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Blog des "Bild"-ChefredakteursAbsolut nicht ausgelastet

"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hat ein Blog gestartet - Grund genug für einen offenen Brief an seinen Chef, Mathias Döpfner.

So unterbeschäftigt, dass er sogar sich selbst interviewt: Kai Diekmann. Bild: Screenshot

Sehr geehrter Herr Dr. Döpfner,

dieser offene Brief ist ein Hilferuf - wie auch sein Gegenstand nur als solcher verstanden werden kann. Wie Ihnen sicherlich - auch dank des Werbebanners auf taz.de - nicht entgangen ist, betreibt Ihr wichtigster journalistischer Mitarbeiter, Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, seit Montag unter kaidiekmann.de einen Blog, das schon jetzt derart vollgerümpelt ist, dass dies uns hier bei der taz Anlass zur Sorge um Herrn Diekmanns Arbeitssituation gibt: Der Mann wirkt absolut nicht ausgelastet!

Da zumindest Sie, Herr Dr. Döpfner, als Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG nachweislich ein vielbeschäftigter Mann sind, erlauben Sie mir bitte, durch eine Auswertung des Blogs kurz darzulegen, wie wir zu dieser Einschätzung kommen: zunächst durch den von Herrn Diekmann ins Netz gestellten Vanity-Fair-Fragebogen. Zitat: "Alle denken, er sei immer total im Stress. Doch das stimmt überhaupt nicht! In Wirklichkeit hat er sogar Zeit, Bücher zu schreiben" - und taz-Genosse zu werden, möchte man anfügen.

Subtil bis an die Wahrnehmungsgrenze, wie es seine Art ist, macht Herr Diekmann deutlich, dass die Unterforderung Mitautor seiner Schriften war, und lässt durchblicken, dass er im Falle einer erhöhten Arbeitsbelastung in seinem Kernjob von weiteren Publikationen Abstand nehmen würde. Ferner findet sich im gesamten Blog nur ein Foto, auf dem Herr Diekmann wirklich beansprucht wirkt: Es zeigt ihn im Schein seiner Schreibtischlampe während einer "Nachtschicht in Hamburg" (Bildunterschrift).

Daher unser Appell an Sie: Geben Sie Herrn Diekmann endlich wieder einen Job, der ihn auch ausfüllt - vielleicht sogar einen, bei dem sein offenbar doch vorhandener Humor mehr zum Vorschein kommen kann. Damit wäre allen gedient - Ihnen, ihm und auch uns.

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33 Kommentare

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  • SU
    SABINE UDDIN

    aber bitte herr diekmann nie wieder als richter arbeiten lassen,denn dafür ist er nämlich unfähig.er hat die anstifter der schweren körperverletzung der sekte aum laufen lassen.den hauptzeugen verweigert aussagen zulassen und den mittäter den schauspieler steffen groht,als hautzeuge aussagen lassen.der dann von noch mehr schweren körperverletzungen berichtete und von seinen sektenmitgliedern berichteten,daß die sich alle psychisch merkwürdig verhalten würden.kai diekmann war unfähig als richter,anscheinent auch unfähig für seinen job in der bildzeitung.

  • R
    rosalou

    diejenigen, die hier moralinsaure beurteilungen über die erwähnung von diekmann abgeben - nix als konstitutionelle scheuklappenträger.fundis aller länder vereinigt euch. bleibt doch mal leger, jungs und mädels und legt den rohrstock wieder hin

  • O
    ole

    "Daher unser Appell an Sie: Geben Sie Herrn Diekmann endlich wieder einen Job, der ihn auch ausfüllt - vielleicht sogar einen, bei dem sein offenbar doch vorhandener Humor mehr zum Vorschein kommen kann. Damit wäre allen gedient - Ihnen, ihm und auch uns."

     

    Verstehe ich nicht... Weshalb wäre damit allen gedient? Dann gebt ihr Ihm doch nen Job, wenn sich so um ihn gesorgt wird. Bleibt ja in der Familie :-)

    Mir jedenfalls ist es völlig schnuppe, ob er nun ausgelastet ist oder Däumchen dreht oder gar durchdreht.

  • L
    Lukas

    Wenn wir schon bei dem Thema KD-Blog sind möchte ich auf den Artikel(Blog) hinweisen:

     

    http://www.bildblog.de/13097/anfaengerfehler/

     

    Wirklich interessant, "die wirklich lustigen Sachen stehen gar nicht in Diekmanns neuem Spaßblog."

