Kommentar Gartenkunstnetz: Der Hosenknopf
In der Eifflerstraße soll das Gartenkunstnetz einer "Kreativimmobilie" weichen. Als ob sie das nicht schon wäre!
V erlogener und bizarrer lässt sich Sanierung kaum denken: In der Eifflerstraße soll das Gartenkunstnetz einer "Kreativimmobilie" weichen. Als ob sie das nicht schon wäre! Von einer "experimentellen Bauweise" faseln die Stadterneuerer der Steg - für ein Areal, auf dem derzeit ein Künstleratelier in den Bäumen hängt!
Die Rhetorik von günstigen Mieten und den Atelierräumen kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in der Eifflerstraße eine alte Geschichte wiederholt. Die Stadt hat das Gelände vertickt. Und damit die Gestaltungsmöglichkeit aus der Hand gegeben. Dass nun in der lukrativen Schanze ein privater Investor fürs prekäre Künstlervölkchen bauen will, könnte sich schnell als Illusion erweisen.
Mag sein: Vielleicht wird es das eine oder andere Atelier auch weiterhin in der Eifflerstraße geben. Was es aber nicht mehr geben wird, ist charmanter Wildwuchs, der auch mal Blüten treibt. An deren Stelle gedeiht die Edelrosenzüchtung, die wohl zum hübschen neuen Hamburg besser passt.
Und warum das Ganze? Weil die Stadt Geld braucht. Geld für allem für die großen Leuchtturmprojekte, ohne die Hamburg wähnt, als Metropole abgehängt zu werden. Seinen Pelz, die großen Filetgrundstücke, hat Hamburg in den letzten Jahren allesamt veräußert. Jetzt folgt halt noch der Hosenknopf.
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