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Tumult bei Antisemitismus-DiskussionSpucken und Schreien

Ein taz-Debattenbeitrag war Anlass zu einer Diskussion über "den Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus" bei der Jüdischen Gemeinde Berlin. Doch es gab Tumult.

So stellt man sich eine Diskussionsveranstaltung in den Siebzigern vor. Eben hat Lala Süsskind, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ihren Einführungsvortrag beendet. Darin geißelte sie die antiisraelischen Positionen der Autorin Iris Hefets, die unter anderem in Boykottaufrufen gegen H&M bestünden, weil das Unternehmen kürzlich eine Filiale in Israel eröffnet habe. Da steht schnell eine Gruppe junger Leute auf und hält kleine Pappschilder in die Luft. Auf ihnen ist in Englisch und Hebräisch zu lesen: "Wir sind alle Iris Hefets".

Welcher Gruppe oder Organisation sie angehören, sagen sie nicht, während um sie herum ein Tumult losbricht. Sie seien alle Israelis, ruft einer der Aktivisten nur. In den Medien werden sie später der "Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden" zugeschlagen, in deren Vorstand Iris Hefets aktiv ist.

Ein Debattenbeitrag von Hefets, der im März in der taz erschienen war, soll der Anlass zu einer Diskussion über "den Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus" sein. Zu ihr hat am Dienstagabend die Jüdische Gemeinde zu Berlin in die Synagoge in der Oranienburger Straße geladen. Es diskutieren Thomas Schmid, Herausgeber der Welt, Stephan-Andreas Casdorff, Chefredakteur des Tagesspiegel und die Chefredakteurin der taz, Ines Pohl. Moderator ist Thierry Chervel, Chefredakteur des Onlinemagazins Perlentaucher.

Die in Israel geborene, seit acht Jahren in Deutschland lebende Journalistin Iris Hefets hatte in ihrem Text kritisiert, dass Rosa-Luxemburg-Stiftung und Heinrich-Böll-Stiftung Norman Finkelstein erst zu einer Veranstaltung ein- und dann wieder ausgeladen hatten. Finkelstein wird vorgeworfen, immer wieder Israelis mit Nazis zu vergleichen. Hefets sah in der Ausladung aber ein "Redeverbot", das mithilfe einer "Mystifizierung" des doch gut dokumentierten Völkermords an den Juden durchgesetzt werde. An dieser sei auch vielen Deutschen gelegen: So müssten sich die Deutschen mit den Fakten nicht mehr auseinandersetzen.

"Bevor ein junger Israeli zur Armee geht, muss er mindestens einmal Suff, Sex und eine Auschwitzreise erlebt haben", schrieb Hefets über das Gedenken in Israel. Aussagen wie diese und von ihr benutzte Begriffe wie der "Schoah-Kult", bei dem es sich "um eine Art Religion mit festen Ritualen" handle, erregten vielerorts Anstoß und führten auch innerhalb der taz zu kontroversen Debatten.

Auch der Auftritt der Aktivisten in der Synagoge bleibt nicht ohne Reaktionen. Einige Zuschauer stehen auf, einige brüllen, die Aktivisten erfahren lautstarke Zustimmung, aber auch ebenso lautstarke Ablehnung. Das Publikum, so zeigt sich während des weiteren Verlaufs, setzt sich aus ganz unterschiedlichen Milieus zusammen. Weder die Israelfreunde noch die vehementen Kritiker der israelischen Politik dominieren.

Im Tumult ergreift Ines Pohl das Wort. Nicht nur Hefets' Text, der eigentlich "Anlass, nicht Gegenstand" (Moderator Chervel) zum Gespräch sein sollte, sondern auch die Autorin selbst seien mit Süsskinds Einführungsvortrag zum Gegenstand vehementer Anschuldigungen geworden. Nun müsse derselben doch die Möglichkeit gegeben werden, sich zu äußern. Das sei eine Frage der Demokratie. Einer will nun wissen, dass Hefets in der Nähe sei. Doch seitens der Jüdischen Gemeinde heißt es, angesichts der Äußerungen der Autorin sehe man keinen Anlass, ihr im eigenen Haus eine Plattform zu bieten.

Die Debatte wogt, zum großen Teil unverständlich, zwischen Podium und ersten Reihen hin und her. Pohl wird bespuckt und als Nazi beschimpft. Sie verlässt bald darauf den Saal. Die Aktivisten, die sich auch auf mehrmalige Aufforderung hin nicht setzen wollen, werden schon vorher von Ordnern hinausgeführt. Ihnen folgen dreißig der insgesamt gut vierhundert Teilnehmer der Veranstaltung. Der daraufhin angebotene Kompromissvorschlag Chervels, Hefets könne im Anschluss zehn Minuten sprechen, kommt zu spät, zu Ines Pohl dringt er nicht mehr durch. Thomas Schmid wirft der Abwesenden bald danach vor, den Eklat inszeniert zu haben, um sich der Debatte zu entziehen.

Sie verläuft ab jetzt so "steril", wie Thierry Chervel befürchtet. Zwar wird auf die anerkannten Definitionen von Antisemitismus und seine neueren antizionistischen Formen eingegangen, aber keiner der Diskutierenden unternimmt auch nur den Versuch, Passagen aus Hefets' umstrittenen Text tatsächlich als antisemitisch zu klassifizieren. Vor allem wird kein Gedanke an die Frage verschwendet, die die Veranstalter vorher formuliert hatten: "Welchen Stellenwert hat das Gedenken an die Schoah für Politik und Medien in Deutschland und wie soll der mediale Umgang mit dem Gedenken künftig gestaltet werden?"

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100 Kommentare

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  • K
    Kassandra

    @ PD Dr. Birgit Reime

     

    Es gibt sie durchaus, diese Gedenkstätten- nur sind sie leider nicht so bekannt, denn Erinnerung lebt immer vom Engagement einzelner Menschen:

     

    http://www.justizvollzugsanstalt-wolfenbuettel.niedersachsen.de/master/C8928535_N5940846_L20_D0_I5940844.html

  • PD
    PD Dr. Birgit Reime

    Mein Grossvater wurde im Juni 1934 von der Gestapo abgeholt und deportiert. In keinem der Beitraege ist von ihm oder seinen Freunden die Rede, denn er war kein Jude. Ich warte schon lange darauf, dass die öffentliche Erinnerung ALLE Opfergruppen einbezieht, aber da werde ich wohl noch lange warten muessen.

  • P
    pablo

    NO BORDERS, NO NATIONS!

  • K
    Kassandra

    Also so kann man das nicht sehen. Frau Pohl hatte lediglich schon früh die Zeichen der Zeit erkannt und ihr Blatt auf Linie gebracht.Wunderbar aufschlussreich dazu auch folgendes Interview:

    http://german.irib.ir/analysen/interviews/item/111595-interview-mit-andreas-zumach

    In diesem Sinne verdient die Dame eine summa cum laude.

  • B
    broxx

    Tja Frau Pohl-das war ja wohl Scheisse! 6, setzen. Und aufhören zu lügen!Mann, Mann, Mann, Sie arbeiten bei einer Zeitung und sind keine harmlose Bloggerin, mal drüber nachdenken.

    Und an die TAZ: da wäre eine Kündigung doch wohl langsam angebracht...

  • SL
    Schnitt Lauch

    Der Bericht lässt auf einen gelungenen Abend schließen...Das ist lebendige Debattenkultur, wie ich sie mir wünsche...

  • GS
    georg stefan

    1-das ist ja mal wieder typisch taz. war eigentlich irgendjemand von euch bei der veranstaltung - wenn nicht es gibt ne menge clips zu der diskussion im netzt.

     

    2-dann wieder diese ewige leier von der "notwendigkeit einer kritik an israel und dem beklagen dass das in deutschland nicht geht" ... man kinder kritisiert doch. kritisiert ! niemand verbietet es euch - kein mensch - denn im gegensatz zu unseren arabischen nachbarn könnt ihr hier alles sagen - sogar dass israel rassistisch ist ... und was weiss der teufel noch alles.

     

    3-für eine linke, aufgeklärte zeitung, die in homobelangen fast einzigartig in europa ist, greift ihr beim thema israel immer mit einer sicherheit daneben, dass ich langsam glaube eure redaktion ist von der checkpoint in irgendeine hinterhofmoschee verlegt worden.

     

    --- es gibt doch tausende wissenschaftler die euch helfen können auf den stand zu kommen. oder ist das vielleicht politisch nicht gewollt, weil die redaktion ... (der satz darf beliebig vervollständigt werden :o))

  • TH
    Thomas Hemberger

    @end.the.occupation

     

    Sie agieren hier voller blindwütigem Hass auf den jüdischen Staat und auf alle die anders Denken und argumentieren als Sie, ohne Ihrerseits auch nur ein einziges sachliches und rationales Argument vorzubringen.

    Von all Ihren nachweislichen Falschbehauptungen und unsinnigen Unterstellungen gar nicht zu reden.

     

    Woher kommt eigentlich dieser wahnhafte Hass auf den winzigen jüdischen Staat Israel?

  • AE
    Anton Erdnusscreme

    Hab' nich' ein einziges Mal unter 91 Kommentaren den Worte: "Ja, in diesem oder jenem Punkt könntest Du Recht haben." gefunden...

    In keinem Kommentar wird auch nur in Erwägung gezogen, die eigene Einstellung, wenn auch nur in Teilen, der Relativierung preis zu geben.

    Totale Verbissenheit auf allen Seiten.

    Hab' mich nur noch nicht entschieden, ob ich das lustig finde, oder zum Misanthropen werd'.

  • L
    LJW

    Der Versuch der TAZ den in der BRD herrchenden Zionismus kritisch zu betrachten, kann als gescheitert betrachtet werden. Erhellende Kommentare zum Thema und dessen Hintergrund werden nicht veröffentlicht, die Aufklärung hat in der TAZ wohl doch keinen Platz mehr oder ist es nur die Angst vor Sanktionen. Dann lieber zurück zum manipulativen Konsens.

