Porträt Margret Suckale: Zur Vorzeigefrau reichte es nicht
Margret Suckale war die ruhige, zähe Ausnahmefrau hinter Ex-Bahnchef Mehdorn. Jetzt geht sie zur BASF.
Margret Suckale stand kurz davor, die erste Frau im Vorstand eines DAX-Unternehmens zu werden. Doch weil der Börsengang der Bahn scheiterte, blieb es für sie beim Titel der einzigen Frau im Vorstand der hundert größten deutschen Konzerne. Als Vorbild taugt die 52-Jährige dennoch nicht. Zu sehr verdichten sich die Hinweise, dass die Juristin es mit dem Gesetz nicht so genau nahm.
Immer lauter wurden die Vorwürfe, Suckale habe früh von der Spitzelaffäre bei der Bahn gewusst und zugestimmt, dass massenhaft Daten von Mitarbeitern ausspioniert und teils illegal beschafft wurden. Klarheit soll nächsten Mittwoch der Bericht des Berliner Datenschutzbeauftragten bringen. Anders als Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, der von anderen zum Rückzug gezwungen wurde, sprang Suckale nun schnell ab. Doch ebenso wie ihr uneinsichtiger Ziehvater drückt sie sich so vor der Verantwortung.
Suckale landet weich im Personalbereich des Chemiekonzerns BASF, wo sie ab Juli für den Aufbau von Führungskräften zuständig ist. BASF-Chef Jürgen Hambrecht freut sich auf sie, da Suckale "in schwierigem Umfeld Professionalität und Beharrlichkeit bewiesen" habe.
Etwa 2007 im Ringen der Lokführer mit der Bahn um höhere Löhne: Diesen Kampf hat die Bahn zwar verloren, doch Suckale hat ihn für sich gewonnen. Der tobende Mehdorn hatte die diplomatische Frau vorgeschickt. Als ruhige, aber zähe Verhandlerin wurde sie bekannt. Zuvor hatten ihre Hartnäckigkeit ihr zum Jura-Staatsexamen zwei Master-Titel eingebracht und eine Karriere bei einem großen Ölkonzern. Dann warb die Deutsche Bahn die Ausnahmefrau ab, nun das DAX-Unternehmen BASF. Vielleicht klappts doch noch mit dem DAX-Vorstand-Titel. Nur mit der Vorzeigefrau wirds nichts mehr.
Leser*innenkommentare
Michael Haverkamp
Gast
Den Herren Hentschel und Drews möchte ich widersprechen. Frau Suckale ist weder arrogant noch menschenverachtend. Arroganz kann man weder
Herrn Mehdorn noch Frau Suckale vorwerfen. Arrogant und völlig daneben waren die diversen Auftritte des Herrn Schell in der Öffentlichkeit.
Dass die Lokführer nicht erkannt haben, welcher unqualifizierte Gewerkschafter sie vertreten hat, spricht nicht unbedingt für große Interlligenz. Die Entscheidung der BASF, Frau Suckale einzustellen, ist völlig richtig. Sie ist für diese Position sehr qualifiziert. Dass sie in die
sog. Datenaffaire - welche nach meiner Meinung keine war - involviert war, ist bisher nicht bewiesen.
Carsten-Eric Hentschel
Gast
Ich empfinde diese Frau unter allen denkbaren Erwägungen als zutiefst abstoßend.
Sie ist exorbitant arrogant und hat so etwas wie " ich bin was besseres, als Ihr alle da draußen...."
Sie sollte den Rest ihres Lebens dazu nutzen, um zur Besinnung zu kommen....
Ihr Verhalten bei der Bahn, zB. während des Lokführerstreiks vor einiger Zeit war gelinde gesagt mehr als außerordentlich unglücklich.
Für mich insgesamt eine bedauernswerte Person, die gefeuert worden wäre wegen ihrer Mitwisserschaft, bzw. wegen ihrer Verstrickung in die "Datenaffäre" bei der Bahn, hätte sie sich nicht durch "berufliche Neuorientierung" aus ihrer Verantwortung gestohlen....
Kein Rückgrat...!
Walter Drews
Gast
Pfui Deibel BASF!
Daimt verabschiedet sich ein weiteres deutsches Unternehmen aus dem Kreis der ehrbaren Kaufleute.
Wie kann man einen Mitarbeiter dessen Vita mit derartigen Vorgängen belastet ist überhaupt noch beschäftigen?
Wahrscheinlich braucht man ihre Methoden...