Werder empfängt Hannover 96: Schwache Bremer lassen Punkte liegen

Werder Bremen und Hannover 96 trennen sich mit einem irgendwie glücklichen 0:0 - Hannovers Trainer kann dem entschieden mehr abgewinnen als sein Bremer Kollege.

Am Ende unentschieden: Der Bremer Mesut Özil (l.) und die Hannoveraner Constant Djakpa (M) und Jiri Stajner im Kampf um den Ball. Bild: dpa

Werder Bremen im Nordderby gegen Hannover 96 hat die große Chance verpasst, sich in der Spitzengruppe der Bundesliga festzusetzen. Eine starke Viertelstunde nach der Pause genügte nicht, um die taktisch disziplinierten Hannoveraner zu besiegen, bei denen Andreas Bergmann in seinem dritten Einsatz als Cheftrainer das Vertrauen der Vereinsführung rechtfertigte.

Sein Werder-Pendant Thomas Schaaf vertraute gegen die ersatzgeschwächten 96er, die neben dem Sturmduo Hanke und Schlaudraff auch auf Nationaltorwart Enke verzichten mussten, wieder der Raute: Bargfrede erhielt den Vorzug vor Aaron Hunt, Marko Marin bildete erneut zweite Spitze neben Pizarro.

In einer ereignisarmen ersten Halbzeit konnte Werder den spielerischen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen nicht fortsetzen: Die Bremer Offensive versuchte mit vielen Positionswechseln für Verwirrung zu sorgen, was zunehmend auf Kosten einer klaren Struktur im Aufbauspiel ging. Shooting-Star Mesut Özil, der in der Nationalelf für Furore gesorgt hatte, bemühte sich fleißig, aber wenig effektiv um eine Linie. Die Hannoveraner vertrauten ganz auf Konter über Jiri Stajner und den schnellen Didier Ya Konan, die aber meist harmlos blieben.

In der zweiten Halbzeit, für die Schaaf in der Kabine "klarere Aktionen und weiniger Einzelaktionen" gefordert hatte, nutzte Werder den frischen Rückenwind, der durch die Baustelle in der Westkurve zog, zu neuem Angriffswirbel. Doch Borowski, Marin und Pizarro scheiterten im Fünf-Minuten-Takt an Enke-Ersatz Florian Fromlowitz. Nach einer guten Viertelstunde ließen die Bremer wieder nach und brachten mit Hunt und Moreno für Marin und Bargfrede zwei frische Offensivspieler. Erfolglos - nur noch einmal musste Fromlowitz gegen Özil und Pizarro mit doppelte Kamikaze-Einsatz klären. Der Rest war blindes Anrennen der Bremer, die zum Schluss hin froh sein konnten, dass Hannover 96 ihre Konter nicht konsequenter zu Ende führten und zum Siegtreffer nutzten.

"Ich bin hochzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft", sagte 96-Trainer Bergmann nach dem Spiel. Für die Bremer dagegen tut das Verpassen zweier Punkte richtig weh. "Da war weitaus mehr drin", sagte Schaaf und äußerte die Vermutung, dass in der Länderspielpause Klarheit und Entschlossenheit verloren gegangen seien. In den nächsten englischen Wochen gibt es jede Menge Gelegenheit, diese Tugenden wieder zu finden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.