     

    Traut ihr euch dies nicht zu unterdrücken?

  • E
    end.the.occupation

    >> Die Veranstalter hatten nachweislich kein "Tribunal gegen Iris Hefets und ähnliche kritische Stimmen aus Israel oder den jüdischen Gemeinden" geplant, sondern eine allen Interessierten offen stehende Diskussionsveranstaltung

     

    Klar. Weil Lala Süsskind so ganz offen diskutieren wollte, hat sie in einem neuen Interview faktisch auch noch Rolf Verleger des Antisemitimus bezichtigt. So wie sie in dem Interview überhaupt jeden Juden - der nicht wie sie zur strammen nationalistischen Rechten gehört - Antisemitismus unterstellt.

     

    Nachweislich haben die geladenen Zeitungen Welt und Tagesspiegel - sowie am Rande auch Lala Süsskind - an dem Versuch mitgewirkt, durch eine beispiellose Schmierenkampagne die bürgerliche Existenz des Publizisten Ludwig Watzal zu vernichten, dessen einziges 'Verbrechen' darin bestand, das einzige deutsch-sprachige Standardwerk zum Oslo-Friedensprozess verfasst zu haben.

    Davon hat im März 2008 sogar die taz Notiz genommen.

     

    Zugegeben - wer keinen Unterschied machen will oder kann zwischen J*hwe und dem israelischen Staat - wer die Hügel und Bergkuppen Palästinas anbetet - , für den ist zwangsläufig jeder 'Israelkritiker' auch ein Antisemit. Fragt sich nur, ob es sich bei den Betreffenden überhaupt noch um Juden handelt, die für sich den 'Antisemitismus' beanspruchen können.

  • FN
    Floda Nashir

    88 Kommentare? Na das passt ja.

    "Huhn" als Captcha? Passt auch.

  • TH
    Thomas Hemberger

    @Israelin / Israelis gegen die Besatzung

     

    Ihre Behauptungen zum (von Ihrer Gruppierung verursachten) Tumult im großen Saal des Centrum Judaicum sind in allen Punkten absolut unzutreffend, wie ich als dabei gewesener Zeuge jederzeit bestätigen kann.

     

    Die Veranstalter hatten nachweislich kein "Tribunal gegen Iris Hefets und ähnliche kritische Stimmen aus Israel oder den jüdischen Gemeinden" geplant, sondern eine allen Interessierten offen stehende Diskussionsveranstaltung "über den Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus".

     

    An einem "Tribunal" gegen kritische Personen hätten sich die auf das Podium Geladenen gewiss nicht beteiligt. Und der weitere Verlauf der Diskussionsveranstaltung bestätigte dies auch so.

     

    Ihr Vorwurf, Lala Süßkind von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin habe eine "hassgeladene Einführungsrede" gehalten, entbehrt ebenfalls nachweislich jeder Grundlage.

    Die Rede von Frau Süßkind liegt vor und ist auch auf Video dokumentiert. Von irgendwelchem „Hass“ gegen Frau Hefets oder andere „Israelkritiker“ findet sich darin keine Spur.

     

    Nicht die Veranstalter oder die große Mehrzahl der etwa 300 Gäste im Saal versuchten, eine offene und kritische Diskussion zu verhindern, sondern die kleine Schar von aggressiv pöbelnden Störern versuchte jegliche Diskussion mittels inszeniertem Krawall zu unterbinden, und mittels antidemokratischer Krawallinszenierung der großen Mehrheit aus Veranstaltern und Gästen ihren Willen aufzuzwingen!

     

    Auch kam es zu keinem größeren Polizeieinsatz gegen die Störer, weil lediglich eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter die lautesten Störer mehrmals dazu aufforderten, dem nun ergangenen Saalverweis durch die Hausherrin (also der Jüdischen Gemeinde) Folge zu leisten. Dem kam diese kleine Gruppe von Störern dann schließlich auch nach, ohne das die beiden Polizeibeamten nachdrücklicher zu werden brauchten. Einige weitere Störer verblieben im Saal und wurden von der Jüdischen Gemeinde, sowie von Thomas Schmid, Stephan-Andreas Casdorff und Thierry Chervel auf dem Podium, bei erneuten Störungen immer wieder dazu angehalten, sich doch bitte im Rahmen der jedem offen stehenden Debatte friedlich zu beteiligen, anstatt weiterhin sinnfrei und kindisch Krawall zu machen.

     

    Im Übrigen ist es völlig absurd von Ihnen und Ihresgleichen, wenn sie nun erneut behaupten, über einen in den Medien veröffentlichten Meinungsartikel dürfe gefälligst nur unter persönlicher Beteiligung der Verfasserin kritisch diskutiert werden. Es war und ist überall gängige demokratische Praxis, über veröffentlichte Texte von Autoren auch dann inhaltlich kritisch zu diskutieren, wenn die betreffende Autoren nicht persönlich zugegen sind.

     

    Zu den Falschbehauptungen der Frau Pohl brauche ich hier ja nichts mehr zu sagen, denn ein erstes bereits veröffentlichtes Video zeigt ja bereits sehr anschaulich, unter welchem Vorwand Frau Pohl ihre Teilnahme an der Diskussion absagte, nachdem sie sich zuvor mit den antidemokratischen Störern lautstark solidarisiert hatte.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=sseasB6Tljc&feature=related

  • I
    Israelin

    Israelkritik: „Es ist Zeit Tacheles zu reden!“

     

    via RSS Feed von hintergrund.de

     

    Am vergangenen Dienstag (27.04.) kam es bei einer Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde Berlin mit dem Titel “Pilgerfahrt nach Auschwitz – Zum Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus” zu tumultartigen Szenen. (Hintergrund berichtetehier und hier) Eine Gruppe junger Israelis forderte, dass auch in Deutschland eine kritische Debatte über die israelische Politik geführt werden dürfe. Die Veranstalter ließen die jungen Leute von der Polizei aus dem Saal führen. Jetzt meldeten sich die Protestierer als Gruppe „Israelis gegen die Besatzung – Berlin“ in einer Presseerklärung zu Wort:

     

    Stellungnahme der israelischen “StörerInnen” der Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 27.4.2010

     

    Nachdem in vielen Berichten zu dem Geschehnis letzten Dienstag im Zentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin bestimmte Tatsachen bewusst verschwiegen wurden, fühlen wir uns dazu veranlasst diese Stellungnahme zu veröffentlichen. Letzten Dienstag wollten RepräsentantInnen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin eine Veranstaltung mit dem Namen “Pilgerfahrt nach Auschwitz – Zum Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus” durchführen. Obwohl der Anlass zu dieser Veranstaltung ein Artikel der israelischen Autorin Iris Hefets war, der vor einigen Wochen in der taz veröffentlicht worden war, wurde sie nicht eingeladen.

     

    Der Einladungstext und die Aussagen von MitarbeiterInnen der Jüdischen Gemeinde ließen von vornherein keinen Zweifel daran, dass es in dieser Veranstaltung um ein Tribunal gegen Iris Hefets und ähnliche kritische Stimmen aus Israel oder der jüdischen Gemeinden gehen sollte. Daher war es uns wichtig, klarzustellen, dass Iris Hefets nicht allein steht und die Thesen ihres Artikels Teil einer legitimen und notwendigen Diskussion nicht nur innerhalb Israels sind. Deswegen hielten wir Papierschilder hoch, auf denen stand „Wir sind alle Iris Hefets“ und versuchten, ihre Teilnahme auf dem Podium einzufordern.

     

    Die hassgeladene Einführungsrede der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, übertraf in ihren persönlichen Diffamierungen gegen Hefets sogar unsere Befürchtungen und zeigte, dass es kein wirkliches Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung gab. Die Reaktion der VeranstalterInnen auf unseren friedlichen Protest machte uns darüber hinaus klar, dass die Anwesendheit von Israelis, die das von der Jüdischen Gemeinde gepflegte Bild von Israel in Frage stellen, von dieser nicht toleriert wird. Mehr noch, nachdem die von den VeranstalterInnen angeforderten Polizeikräfte eintrafen, fühlten wir uns gezwungen, als Menschen, die keine europäische Staatsbürgerschaft besitzen, den Saal zu verlassen.

     

    In der Presseerklärung der Jüdischen Gemeinde und auch in anderen Medienberichten wurde die Tatsache, dass die „StörerInnen“ der Veranstaltung alle Israelis waren, merkwürdigerweise weggelassen. Dies überrascht uns noch mehr, da vergangene Presseerklärungen der Jüdischen Gemeinde und die allgemeine Berichterstattung in Deutschland immer gerne den Migrationshintergrund von Personen betont, denen eine nicht-deutsche ethnische Zugehörigkeit unterstellt wird. Da wir selbst lautstark unseren Migrationshintergrund kundtaten, ist es umso verwunderlicher, dass dieser Fakt in so vielen Berichten unter den Tisch fiel. Es wirkt noch befremdlicher, dass der Titel der Presseerklärung der Jüdischen Gemeinde über die Geschehnisse lautet „Kein innerjüdisches Problem“. Sollte damit gemeint sein, dass israelische oder deutsche Juden, die eine andere Sichtweise über die Politik des Staates Israel haben, keine Juden seien? Oder dass wir kein Teil der jüdischen Gemeinschaft sind?