  • J
    John

    Gute Zusammenarbeit - Kann ich nur zustimmen!

  • L
    Lalas

    Wann kommt denn endlich die 2-seitige Homestory über Kai Diekmann. Er ist ja immerhin Genossenschaftler bei der taz!

  • M
    maduc

    1. WTF? lol!

    2. Danke für den Hinweis, werde gleich mal auf kaidiekmann.de gehen

    3. Ich muss den unten angetragenen Aussagen meiner Vorposter recht geben ... schon der Zweite Artikel (1. war Ubuntu, letzte Woche) den man doch lieber mit hätte beschriften sollen, um die leser darüber zu informieren, dass dies kein Redaktioneller Teil, sondern im redaktionellem Stil verfasste Werbung ist.

    4. Ich hab dit Buch vom Diek gelesen und muss sagen, es ist ... interessant.

  • V
    vic

    Ich hab doch gleich gesagt, dass sich rächen wird diesen Selbstdarsteller als Genosse (ich mags gar nicht aussprechen) aufzunehmen. Geld stinkt eben doch.

  • T
    Tyrfing

    An alle, die rumheulen weil der "nette Herr von der Bild" hier beworben wird:

    Die Taz Genossenschaft ist afaik (meines Wissens nach), nicht an Gehalt, Herkunft, etc. geknüpft sondern daran, wer sich (mit Geld) beteiligt.

    Die Taz kann also selbst jemmanden von der Konkurrenz die Mitgliedschaft nicht verweigern, ohne selbst in einem schlechten Licht zu stehen (wäre Diekmann die Mitgliedschaft verweigert worden, hätte er damit wunderbar Werbung gegen die Taz machen können).

     

    Genausowenig, wie die Taz es ihm verbieten kann, in einem privaten Blog positiv über die Taz zu sprechen.

     

    Was soll nun also getan werden?

    Däumchen drehen, und als Dickmanns freund dastehen?

     

    Konstruktivere Beiträge bitte, liebe Kritiker ;)

  • G
    grim

    Ein Artikel zum Fremdschämen.

  • M
    martin

    Wer oder was ist BILD ?

  • SG
    sehr gelungen

    Den Artikel finde ich sehr gut gelungen. Die im Artikel genannte Zeitung ist meiner Ansicht nach sehr anspruchslos. Ich " bilde mir meine Meinung" lieber anderweitig. Anspruch muss sein,- weiter so.

  • G
    Gastleser

    Au wei! Ein wirklich weinerlicher Text. Die Streitkultur ist da in manchen Sandkästen weiter entwickelt.

  • W
    Wunderkind

    Ich finde es äußerst beruhigend, dass sich außer mir noch jemensch wundert, was dieses Blog soll. Das kann doch bloß Satire sein!

  • L
    lokalreporter

    @DD - mensch, da haben ja die leserbriefe in unserer schulzeitung [waldorfschule mitte] mehr witz.. #unglücklichesvermeidungsgedöns

  • H
    Hampelmann

    Der Unterschied zwischen Bild und taz ist mittlerweile wohl nur noch eine andere Zielgruppe.

    Jeder bekommt was er verdient.

    wie wäre es stattdessen mit http://www.hintergrund.de/?

  • H
    Hank

    Bohohoho! Mann, ist das komisch! Da kann die Titanic ja einpacken. So bissig auch! Zumal es über den Herrn ja auch nichts bewegenderes zu schreiben gibt. Zum Beispiel die Menschenverachtung seines Schmirblattes, die er zu vertreten hat. Die ruinierten Leben, die von BILD zertretenen Menschen...wie erbärmlich ist das denn???

  • WM
    Walter Martinez

    Lieber Herr Denk,

     

    mal ehrlich, Sie und Herr Diekmann arbeiten zusammen oder?

     

    Ist Herr Diekmann auch ein Genosse?

     

    Auf jedem Fall, eine tolle gegenseitige Werbekampagne !

  • Z
    zate

    ja mann, immer diese als bildbashing getarnte werbung! fand ich schon im kinowerbespot nicht gut und schon gar nicht lustig!? das hier sowieso nicht, wird das etwa auch gedruckt?

    mann, macht doch einfach euer ding u lasst euch vom langen weg zur seriosität nicht immer durch solche unlustigen albernheiten abbringen!

