Zeitungsberichte über Mauerfall-Feierlichkeiten: "Alle Welt berichtet"

Was andere Zeitungen über die Feierlichkeiten in Berlin schreiben.

Libération, Paris

"Der Mauerfall ist in unserer Zeitung eine aufgezwungene Aktualität, die alle anderen aktuellen Themen in den Hintergrund drängt. Alle Welt berichtet über die Mauer, sodass ich von meiner Zeitung quasi zwangsverordnet wurde, über den Mauerfall zu schreiben. Ich hätte zwar die Wahl, hieß es von der Redaktion, aber wie komisch wäre es, wenn ich es nicht täte, wo doch alle über die Mauer reden. So schreibe ich auch darüber."

Neue Zürcher Zeitung

Vor allem aber ist jetzt die Zeit der Angela Merkel. Sie ist das strahlende Erfolgsmodell der Wiedervereinigung. Sie ist es wohl vor allem, welche die Gelegenheit des 20-Jahr-Jubiläums freudig ergriffen hat. Das Timing ist perfekt. Gerade hat sie endlich eine selbstbestimmte Kanzlerschaft angetreten, in der sie sich nicht mehr mit dem großen Koalitionspartner herumschlagen muss. Nun sonnt sie sich im Kreise der Großen der Welt als die gute Deutsche."

Washington Post

"Zum ersten Mal feierten die Deutschen einen Moment ihrer turbulenten Geschichte ohne den Schmerz der Schuld. Angesichts der schmerzhaften Vergangenheit Deutschlands - das 20. Jahrhundert war gekennzeichnet von Krieg, Völkermord, Faschismus und Kommunismus - hatten die Deutschen es immer sehr schwer, ihre Geschichte zu feiern."

Shekulli, Tirana

"In Albanien bleibt 20 Jahre nach 1989 die Mauer der alten Mentalität immer noch bestehen. Wir haben noch keine politische Identität, die sich über die Interessen der Politiker erhebt."

La Vanguardia, Barcelona

"Abgesehen von der ganzen Pompösität der Diskurse und des Fernsehspektakels war es Kanzlerin Merkel, die schlichte Bürgerin des Ostens, die dem Ereignis Authentizität verlieh. In diesem immer noch geteilten Land ist die Kanzlerin ein fundamentaler Punkt der Zusammenhalts."

Granma, Havanna

Fidel Castros Hauszeitung vermerkt den Jahrestag mit keiner Silbe.

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