     

    In Israel wird längst reflektiert und zu Recht kritisiert, wie die staatliche Erinnerung an den Holocaust zu einem politischen Instrument werden kann, welches Nationalismus und Militarismus rechtfertigt. Dutzende Filme, Theaterstücke, akademische Forschung und Diskussionen in der Zivilgesellschaft thematisieren diese Instrumentalisierung und setzen sich damit kritisch auseinander. Der Versuch der OrganisatorInnen der Veranstaltung, diese wichtige und notwendige Diskussion in Deutschland durch Antisemitismusvorwürfe zum Schweigen zu bringen ist unerträglich. Er hinterlässt den Eindruck, dass sie eher daran interessiert sind, die Politik der israelischen Regierung zu decken, als den realen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland zu bekämpfen.

     

    Israelis gegen die Besatzung – Berlin

  • AM
    Auch Martin

    Danke für den Hinweis und den Link auf YouTube! Nach Sichtung der Aufnahme dürfte hinreichend geklärt sein, welches abgekartete Spiel Ines Pohl (vermtl. in Kooperation mit Iris Hefets) im Schilde führte. Die Bilder widerlegen zudem Herrn Gutmairs Bericht in den entscheidenden Punkten. Ein für die Chefredakteurin und ihren Angestellten blamables Verhalten. Beide haben damit sowohl ihre Gesinnung eindeutig belegt als auch ihre Glaubwürdigkeit verloren.

  • M
    mehrdad

    ein dickes LOL. wie ihr harmlose und kritische texte, die sich gegen judenhas stellen, zensiert, während auf der anderen seite judenhass gepostet werden darf.

     

    die TAZ ist wirklich aufs NPD niveau gesunken. ihr seid das beste beispiel, dass judenhass auch und gerade links beheimatet ist.

  • E
    emma

    ulrich gutmair, jetzt ist wohl ein bißchen zeit vergangen, zeit, ihre überschrift "spucken und schreien" zu reflektieren. warum "spucken und schreien"? eine affektierte überschrift, die mehr über ihren zustand aussagt bzw. ihre reflexhafte reaktion auf gehörtes und gesagtes widerspeiegelt als dass sie zur sache selbst etwas aussagt?

     

    apropos reflex: die kommentator_innen: end.the.occupation, moritz,luftschloss, martin und konsorten dürfen hier natürlich auch nicht fehlen...

  • MK
    Michael Klockmann

    Regierungen haben es ja so an sich, daß sie Kritik auf sich ziehen und aus irgendeiner Sicht oder Interessenlage auch immer kritikwürdig bis empörend agieren. Und Regierungen in Konfliktengebieten, zumal diejenigen, die gar Krieg führen, stehen da in vorderster Front und davon kann die robust agierende israelische Regierung beim besten Willen nicht ausgenommen sein.

     

    Von da zum Unwort "Israelkritik" ist allerdings mehr als nur ein langer Weg. Nicht wenige andere Regierungen oder gar ganze Staaten werden ja von hier aus ja durchaus auch kritisch beäugt, man denke an Liechtenstein, Serbien, Polen, Island oder auch die USA oder, ganz akut Griechenland, aus welchen Motivationen heraus sei hier einmal dahingestellt.

     

    Nun füttern sie aber bitte einmal google mit "Liechtensteinkritik" oder "Serbienkritik" oder welches beliebige andere Land sie eben auf Kritikwürdigkeit aus deutscher Sicht ranken möchten. Ergebnisse: Griechenland - Five Points; Island - Fehlanzeige; Serbien - bingo, ONE point - ein "one score" bei google!

     

    Ein Element des Antisemitismus ist affektbedingtes unbewußtes Sprachhandeln und google bringt es an den Tag: Selbst "Isrealkritik" (beachten sie den Buchstabendreher) rutscht im Geifer 278 mal raus. Ohne den Rechtschreibfehler mag den Test selbst machen, wer sich nicht graut.

     

    Mir graut es.

  • M
    Martin

    @Moritz:Wenn Du Deine Argumentation auf die "Anti-Zionisten" beziehen würdest, dann würde tatsächlich ein Schuh draus. Ich erklär das mal:

     

    "Ich erwarte vom Zentralrat der Juden, dass die Verfehlungen und Menschenrechtsverletzungen des israelischen Staates schonungslos und offen kritisiert werden."

     

    Ich erwarte von den palästinensophilen Linken, das Verfehlungen,Morde, Attentate und Drohungen der Palästinenser und Araber endlich schonungslos und offen kritisiert werden.

     

    "Es kann nicht sein, dass führende Vertreter des Zentralrates bei jeder fragwürdigen Aktion des Staates Israel reflexartig Kritik abweisen und sich uneinsichtig zeigen."

     

    Es kann nicht sein, das führende Vertreter der Linken reflexhaft jeden Mord, jeden Angriff, jeses Attentat der Palästinenser als "Verteidigung" betiteln, jede echte Selbstverteidigung und jede Abwehr von Terrorakten aber als Aggression Israels.

     

     

    "Es kann nicht sein, dass Kritik an der israelischen Politik als Antisemitismus gebrandmarkt wird. Hätten die Menschen in Deutschland das Gefühl, dass der Zentralrat der israelischen Regierung bei Verfehlungen gehörig die Meinung sagen würde, dann gäbe es diese israelkritische Stimmung kaum. "

     

    Hätten die Menschen nicht das Gefühl, das die "Anti-Zionisten" jedesmal, wenn ein Palästinenser geschubst wird, ein Riesenkrakeel veranstalten, zu jedem Mord und Mordversuch der Araber und Palästiner aber beredt die Klappe halten, sie würden die Anti-Zionisten vielleicht für etwas anderes als Anti-Semiten halten.

     

    Würden die "Anti-Zionisten" auch nur zu einem Hunderstel so häufig und vehement die arabischen oder die beiden palästinensischen Regimes kritisieren, wie sie das mit Israel tun, man würde Ihnen vielleicht glauben, das es ihnen wirklich um "das Gute" geht.

    Tun sie aber nicht und geht es Ihnen auch nicht.

     

    Wären die "Unterdrücker" der Palestinenser Libanesen, es ginge ihnen komplett am Arsch vorbei.

    Oh,Moment. Nicht wäre und und ginge: Es tut.

     

    http://www.friedenskooperative.de/ff/ff05/1-32.htm

     

    Bleibt zu sagen, das Ihr Post nur wieder bestätigt, was wir schon wussten: "Anti-Zionisten" sind anti-semitische Heuchler. Und nicht mehr.

  • E
    end.the.occupation

    >> Anlass zu einer Diskussion über "den Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus" bei der Jüdischen Gemeinde Berlin.

     

    Und das stimmt natürlich auch nicht.

     

    Geplant war ein Tribunal - was Ines Pohl auch sehr gut begriffen hat. Der Versuch sie einzuschüchtern und dafür abzustrafen, dass es unter ihr zur Veröffentlichung eines Angriffs auf die Kraftquelle des Schutzschildes kam, der um den Nahostkomplex wabert und dazu dient, die Verbrechen der isr. Besatzer medial zum Verschwinden zu bringen.

     

    Das Gutmaier in der taz - dem Blatt, dass auch nicht sehen will, was in Palästina passiert -, dass er auch den offenbaren Zweck der Veranstaltung in Berlin nicht sehen will, das lässt tief in den peinlichen Abgrund der Selbstzensur in der taz blicken.

     

    Ach ja. Perlentaucher hat in seinem Blog vorsichtshalber auch gleich die Namen jener (Ex)-Redaktionsmitglieder aufgelistet, die somit offenbar auch auf die schwarze Liste gehören: Christian Semler, Thomas Hartmann und Daniel Bax.

     

    Selbstverständlich erkläre ich hiermit meine Solidarität mit Pohl und den genannten (Ex-)-Redakteuren - auf jeden Fall mit Daniel Bax, der auch anderen Stellen positiv aufgefallen ist.

     

    Nutzen wird das natürlich nichts. Denn die Zensur wird mich hier natürlich ereilen müssen.

    Schliesslich gilt mit Gutmaier, dass einfach nicht sein kann, was nicht sein darf.

     

    Und die arme Hilfskraft, die hier über die Kommentare wachen muss - die kann schliesslich auch nichts für meine Obsessionen.

     

    Einen schönen Tag alo noch - oh unsichtbarer Hüter, oder unsichtbare Hüterin des Kommentar-Schatzes. :))

  • F
    Friedman

    Lala Süskind wirkt hier, als ob sie eine deutsche Schuldirektorin wäre, die ein Kind vor der Klasse bloßstellen will und die nicht-damit-einverstanden Kinder ermant sie in einer Lehrerinton: so gehen die Leute in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit einander um?

    Ist ja lächerlich und sie schämen sich nicht, er in ihrem Webseite zu zeigen:

    http://haolam.de/?site=artikeldetail&id=1689

  • TH
    Thomas Hemberger

    Das verzweifelte Zurückhalten der Leserkommentare von Dabeigewesenen ändert inzwischen auch nichts mehr an der extrem peinlichen Lage, in welche sich die taz-Chefredakteurin Ines Pohl selbst manövriert hat.

     

    Aufschlussreiche Ausschnitte des Videomaterials, dass Frau Pohl eindeutig der Lüge überführt, kursieren inzwischen längst im Internet.

     

    Das Video belegt u.A. eindeutig, dass Frau Pohl weder tätlich attackiert noch angespuckt wurde (was nach ihrer nun unhaltbar gewordenen Behauptung ja der Anlass für ihren Auszug aus dem Saal war), sondern dass Frau Pohl einen Satz von Frau Süsskind bewusst und in offenbar demagogischer Absicht fehlinterpretiert hat, und dass die liebe Frau Pohl diese ihre Fehlinterpretation des von Frau Süsskind Gesagten dann zum Anlass dafür nahm, um vom Podiumsmikrofon aus ihren Protest, ihre Beendigung der Teilnahme an der Veranstaltung, sowie ihren theatralisch inszenierten Auszug aus dem Saal anzukündigen.

