedrichshain Taschen und andere Gebrauchsgegenstände, Küchenaccessoires und Decken etwa. Für ihre Arbeit verwendet sie stets gebrauchte Materialien – von der Lkw-Plane über den taz-Banner bis zum benutzten Fotopapier.
Für die taz hat Anke Hammer eine besondere Zusammenarbeit organisiert: Genäht wurden die rund 100 Unikate bei Wergo, einer Werkstatt für behinderte Menschen in Berlin-Weißensee. Wergo zeichnet sich dadurch aus, vor allem Menschen eine Möglichkeit zum Wiedereinstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, die aufgrund von Depressionen oder anderen langfristigen psychischen Erkrankungen nur schwer wieder Fuß fassen. Kleine Textil-Serien in Zusammenarbeit mit Berliner Designern passen zu Qualifikation und Arbeitsrhythmus der Männer und Frauen in der Wergo-Textilwerkstatt.
Die Taschen sind ab sofort über den taz-shop zu beziehen. Eine Tasche kostet 23 Euro – die Motive variieren so sehr wie die Motive der taz-Werbung auf den Bannern der letzten Jahre. PKT