: BND schöpfte Presse länger ab
BERLIN dpa ■ Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll Journalisten länger als bislang bekannt observiert haben. Das geht laut Spiegel und Focus aus dem Zwischenbericht des Auslandsgeheimdiensts über interne Ermittlungen hervor. So seien der Publizist Erich Schmidt-Eenboom und der Journalist Josef Hufelschulte mindestens von 1993 bis 1996 überwacht worden. BND-Präsident August Hanning legte dem Kanzleramt den Bericht über die Vorgänge fristgerecht vor. Das Parlamentarische Kontrollgremium soll sich diese Woche damit befassen. Hanning hatte bereits im Grundsatz bestätigt, dass der BND von 1993 an Journalisten und Wissenschaftler beschattet habe, um eine undichte Stelle in der Behörde zu entlarven. Laut Berliner Zeitung observierte der BND mindestens bis Ende der Neunziger Journalisten. Zudem habe der Geheimdienst mehrere Medienvertreter als operative Verbindungen geführt, die auch bezahlt wurden.