     

    Niemand aus dem Publikum war der bis dahin auf dem Podium befindlichen Frau Pohl nahegekommen, niemand hatte sie tätlich angegriffen oder bespuckt, und Frau Pohl behauptete im Saal auch noch gar nicht, dass dem so gewesen sei!

     

    Was für eine dreiste Schmierenkömmödie!

     

    Was für ein geistiges Armutszeugnis!

     

    Soll so die Zukunft der taz aussehen?

     

    http://www.youtube.com/watch?v=sseasB6Tljc&feature=player_embedded

  • TH
    Thomas Hemberger

    Übrigens:

     

    Es gibt mindestens ein Video von den Pöbeleien der Anhängerschar von Hefets und Finkelstein, und vom inszenierten Auszug von Frau Pohl aus dem großen Saal des Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge, existieren.

     

    Das sieht dann aber gar nicht gut aus für die Frau Pohl, und für ihre Falschbehauptung, im Saal tätlich angegriffen und bespuckt worden zu sein, was ja der angebliche Grund für sie gewesen sei, das Podium und die Veranstaltung zu verlassen.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=sseasB6Tljc&feature=player_embedded

     

    Ganz schön peinlich für die taz, was sich ihre Chefredakteurin da so geleistet hat, und was sie sich mit dem Aufrechterhalten ihrer offensichtlichen Falschbehauptung weiterhin leistet.

  • H
    hto

    Die URSACHE aller SYMPTOMATISCHEN Probleme unserer systematisch-technokratisch konfusionierten UN-Art des "Zusammenlebens" wie ein Krebsgeschwür ist, seit dem "Sündenfall" / der "Vertreibung aus dem Paradies", der im Zeitgeist nun "freiheitliche" Wettbewerb um das "Recht des Stärkeren", der Hierarchie in materialistischer "Absicherung" wo für alle genug da ist!

     

    Die LÖSUNG: das GLOBALE / bedingungslose / von jeglicher Spekulation befreite MENSCHENRECHT auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, mit allen daraus MENSCHENWÜRDIG resultierenden Konsequenzen / Möglichkeiten, vor allem für ein geistig-heilendes Selbst- und Massenbewußtsein, mit allen daraus ...!?

  • J
    Jakob

    Jetzt verfolge ich diese Forum schon eine Weile und habe auch alle Beiträge gelesen. Da ich im Taz-Beitrag von Iris Hefets nichts antisemitisches entdecken kann bitte ich, mir mit Zitaten aus dem Beitrag, die antisemitisch sein sollen, auf die Sprünge zu helfen.

  • J
    Jacek

    Jeder der sich mit der Geschichte des Antisemitismus befasst hat, der weiß, dass das Phänomen des linken Antisemitismus nicht neu ist, schon Stalin hat eine Hetze gegen die Juden gemacht, die für viele tödlich ausgegangen ist, die selbstverständlich als Antizionismus bezeichnet wurde.

     

    Es ist schäbig einfach nur schäbig was sich die taz leistet.

  • M
    Moritz

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ines Pohl die beschriebenen Geschehnisse erfunden hat. Ob sie angespuckt wurde oder nicht, dass kann Frau Pohl nur selbst beurteilen. Aber schon die Tatsache, dass Beleidigungen gegen sie ausgesprochen wurden, sagt viel aus über die Atmosphäre der Diskussion. Auch ist diese ganze Antisemitismus-Debatte letztlich nichts anderes als ein Ablenkungsmanöver. Der Zentralrat der Juden in Deutschland muss endlich kritisch mit der israelischen Besatzungspolitik und den israelischen Kriegen umgehen. Ich erwarte vom Zentralrat der Juden, dass die Verfehlungen und Menschenrechtsverletzungen des israelischen Staates schonungslos und offen kritisiert werden. Es kann nicht sein, dass führende Vertreter des Zentralrates bei jeder fragwürdigen Aktion des Staates Israel reflexartig Kritik abweisen und sich uneinsichtig zeigen. Es kann nicht sein, dass Kritik an der israelischen Politik als Antisemitismus gebrandmarkt wird. Hätten die Menschen in Deutschland das Gefühl, dass der Zentralrat der israelischen Regierung bei Verfehlungen gehörig die Meinung sagen würde, dann gäbe es diese israelkritische Stimmung kaum.

  • S
    Stefan

    @ Martin

     

    Okay, zur Erklärung: Die meisten linken Antisemiten, die sich selber als Israel-Kritiker oder Antizionisten bezeichnen behaupten, dass der Antisemitismus ja eine Sache der Nazis sei und sie somit als stramme Antifaschisten über jeglichen Verdacht des Antisemitismus erhaben wären.

     

    Mit meinem Hinweis auf Clara Zetkins Brief wollte ich zum Ausdruck bringen, dass das Problem des Antisemitismus im linken Lager nichts Neues ist. Mehr nicht. Da soetwas von den linken Antisemiten natürlich bestritten wird, hatte ich die (ironische) Möglichkeit genannt, nach stalinistischer Tradition die Geschichte umzuschreiben.

     

    Die von dir angesprochene Diskussion dreht sich nicht darum, ob Juden Rassisten sein können, sondern ob sie Antisemiten sein können. Und das ist eindeutig belegt.

     

    Zu den "Kriegsverbrechen Israels": Klar kann man diese Hetze kritiklos annehemn, man kann sie aber auch hinterfragen. Wer sind die Auftraggeber der "Untersuchungen"? Wer berichtet mit welcher Intention? Warum wird so wenig über die menschlichen Schutzschilder berichtet, die die Hamas nutzte? (Auf youtube gibt es eindeutige Beweise, wie Hamas-Terroristen sich nach Angriffen auf die Israelis von Kindern eskortieren lassen!)

     

    Die Operation Gegossenes Blei wurde nicht aus rassistischen, sondern aus Gründen der Verteidugung der Sicherheit Israelischer Bürger durchgeführt.

    ...übrigens gegen Terroristen, die Juden für eine minderwertige Rasse halten und sie gerne vernichten würden.

     

    @Luftschloß:

     

    Wer sich überhaupt nicht für Botanik interessiert, der wird selbst mitten im Wald keine Bäume entdecken (wollen/können). Der kann dann auch dem Förster genervt sagen "du und deine Bäume immer".

  • L
    Luftschloss

    @Gereon Wisniarek

     

    Ich weiß nicht auf welchem Planet du lebst, ehrlich. Warum ist jede Kritik immer Anti-irgendwas.

    Ist den Juden in Israel schon Unrecht geschehen, ja und man muss es auch sagen.

    Ist den Palis schon Unrecht geschehen, ja und man muss es auch sagen.

     

    ...und den Holocaust als eine Rechtfertigung für gewisse militärische Aktionen oder sonst was zu Missbrauchen ist den Opfern gegenüber schäbig.

  • B
    Burghard

    Mein erster Beitrag von gestern (Donnerstag - irgendwann vor 19 Uhr) ist hier ja leider nicht aufgetaucht - mal wieder. Vielleicht bekommt der Beitrag jetzt eine Chance.

    ------------------------------

     

    Ich war - vielleicht im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren hier - bei der Veranstaltung. Als die ersten "Tumulte" starteten war ich direkt an der Bühne. Und um es gleich hier zu sagen: Weder wurde Frau Pohl bis zum Verlassen der Bühne bespuckt noch als Nazi bezeichnet. Frau Pohl wurde zwar durch einen anwesenden jungen Mann beschimpft (jedoch nicht als Nazi). Zu dieser Tatsache gehört aber auch, dass Frau Süßkind - ebenfalls Zeugin - diesen Mann sofort aufforderte sich zu entschuldigen.

     

    Aber das kann nun wirklich nicht der Grund für ein Verlassen des Podiums gewesen sein. Frau Pohl hat an diesen Abend wenig souverän reagiert. Sie hat die Chance vertan, für die taz klarzustellen, warum Frau Hefets und eine Woche später Herr Hasgall zu Wort kam. Sie hätte klarstellen können, warum die taz einige sehr grenzwertige Kommentare auf ihrer Website zulässt. Wollte Sie das nicht? Ihr war vorher bekannt, um was es geht und wer auf dem Podium sitzt. Und Frau Pohl machte schon den Eindruck, dass ihr diese inszenierten Tumulte ganz recht kamen. Wenn sie Probleme mit den Worten von Frau Süsskind hatte, warum hat sie dann nicht das Podium genutzt, um darauf einzugehen?

     

    Als Genosse der taz bleibt mir nur festzustellen, das Frau Pohl der taz an diesem Abend eher geschadet hat. Und an einige Kommentatoren hier: Mein Abo gibt es wirklich. Und ich denke im Moment ernsthaft daran, wie schon in den 90er Jahren, ob ich nicht einige Jahre sehr gut auf die taz verzichten kann. Manchmal ist mir meine Zeit einfach zu schade. Ich möchte ehrlich gesagt nichts mit der hier von einigen begrüßten vermeintlichen neuen Linie der taz gegenüber Israel zu tun haben. Die aus meiner sicht um Objektivität und ausgewogenheit bemühten Artikel von Susanne Knaul nehme ich hier ausdrücklich aus.

     

    Und noch etwas allgemeineres das mir schon bei der Debatte zu Hefet und Hasgall aufgefallen ist: Hier wird von vielen immer Israel kritisiert. Warum? Warum wird ein ganzes Landkritisiert und damit alle Bewohner stigmatisiert? Es gibt sehr viel Kritikwürdiges an der Israelischen Regierung. Diese repräsentiert aber längst nicht alle im Land lebenden. Es gibt schließlich kaum ein pluralistischeres Land auf der Welt. Immerhin sitzen 12 Parteien in der Knesset.

  • GW
    Gereon Wisniarek

    Traurig, traurig, es ist der typische linke Antisemitismus der sich hinter der Floskel des Antizionismus versteckt, traurig auch, dass taz sich jetzt auf die Seite der Antisemiten stellt.

