: Regierung öffnet Tür zu Sozialwohnungen
WOHNEN Schleswig-Holstein will mehr Menschen in vergünstigt leben lassen und erhöht die entsprechende Einkommensgrenze. In die Wohnraumförderung fließen insgesamt 180 Millionen Euro
Für den Bau preiswerter Mietwohnungen im Hamburger Umland stellt Schleswig-Holstein in den nächsten beiden Jahren 50 Millionen Euro Darlehen bereit. „Die Menschen brauchen bezahlbaren Wohnraum und der wird immer knapper, gerade in den Städten und gerade hier am Hamburger Rand“, sagte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Landeskabinetts in Pinneberg – dem bevölkerungsreichsten Kreis Schleswig-Holsteins. Mit den 50 Millionen Euro lassen sich laut Albig 450 Mietwohnungen bauen.
Er verwies darauf, dass das Land den Kreis derer, die geförderten günstigen Wohnraum mieten dürfen, mit einer Neuregelung gerade erweitert habe. Zusätzlich zu den bisherigen Anspruchsberechtigten unterer Einkommen könnten nun in einem zweiten Förderweg auch Bürger mit einem um 20 Prozent höheren Einkommen eine öffentlich geförderte Wohnung mieten. „Wir haben erkannt, dass auch mittlere Einkommensbezieher inzwischen Schwierigkeiten haben, die Mieten auf dem Wohnungsmarkt zu bezahlen“, sagte Albig.
Allerdings haben Anspruchsberechtigte des ersten Förderweges mit unteren Einkommen Vorrang. Das Jahresnettoeinkommen darf für einen Ein-Personen-Haushalt nicht mehr als 14.400 Euro betragen, bei einem Zwei-Personen-Haushalt nicht mehr als 21.600 Euro. Für jede weitere Person steigt die Einkommensgrenze um 5.000 Euro. Die Nettokaltmiete beträgt 5,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Finden sich für geförderte Wohnungen keine solchen Anspruchsberechtigten, kommen Verdiener mit maximal 20 Prozent höherem Einkommen zum Zuge. Dann kostet die Nettokaltmiete allerdings 7 Euro je Quadratmeter.
Landesweit stehen in diesem und dem nächsten Jahr 180 Millionen Euro an Darlehen für die Wohnraumförderung zur Verfügung. Um private Investoren zu gewinnen, sollen höhere Sozialmieten möglich werden. (dpa)