  • T
    Tom

    Mir scheint hier nutzen wieder ein paar Bild-Trolle die Kommentarfunktion für Ihren persönlichen oder gar bezahlten Auswurf. Aber dies war ja auch zu erwarten. Bei dem Blog-Versuch Kai Diekmann´s wird nun klar, wie es um die psychische Situation des Herrn steht. Er braucht es - also gebt es ihm - und nicht zu wenig!

     

    Ikarus sei dank, wissen wir alle was ihm bevorsteht.

  • SR
    Spanky Rascal

    ohweh taz,

    was kriegt ihr denn für so einen schwachsinn?

     

    anscheinend nicht viel, sonst hätte man nicht den praktikant in fünf minuten so ein lächerliches textchen hinrotzen lassen

     

    grauenhaft!

  • JM
    J. Melchior

    Halb Deutschland sitzt auf dem Sofa und nimmt übel. Wie humorlos!

  • O
    Oskar

    Is doch gut wenn er blogt....lasst uns seine seite voll kommentieren...BILD dir deine meiung!

  • CK
    citizen kane

    Was für ein Kontrast, diesen verknöcherten, verkrampften und gar nicht witzigen Artikel mit Diekmanns neuem Blog zu vergleichen. Da weiß ich schon, warum ich die taz nicht mehr aushalte.

  • I
    Ira

    Was ich viel schlimmer finde als diesen Beitrag von Herrn Denk ist die Tatsache, dass Herr Diekmann für seine überflüssigen Absonderungen -zusammengefasst in seinem Blog- auch noch Werbung machen darf. Wo? Auf www.taz.de ("Roter wird's nicht."). Ich bin fassungslos. Oder ist das auch lustig, und ich verstehe diese Art von Humor nicht?

  • M
    mirjam

    Was sind Sie alle humorlos! Ist doch lustig, all Ihr lustfeindlichen Kostverächer:-)

  • T
    Tim

    Hallo Herr Denk! Dieser Brief ist ja an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Soll das lustig sein? Satire? Versteh' ich nicht. Naja, was will man von der taz auch erwarten...

  • S
    Sub

    Kann man mir solche Artikel eigentlich vom Abo abziehen, weil das will ich nun wirklich nicht lesen müssen. Verschwendung von Tinte.. Ach nee, für die kommt ja sicher Diekmann auf, der bezahlt euch fett, was?!

  • WH
    Wolf-Dieter Herrmann

    Lieber David Denk,

    was sagt eigentlich Ihre Chefin dazu, dass Sie sich den Kopf des Mathias Döpfner zerbrechen und sich Sorgen um Kai Diekmann machen, statt sich selbst mit Gedanken über die weitere Auflagensteigerung der taz zu traktieren ? (Im Interesse Ihrer Genossenschaftler!)

  • FA
    Felix Adam

    Was soll dieser kindische "Brief". Wenn sich K.D anderen Beschäftigungen zuwendet, als seiner BILD Redaktion, dann kann das doch nur gut für die Pressekultur sein.. Und solange die Auflagen stimmen, wird es auch dem Döpfner herzlich egal sein. Habt Ihr keine anderen Sorgen?

  • P
    pekerst

    Warum ist "uns" damit gedient, wenn Diekmann von Döpfner eine Beschäftigung bekommt? Sinnvoll kann diese nicht sein. "Uns" wäre damit gedient, wenn die taz-Genossenschaft Diekmann dahin schicken würde, wo der Pfeffer wächst, statt ihn sich an die taz ranschleimen und -sülzen zu lassen. Ich wundere mich, dass sich nicht der gesamte Laden dafür schämt, so tief gesunken zu sein, dass ein Diekmann als Mitglied reüssieren darf, kann, soll oder muss.

  • BB
    überraschter Blogleser

    Ich war ehrlich überrascht, dass man Diekmann tatsächlich einen mal gar nicht so unangenehmen Humor und Selbstironie konstatieren kann. Wenn es auch manchmal etwas eitel rüberkommt in seinem Blog, aber das passt schon. Er macht ja auch genug Werbung für die taz, das gleicht dann allzu arge Eitelkeiten (siehe Interview mit mir selbst) aus.

  • N
    Nigredo

    Selten so offensichtlich-penetrante Werbung in der taz gelesen - und dann auch noch für Diekmann...hab ich auch Anspruch auf einen solchen Artikel, wenn ich Genosse werde?