     

    Deutschland wird wohl nie von der Krankheit des Antisemitismus geheilt, nachdem die Juden in diesem Land vernichtet wurden, wendet sich der Hass auf die Überlebenden in Israel.

     

    Den Antisemitismus in Deutschland wird es wohl so lange geben, bis ein einziger Jude noch am Leben bleibt, dieser Hass wird von rechts nach links, von Alt nach Jungen weitergegeben.

     

    Die Deutschen werden den Juden den Holocaust wohl nie verzeihen.

  • L
    Luftschloss

    @Stefan

     

    Ich sehe den Antisemitismus vor lauter Antisemiten nicht mehr!

  • U
    UweRietmöller

    Seit 1984 wurden 44.000 Kurden vom türkischen Militär getötet.

    Irgendwelche Proteste, mit Völkermord und so?

  • M
    Martin

    @ Stefan: ich weiß nicht, wen Clara Zetkin 1924 mit 'faschistischen Antisemiten' meinte, die sich bei der damaligen Mehrheit von Ruth Fischer in der KPD befunden hätten. Und ich verstehe nicht, was Sie damit beweisen wollen? Dass Sie sich 1924 auf die Seite der Gegner der Jüdin Ruth Fischer gestellt hätten? Und warum? Und jetzt müßte die Geschichte der KPD umgeschrieben werden, meinen Sie, da sie das 'entdeckt' hätten? Und beantragen es? Aber bei wem? Und warum? Und was hat das eigentlich mit dem Anspucken von Menschen zu tun? Die Behauptung: "ich bin kein Nazi, deswegen kann ich ja kein Antisemit sein" habe ich nicht gehört, nur die Behauptung in Bezug auf den Gaza-Krieg: 'wir sind Juden, wir dürfen das.' Und dann gibt es die Behauptung, Juden könnten keine Rassisten sein. Leider stimmt auch dieses nicht. Ich empfehle die Berichte über die Kriegsverbrechen Israels. Das ist aktueller als Ihr Engagement gegen eine Jüdin aus dem Jahr 1924.

  • B
    Burghard

    Ich war - vielleicht im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren hier - bei der Veranstaltung. Als die ersten "Tumulte" starteten war ich direkt an der Bühne. Und um es gleich hier zu sagen: Weder wurde Frau Pohl bis zum Verlassen der Bühne bespuckt noch als Nazi bezeichnet. Frau Pohl wurde zwar durch einen anwesenden jungen Mann beschimpft (jedoch nicht als NAzi). Zu dieser Tatsache gehört aber auch, dass Frau Süßkind - ebenfalls Zeugin - diesen Mann sofort aufforderte sich zu entschuldigen.

     

    Aber das kann nun wirklich nicht der Grund für ein Verlassen des Podiums gewesen sein. Frau Pohl hat an diesen Abend wenig souverän reagiert. Sie hat die Chance vertan, für die taz klarzustellen, warum Frau Hefets und eine Woche später Herr Hasgall zu Wort kam. Sie hätte klarstellen können, warum die taz einige sehr grenzwertige Kommentare auf ihrer Website zulässt. Wollte Sie das nicht? Ihr war vorher bekannt, um was es geht und wer auf dem Podium sitzt. Und Frau Pohl machte schon den Eindruck, dass ihr diese inszenierten Tumulte ganz recht kamen. Wenn sie Probleme mit den Worten von Frau Süsskind hatte, warum hat sie dann nicht das Podium genutzt, um darauf einzugehen?

     

    Als Genosse der taz bleibt mir nur festzustellen, das Frau Pohl der taz an diesem Abend eher geschadet hat. Und an einige Kommentatoren hier: Mein Abo gibt es wirklich. Und ich denke im Moment ernsthaft daran, wie schon in den 90er Jahren, ob ich nicht einige Jahre sehr gut auf die taz verzichten kann. Manchmal ist mir meine Zeit einfach zu schade. Ich möchte ehrlich gesagt nichts mit der hier von einigen begrüßten vermeintlichen neuen Linie der taz gegenüber Israel zu tun haben. Die aus meiner sicht um Objektivität und ausgewogenheit bemühten Artikel von Susanne Knaul nehme ich hier ausdrücklich aus.

     

    Und noch etwas allgemeineres das mir schon bei der Debatte zu Hefet und Hasgall aufgefallen ist: Hier wird von vielen immer Israel kritisiert. Warum? Warum wird ein ganzes Landkritisiert und damit alle Bewohner stigmatisiert? Es gibt sehr viel Kritikwürdiges an der Israelischen Regierung. Diese repräsentiert aber längst nicht alle im Land lebenden. Es gibt schließlich kaum ein pluralistischeres Land auf der Welt. Immerhin sitzen 12 Parteien in der Knesset.

  • A
    Ashton

    @ Gordi

     

    Doch, ich denke so darf "man" sich verhalten.

    Ines Pohl ist mit Sicherheit (noch) nicht die Souveränste und Geschickteste, wenn es um öffentliche Auftritte geht.

    Und klar greift sie hie und da mal völlig daneben.

    Trotzdem sollte man ihr vielleicht einfach mal ein bißchen mehr Zeit geben, so lange macht sie den Job nun wirklich noch nicht.

    Bascha Mika ist Vergangenheit - da hilft´s nicht, ihr hinterher zu heulen (außer vielleicht, um der Pohl ordentlich eins reinzuhauen).

    Ich habe insgesamt schon den Eindruck, dass Frau Pohl der taz sehr gut tut.

     

    Anspucken lassen muss sich übrigens niemand lassen - und es ist sicher besser, in solch hochemotionalen Situationen einfach mal zu gehen, als Gefahr zu laufen, völlig zu entgleisen. Denn so ein Auftritt täte der taz sicher überhaupt nicht gut.

  • M
    Moritz

    zu Stefan: "Kleiner Nachrag für Max, Moritz, Programmierer von TOM, Israel-"Kritiker" und alle von der "ich bin kein Nazi, deswegen kann ich ja kein Antisemit sein"-Fraktion."

     

    Hallo Stefan, bisher hatte ich mich nicht geäußert und schon werde ich erwähnt! Wenn man schon Antisemit ist, wenn man die menschenverachtende Politik der Israelis gegenüber den Palästinensern in den besetzten Gebieten für schlecht und kritikwürdig hält, dann bin ich wirklich ein "Antisemit". Leider. Aber ich tröste mich damit, dass mit der Zeit immer mehr Juden "Antisemiten" werden.

  • M
    Mirko

    Bin seit 20 Jahren Abonnent der taz und kann mich an wenige Vorfälle erinnern, die ich so beschämend fand wie diesen. Das Verhalten der Chefredakteurin ist vollkommen indiskutabel. Dieses Schmierentheater mit dem einzigen Zweck, die jüdische Gemeinde als Gastgeber zu brüskieren, zeugt von ganz niederer Gesinnung. Traurig und in höchstem Maße rufschädigend für die gesamte taz!

  • S
    Stefanie

    Etwas verwirrt habe ich nun den obigen Artikel und die Kommentare hier gelesen.

     

    Wie kommen die Anhänger von Frau Hefets dazu, zu fordern, dass diese an der Diskussion teilnehmen müsse? Dass Sie ein Recht habe, sich äußern zu dürfen.

     

    1. Thema des Abends war nicht der Hefets Artikel, der war nur Auslöser. Selbst wenn er Thema gewesen wäre, Frau Hefets hat doch ihre Meinung in dem Artikel dargelegt. Es ist doch völlig üblich über Artikel, Bücher etc. zu reden - auch sehr kritisch - ohne dass die Verfasser dabei sind. Es ist sogar die Regel. Was war hier also anders, dass so etwas wie ein Recht der Teilnahme behauptet wurde?

     

    2. Frau Hefets hätte doch sogar eine Verteidigerin auf dem Podium gehabt, nämlich Frau Pohl. Wenn man nun also meint, Frau Hefets sei ungerecht angegangen worden, Frau Pohl hätte doch verteidigen können.

     

    3. Wieso soll die jüdischen Gemeinde schon grundsätzlich jemanden reden lassen in ihren Räumlichkeiten, von dem sie sich feindlich behandelt fühlt. Es besteht doch keine Verpflichtung, dass man Leute reden lassen muss auf eigenen Veranstaltungen und in eigenen Räumen, die man eigentlich nicht da haben will, nur weil es die fordern, welche die Meinung derjenigen teilen, die man nicht da haben will.

     

    4. Ich verstehe schlichtweg nicht, wieso in dem Artikel und auch hier in den Kommentaren quasi ein Rederecht von Frau Hefets angenommen wird und kann von daher überhaupt nicht nachvollziehen, was hier abgeht. Wenn die jüdische Gemeinde die Dame nicht da haben will, dann ist das halt so.Das wusste Frau Pohl doch im Vorfeld und wenn es ihr nicht passt, muss sie die Einladung nicht annehmen und zu sagen, Frau Hefet müsse die Gelegenheit haben sich zu verteidigen und dann aber lieber selbst zu gehen als dann die Verteidigung von Frau Hefets zu übernehmen, ist schlichtweg unlogisch.

     

    Daher, ich staune nur.

  • D
    Djinni

    Der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel hatte in seiner Eigenschaft als Präsident des Holocaust Memorial Councils durchgesetzt, dass im amerikanischen Holocaust-Memorial-Museum nur der jüdischen Opfer des Holocaust gedacht wird. Alles andere ist Wiesel zufolge eine Verzerrung der Geschichte und kommt dem Versuch gleich, den Juden "den Holocaust zu stehlen".

     

    Iris Hefets hat ja so Recht mit ihrer Kritik.

  • TH
    Thomas Hemberger

    @Lars

     

    Ist es denn wirklich so einfach, wie Sie es hier darstellen?

     

    Hier die finsteren Verteidiger des gar schröcklich bösen jüdischen Staates Israel, die Ihrer Meinung nach allesamt irgendwelche "antideutschen" Verschwörer sein sollen,

    und da die guten und edlen Streiter für Hamas, Hisbollah und sonstige Möchtegern-Israelvernichter, die ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen, im alleinigen Besitzer jeglicher historischen wie aktuellen Wahrheit zu sein?

     

    Praktizieren Sie selbst nicht gerade genau das, was Sie all Jenen pauschal vorwerfen, die Sie wegen ihrer anderen Meinungen zu Israel so inbrünstig meinen in einen Topf schmeißen und inbrünstig hassen zu müssen, dass Sie sogar angewidert "kotzen" wollen, falls Sie auch nur mit deren durchaus rational begründeten anderen Ansichten zu Israel konfrontiert werden?

     

    Nicht das breite und politisch reichlich differente Spektrum der Veranstalter und Podiumsgäste der Diskussionsveranstaltung in der Neuen Synagoge hat versucht, Andersdenkende an der aktiven Teilnahme an der Debatte zu hindern, sondern die Hefets-Aktivist/innen versuchten mit Gewalt, jede Diskussion zum Thema zu verhindern.

     

    Es ist ihnen deshalb nicht gänzlich gelungen, weil das kunterbunte breite Spektrum aus Veranstaltern, geladenen Teilnehmern und der großen Mehrzahl der interessierten Gäste, sich eben NICHT auf das klägliche Niveau der pöbelnden Krawallos herabgelassen hatte.

    Mit einer bekannten und traurigen Ausnahme: nämlich der auf das Podium geladenen taz-Chefredakteurin Ines Pohl.

     

    Ich frage Sie nun:

    Warum soll Ihrer Meinung nach eine pluralistische Diskussionsveranstaltung zum Thema Antisemitismus durch ein kleines Rollkommando gesprengt werden?

     

    Warum nutzten Frau Pohl und die Hefets-Anhänger/innen nicht einfach die auch ihnen gegebene Möglichkeit, im Rahmen der offenen und demokratischen Debatte sich zu Wort zu melden und ihre Ansichten zum Thema mit in die Diskussion einzubringen?

     

    Was ist das für ein extrem bizarres Demokratieverständnis, dass da von einigen wenigen pöbelnden Hefets-Anhänger/innen (und leider auch von der sich mit diesen solidarisierenden Frau Pohl) so überdeutlich demonstriert worden ist, -ausgerechnet in einer Berliner Synagoge?

     

    Warum verweigern sich Frau Pohl, Frau Hefets und ihre kleine Anhängerschar jeder Diskussion mit ihren Kritikern, und versuchten die Debatte statt dessen durch inszenierten Krawall ganz zu verhindern?

     

    Ich meine:

    Wer gute Argumente auf seiner Seite hat, der hat solche miesen und antidemokratischen Methoden nicht nötig.

  • J
    jakob

    Die Diskussion hier ist wahrscheinlich nicht besser, als der Tumult in der berliner jüdischen Gemeinde. Hier wird genau so geschrien, wie dort, nur man kann es nur fühlen mangels Nähe und hier wird auch gespuckt, statt sich erst einmal mit den Begriffen auseinander zu setzen. Was hat denn Iris Hefets geschrieben? Sie hat sich zu aller erst mit dem Begriff Shoa auseinander gesetzt. Ihr gutes Recht - und das "dumme" ist, dass ich ihr sogar recht geben muss. Iris Hefets Definition verleitet in der Tat dazu, den Genozit an den Juden und natürlich auch an den anderen Völkern während der Zeit des deutschen Faschismus als unabänderliche Gottgewolltheit, als unvorhersehbares Ereignis dar zu stellen. Erstens war der Genoszit nicht unvorhersehbar und zweitens war er auch nicht gottgewollt, sondern von Menschen perfide geplant und durchgeführt. Wer aber diesen Völkermord einen religiösen Anstricht verleiht, der läuft Gefahr, diesen Völkermord zu verharmlosen beziehungsweise die Aufklärung über Schuld und Unschuld der Menschen selbst zu verhindern.

    Und dann setzt sich Frau Hefets mit der Art und Weise des Gedenkens auseinander und das in keinem Fall antisemitisch - im Gegenteil - sie fordert ein ehrliches Gedenken. Ein Gedenken, das Versöhnung möglich macht und den Hass beseitigt zum gemeinsamen Ruf Nie wieder!. Daran ist nichts antisemitisches zu entdecken.

    Auffällig in der Diskussion hier ist auch die unwissenschaftliche Vermischung von Antizionismus und Antisemitismus. Erstens ist der Antizionismus innerhalb des Judentums entstanden. Zweitens richtet sich heute der Antizionismus nicht gegen die Existenz Israels sondern gegen ein Erez Israel mit Hilfe der Unterdrückung und Vertreibung der Palästinenser. Zionismus könnte doch, wenn wir es genau nehmen, eigentlich das Credo der europäischen Antisemiten (ich meine die wirklichen Judenhasser, die Rassisten) sein. In Herzls "Judenstaat" gibt es da ja auch eine Passage dazu. Das aber nur am Rande.

    Kritik an der Politik Israels ist doch nicht gleich zu setzen mit Kritik an den Juden oder gar Hass gegen die Juden. Wer Kritiker Israels mit der Antisemitismuskeule bearbeitet, spielt die Karten den Rassisten und wahren Judenhassern, eben den Antisemiten zu. Es gibt nicht wenige Staatsbürger Israels, die in der Poliitk ihrer Regierung eine größere Gefahr für Israel sehen, als in den dumpfen Drohungen aus dem Iran. Ich persönlich wünsche dem israelischen Volk künftig das aller Beste, vor allem die Weisheit, auf die zu hören, die heute noch ob ihrer Kritik an der aggressiven Politik Antisemiten geschimpft werden. Ich habe die Hoffnung, dass sich bei den Isralis, Juden wie Christen, die Vernunft durchsetzt. Denn nur so wird es im Nahen Osten Frieden geben.

  • L
    Lars

    @idf

     

    Toll wenn uns Antideutsche die Welt erklären. Es ist so einfach. Ich könnte kotzen!!!! Die Leier vom jüdischen Selbsthass langweilt nur noch. Da dieser Antideutsche Reflex jeden jüdischen Bürger trifft der nicht die ach so exklusive Antideutsche Weltsicht hat ist sie auch inhaltsleer. Es reicht halt nicht ein Buch von Adorno und die Bahamas zu lesen um sich zu diesem Thema zu äußern. Übrigens sind es ausschließlich Antideutsche die in den letzten Jahren Auftritte jüdische Bürger in Deutschland verhindert haben, ganz die Großeltern da haben wohl gewisse Züge die Generationen überdauert.

  • S
    Stefan

    Kleiner Nachrag für Max, Moritz, Programmierer von TOM, Israel-"Kritiker" und alle von der "ich bin kein Nazi, deswegen kann ich ja kein Antisemit sein"-Fraktion.

     

    1924 schrieb Clara Zetkin an den XI. Parteitag der KPD, dass zur "linken" Parteimehrheit auch "faschistische Antisemiten" gehörten.

     

    Ich bitte offiziell darum, dass in diesem Punkt die Geschichte umgeschrieben wird, weil das so nicht sein kann und darf!

     

    Euer paranoider Antisemitismus-Aufspürer

  • M
    Martin

    Ich finde es nicht richtig, Menschen anzuschreien und anzuspucken. Das, was ich von Frau Hefes gelesen habe, war sachlich und zutreffend. Das, was ich von der Seite sogenannter 'Israel-Freunde' sehr oft lese, ist leider immer wieder durch und durch extrem aggressiv. Das, was ich über die derzeitige israelische Politik in allen Medien erfahre, ist negativ. Die Parolen des Völkermordes 'Tod den Arabern' wurden auf die Ruinen des Ghettos von Gaza in der hebräischen Schrift geschrieben. Und als Deutscher ist es für mich aufgrund der Geschichte selbstverständlich, das Bombardieren von Ghettos und das Proklamieren des Völkermordes für falsch zu halten. Dafür bitte ich bei allen, die spucken und schreien, um Verständnis. Ich verachte derartiges Verhalten zutiefst. Ebenso verbalen Rassismus, die Bezeichnungen 'Palis' und 'Moslemos' usw. Es ist widerlich, nach meinem Eindruck.

  • TH
    Thomas Hemberger

    @max

     

    Sie waren selbst gar nicht dabei, wollen aber ganz genau wissen, was auf der Veranstaltung abgelaufen sein soll.

    Nämlich dass den Hefets-Anhänger/innen angeblich jede kritische Meinungsäußerung von Seiten der Veranstalter verboten worden sei, wie nun von bestimmter Seite scheinheilig behauptet wird.

     

    Interessanterweise verhielt es sich vor Ort jedoch genau umgekehrt:

     

    Die Anhänger/innen von Frau Hefetz wurden sogar noch während des von ihnen inszenierten chaotischen Tumults mehrmals vom Podium wie von Vertretern der Jüdischen Gemeinde dazu aufgefordert, ihre Meinung doch bitte in der anschließenden Publikumsdiskussion einzubringen, statt weiterhin pöbelnd und zu grölend zu versuchen, eben diese Diskussion zu verhindern.

     

    An einer kontroversen inhaltlichen Debatte waren an diesem Abend ganz offensichtlich lediglich Casdorff, Chervel und Schmid auf dem Podium, die Vertreter der Jüdischen Gemeinde, sowie ein Großteil des Publikums interessiert, nicht jedoch Frau Pohl und die Handvoll provokativ als Störer agierende Hefets-Anhängerschaft von maximal 30 Krawallmachern.

     

    Die Hefets-Anhänger/innen verweigerten sich dem Dialog und der Debatte mit der irrwitzigen Begründung, dies würde ihnen von Seiten der Veranstalter verboten, was jedoch ganz offenkundig nicht der Wahrheit entsprach.

     

    Einige im Saal verbliebene Störer, die dann doch während der Publikumsdiskussion ans Saalmikrofon gingen, trugen gewollt nichts Sachliches und Inhaltliches zur Debatte bei, sondern versuchten lediglich, ernsthaft an der Debatte Interessierten auf diese durchsichtige Art und Weise das Vorbringen von deren Meinungen zum diskutierten Thema zu unterbinden.

     

    Dieses betont antidemokratische Verhalten der Hefets-Anhänger/innen spricht wahrlich Bände darüber, wes Geistes Kinder hier am Werk waren!

  • U
    Unwissender

    @IDF:

    Da muss auch nicht 1000 mal betont werden, dass man Israel, genauso wie alle Staaten auf diesem Planeten objektiv und konstruktiv kritisieren darf oder gar soll. Aber man tut nur hetzen.

    ---

     

    Wie bitte kritisiert man denn richtig? Über welches Thema könnte man mit Ihnen reden?

  • G
    Gordi

    Oh je. Also bis auf ein paar besonnene Kommentare, scheint die Diskussion ja wieder wunderbar in Lager zu verfallen à la "Das muss man doch mal sagen dürfen!!!" und "es gibt auch jüdische Antisemiten!!!".

    Im Kern geht es um folgendes, und dies greift auch der - m.E. nach differenzierte Artikel auf perlentaucher.de auf:http://www.perlentaucher.de/blog/142_taz-chefin_brueskiert_die_juedische_gemeinde -, darf man sich als Chefredakteurin so verhalten? Nein, man darf es nicht.

     

    Ich bin wirklich zutiefst enttäuscht und schon sehr traurig, dass sich eine Frau Mika verabschiedet hat. Der Zeitung hat es nicht gut getan.

  • M
    max

    hahaha, stefan hat wieder die antisemten entdeckt! ich muss mittlerweile schon jedesmal breit grinsen, wenn sich der antisemitenausprürer nr. 1 im taz-komentardschungel wieder zu wort meldet.

     

    schade, dass ich von der veranstaltung nichts mitbekommen habe. wäre gerne dabei gewesen (und möglicherweise in diesem zusammenhang als sa-artiger-rollkommando-antisemit identifiziert worden, wenn ich den mund aufgemacht hätte).

    spannend wäre es ja tatsächlich, wenn man so etwas mal duskutieren könnte, aber ich fürchte, das ist dieser tage bestenfalls im freundeskreis möglich und selbst da muss man unter linken oft aufpassen, dass die freundschaft den möglichen dissens aushält. schräge welt ...

  • TE
    The European

    Also ich bin etwas verwirrt über die Schilderungen im Artikel. Gegendarstellung hier.

     

    http://www.wadinet.de/blog/?p=2646#more-2646

  • CC
    Constantin C

    ach ja, und immer kommt gleich das stammtischhafte

    "man muss doch DEN STAAT israel kritisieren dürfen!!!"

    und dann kommt mangels wissen und interesse an einer sachlichen diskussion pauschales israel-bashing.

     

    z.b. könnte man fragen, warum die grenzen zum gazastreifen (auch von ägyptischer seite) zu sind und

    offenbar sein müssen.

    oder warum die UN eigentlich für palästineser eine privilegierte

    vertriebenendefinition und -organisation beibehält im Vergleich zu allen anderen flüchtlingen weltweit (incl. jüdischen, die im letzten jahrhundert nicht nur aus europa sondern auch aus muslimischen ländern des nahen ostens nach israel geflüchtet sind/flüchten mussten.)

     

    dann kann man anfangen, die politik der aktuellen israelischen regierung kritisch zu begleiten, ohne in den sonst sehr wohl begründeten verdacht zu geraten, antisemitische stereotype in antizionistische "israelkritik" zu kleiden.

     

    der taz-artikel von iris hefets war von sachlicher kritik der israelischen politik aber meilenweit entfernt. und ihre rhetorik ließ keinen zweifel daran, wie einige andere kommentatoren schon bemerkt haben.

  • S
    Stefan

    ZENSUR wird es ja nicht gewesen sein, oder?

    Wegen "technischer Probleme" abermals mein Kommentar:

     

    Ines Pohl spricht von einer "Frage der Demokratie", während ein SA-artiges Rollkommando die Veranstaltung zu sprengen versucht und jegliche sachliche Auseinandersetzung zu sabotieren versucht? Geht's noch???

     

    Allein diese Veranstaltung zeigt deutlich, dass nicht nur die Linke allgemein, sondern speziell die TAZ ein Antisemitismus-Problem hat.

     

    Eine schöne Umschreibung für die neuen Antisemiten ist "die vehementen Kritiker der israelischen Politik".

    Welcher israelischen Politik? Egal! ...jeder israelische Politik! Pauschal! Und damit sind wir wieder beim Antisemitismus. Dem (alten) Antisemiten ist es egal, was die Juden machen oder lassen. Er stört sich an der Existenz der Juden. Der neue Antisemit stört sich "an der Politik Israels" - egal, wie diese aussieht.

     

    Hey, warum nicht traditionelle linke Positionen fortführen? In den 20ern und 30ern war der Antisemitismus unter den Linken weit verbreitet, bis später die Nazis ihn zur Chefsache erklärten, die Sache etwas übertrieben haben und dadurch den Antisemitismus in Verruf gebracht haben.

    Inzwischen ist er als "Israelkritik" oder "Antizionismus" durchaus wieder salonfähig.

     

    Die Krönung der ganzen Angelegenheit ist, dass sich diese Antisemiten auch noch behaupten, ihre Gegner würden sie nur diffamieren wollen um sich nicht mit deren Argumenten auseinander setzen zu müssen. Selbst interessieren sie sich überhaupt nicht für die Gründe, warum sie so massiert für Antisemiten gehalten werden. Mit dem reflexartigem Dementi, sie seien ja keine Nazis, ist für sie die Sache erledigt.

  • S
    Stefan

    taz stramm auf altermedia-kurs? großartig liebe Genossen, antisemitismus wird salon-fähig?

    Rechtsextreme, Linke und Islamisten Hand in Hand gegen israel?

  • TH
    Thomas Hemberger

    Ich war ebenfalls zu Gast auf der Veranstaltung.

    Ich saß in einer der vorderen Reihen, nahe zum Podium.

    Daher bekam ich das Verhalten und das Gesagte von Frau Pohl deutlich und unmittelbar mit, einschließlich dessen, was sie im inszenierten allgemeinen Tumult mit und ohne Mikrofon sagte.

    Dabei habe ich nichts davon gesehen, dass Frau Pohl bespuckt oder sonstwie tätlich angegriffen worden wäre.

    Ich bin jederzeit dazu bereit, dies auch zu bezeugen.

     

    Richtig ist, dass Frau Pohl verbal von zahlreichen empörten Veranstaltungsbesuchern heftig dafür attackiert worden ist, dass sie als geladener Gast auf dem Podium so scheinbar offensichtlich mit den im Saal verteilten Störern gemeinsame Sache machte, indem sie nachdrücklich versuchte, deren Vorderungen im inszenierten Tumult durchzusetzen, womit sie jedoch auf dem Podium völlig isoliert geblieben war.

     

    Im Publikum standen sich nicht zwei etwa gleich große Gruppen gleichermaßen unversöhnlich und aggressiv gegenüber, sondern eine kleine Gruppe extrem aggressiv agierender Hefets-Aktivisten versuchte, dem großen friedlichen Rest der Veranstaltungsbesucher und dem Podium ihren Willen mittels eines sehr kindischen und aggressiven Agierens aufzuzwingen!

     

    Ich finde es sehr enttäuschend, dass die auf's Podium geladene Frau Pohl sich anscheinend von diesen fanatischen Israelhassern hat instrumentalisieren lassen, bzw. den Eindruck erweckt hat, von ihnen instrumentalisiert worden zu sein.

     

    Die Jüdische Gemeinde hat als Hausherr sehr besonnen reagiert und nur die aggressivsten Störer des Hauses verwiesen, so dass die Veranstaltung dann dennoch stattfinden konnte.

    Im Verlauf der Veranstaltung wurde jedoch immer wieder von im Saal verbliebenen Hefets-Aktivist/innen durch massives Stören versucht, weiteren Krawall zu inszenieren, was aber an der Besonnenheit der großen Mehrheit der Veranstaltungsbesucher scheiterte, die sich nicht weiter provozieren ließen.

     

    Sehr bezeichnend fand ich auch die Tatsache, dass einige Hefets-Aktivist/innen die ihnen offen stehende Möglichkeit zur Beteiligung an der Diskussion lediglich dazu nutzten, mit bewusst langatmigen, themenfremden oder gänzlich inhaltsleeren bis völlig konfusen Redebeiträgen das Saalmikro zu blockieren, um so jede echte themenbezogene Publikumsdiskussion doch noch zu verunmöglichen.

     

    Immerhin konnte sich das am Thema ehrlich interessierte Publikum im Saal an jenem Abend ein sehr unmittelbares eigenes Bild davon machen, welch äußerst fragwürdiges Demokratieverständnis die Hefets-Aktivist/innen so umtreibt.

  • I
    IDF

    Genau so wie es antideutsche Deutsche gibt, gibt es auch antisemitische Juden. Während die Antideutschen, die ich kannte, ein progressives Denken aufweisen, ist der jüdischer Antisemitismus regressiv und hat Selbsthass als psychologischer Grundlage.

     

    Es darf- nein, es muss- betont werden, dass die TAZ seit Jahren antisemitische Stimmung anheizt. Dass man sich noch geschickt im gesetzlichen Rahmen bewegt und dennoch bestimmte Anreize impliziert, ist mehr als ersichtlich. Links hat sich schon längst mit Rechts vermischt und zu einem antisemitischen Ganzen geworden.

     

    Da muss auch nicht 1000 mal betont werden, dass man Israel, genauso wie alle Staaten auf diesem Planeten objektiv und konstruktiv kritisieren darf oder gar soll. Aber man tut nur hetzen.

     

    Iris Hefets bediente sich mit übler faschistischen Rhetorik (z.B. Shoah-Kult), die man nur aus rechts-populistischen Kreisen kennt und sie bekommt dafür sogar eine große Bühne in der TAZ. Und ein Applaus.

     

    Deutsche Medien sollen für Toleranz, Demokratie und gegen Antisemitismus eintreten, TAZ macht mit solchen „Autoren“ nur das Gegenteil. Es hätte auch Horst Mahler seien können.

     

    Ich weiß, dass meine ehrliche, besorgte Meinung hier gelöscht wird. Meinungsfreiheit hin oder her. Aber wer sich nicht bewegt, spürt die Ketten nicht.

     

    In diesem Sinne : Nieder mit Antisemitismus, ganz egal ob er einen nicht-jüdischen oder einen jüdischen Charakter hat. Antisemitimsus ist eine Seuche.

     

    Meine Solidarität gilt auch der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, die sich gegen solche Umstände zu wehren versucht.

  • RV
    Ritter vom wilden Knie

    @Herrn Schmilz:

     

    Genau das.

     

    Es muss möglich sein, Israel und dem Zionismus gegenüber eine ablehnende Haltung einzunehmen, ohne im gleichen Atemzug als Nazi oder Rechter eingestuft und öffentlich niedergemacht zu werden. Es kann nicht sein, daß irgendeine - egal welche! - Gruppe, Nation oder Regierung das Privileg genießt, alle ihre Kritiker pauschal als verfassungsfeindliche Extremisten bösartiger Gesinnung abgestraft zu sehen; einmal abgesehen davon, daß es wider jedes wahrhaft moralische Gefühl ist, Verbrechen der Gegenwart mit Verbrechen der Gegenwart aufzuwiegen, zu rechtfertigen oder überhaupt nur zueinander in Bezug zu setzen - all das ist nichts weiter als das klassische tuo quoque, und ich bitte jeden, der sich hier wieder derselben reflexhaften Empörung bedient (oder etwa damit droht, sein TAZ-Abo zu kündigen), sich auf das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und der Gleichheit zu besinnen. Leute, bitte: es muss erlaubt sein, Israel scharf und leidenschaftlich zu kritisieren, auch Boykott zu verlangen, ohne dafür Nazi sein zu müssen oder den Neonazis zuzuarbeiten.

     

     

    Die Diskussion über Israels Vorgehen ist in Deutschland seit Anfang der Neunziger vollkommen erstarrt, in zwei sich kategorisch ausschließenden Gegenpositionen. Es wird dringend Zeit, über Israel wieder kontrovers und leidenschaftlich zu diskutieren. Kein vernünftiger Mensch spricht Israel sein Existenzrecht ab, aber jener bedingungslose "Teil der deutschen Staatsraison", den unsere Kanzlerin so freimütig ausgerufen hat, repräsentiert in eben dieser Bedingungslosigkeit nicht mehr die Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Und Leute wie Lala Süsskind, die sich nur allzuleicht von Nazis und Rechten umgeben sehen, rufen vor allem eines in den Menschen hervor: Ärger und Widersetzlichkeit.

  • R
    Rick

    Zivilisiertes Verhalten stelle ich mir anders vor... aber das kann man wohl bei dieser Thematik und bei dieser bornierten Zuhörerschaft auch nicht anders erwarten. Peinlich peinlich.

  • DS
    Das Selbst

    Ich kann zu dieser Debatte nichts sagen weil ich nicht dort war und mir deshalb keine Meinung bilden konnte.

     

    Jedoch teile ich die Meinung das der Holocaust missbraucht wird. Afro Amerikaner gehen ja auch nicht her und sagen bei jeder Kritik an ihnen dass, das Rassismus ist. Wenn sich der Libanon oder Algerien so verhalten würden wie Israel, würde sie ja auch niemand im Westen in Schutz nehmen oder sie großzügig, finanziel unterstützen. Vorallem kenn ich keine Nation die die guten Verhältnisse zu anderen Staaten so ausnützt wie Israel (USA vielleicht weils nützt). Ich bin jedoch sehr froh darüber das die USA in letzter Zeit klarere Worte findet im Bezug auf Siedlungsbau usw.

     

    Wenn jemand sagt in der DDR war nicht alles schlecht wird er Kommunist geschimpft. Sagt jemand im 3. Reich war auch etwas, und wenn es auch noch so nebensächlich war, gut wird er Nazi geschimpft. Israels verhalten ist in manchen Bereichen nicht in Ordnung und vor allem unnötig. Es verliert Ansprüche dadurch das es selbt anderen unrecht tut. Würde Israel den Siedlungsbau aufgeben und sich angebracht verhalten wären ihnen der Schutz und der Beistand der Völker des Westen gewiss. Wofür das Ganze?

  • H
    hto

    Schreien und Spucken ist Kultur, in einem konfusionierten System der Dummschwätzerei, um das "Recht des Stärkeren" im "gesunden" Konkurrenzdenken der "freiheitlichen" Marktwirtschaft - Verstand und Vernunftbegabung, nur für die systemrationale Überproduktion von egozentriertem Kommunikationsmüll / nur für den Arsch.

  • S
    Schulz

    Schade, dass ich nicht dabei war.

    Suche Arbeit und Wohnung in Berlin.

    Welchen STellenwert hat Gedenken fuer Politik und Medien (von Bevoelkerung wird nicht geredet)...?

    Also man kann natuerlich sagen: Politik mach mal vor jeder Veranstaltung eine 5 bis 10 Minuten Erinnerungsliturgiehandlung,

    aber wer zur Bevoelkerung sagt: Ihr seid alle Hitler?!!!

    ... geht doch auch daran vorbei oder schafft sich neue Gegner.

    ((Nach der Antiwerbung: Ich wars nicht, Hitler ists gewesen.Plakatwerbung))

    Wie soll oder wie kann man ueberhaupt damit leben?

     

    Natuerlich gibt es einen Konflikt.

    Kein Mensch lebt konfliktlos.

    Wir brauchen aber keine Krisenbewaeltigungsberatungstherapeuten am laufenden Band, die sich darueber ein Berufsbild aufbauen,

    Einkommen schaffen.

     

    Welche Themen bestimmen heute die Gegenwart hier?

    Woraus entstehen ueberhaupt solche wie beschriebenen Auseinandersetzungen?

    Vielleicht war Hitler Staatsreligion oder Schlimmeres.

    Es hat zumindest den Anschein.

     

    Ich moechte eigentlich zwischen juedischen Menschen in Deutschland wohnen, weil die friedliebend sind.

    Es gibt keine Tabus im Umgang.

    In Kreuzberg habe ich mich wohl gefuehlt,

    verstanden, nicht verfolgt.

    Dort war mein eigentlicher Lebenspunkt.

     

    Suche Arbeit und Wohnung in Berlin.

  • JH
    Jonathan Herzlich

    Es ist natürlich menschlich, nur dass hören oder lesen zu wollen, was man ohnehin als richtig, gerechtfertigt und allgemein als "wahr" empfindet. Doch deswegen lese ich nicht Zeitung. Mir scheint, man muss - mehr denn je - mit kühlem, klaren und selbstkritisch reflektierten Blick an diese Debatten herangehen. Ich mag Diskussionen mit Leidenschaft, doch emotionale Entrüstung kann Argumenten nicht den Status der Stimme Gottes verleihen. Wer es jedoch mit Blake's "the voice of honest indignation is the voice of God" hält, muss wohl einsehen, dass Gott entweder eine mehrfach gespaltene Persönlichkeit besitzt oder dass die angemaßte Exklusivität auf simpler Arroganz beruht. In keinem Fall kann sich ein Mensch oder eine Menschengruppe als alleiniger Inhaber "der Wahrheit" dünken. Daher freue ich mich über Zeitungsbeiträge und Kommentare, die der Suche nach Wahrheit Ausdruck verleihen.

  • V
    vic

    Diskussion über "den Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus"

    Ich bin zwar keine deutsche Medien, aber meine Israelkritik hat nichts mit Antisemistismus zu tun, ebenso wenig wie meine Kritik an gewaltbereiten israelischen Landräubern, pardon Siedlern.

    Ferner verabscheue ich zutiefst was deutsche Bürger vor meiner Zeit getan haben. Aber wie sollte ich eine Erinnerungskultur haben, wenn ich mich nicht erinnern kann?

    Fazit:

    Wer nicht ohne Schuldzuweisungen miteinander reden kann, sollte es besser ganz lassen.

  • L
    laura

    Keinem Volk sollte das Gedenken an die eigenen Opfer verwehrt bleiben, besonders, wenn diese auf so grausame und unmenschliche Art ums Leben gekommen sind, wie die Millionen Juden während der Schoah. Es ist wichtig, dass wir uns erinnern, nicht vergessen, auf dass Ähnliches nie wieder vorkomme.

    Umso trauriger ist es doch, dass die derzeitige Politik der israelischen Regierung eher von Unverständnis und fehlendem diplomatischem Feingefühl für die Lage einer (mittlerweile) ethnischen Minderheit im eigenen Land gekennzeichnet ist. Offensichtlich hat das Gedenken nur in wenigen Fällen zum Nach- und Weiterdenken veranlasst!

  • AT
    Alter Träumer

    Ach wo bist du Israel meiner Jugend.

    Das Land des Aufbruchs und der Kibuzim.

    Wirst zermahlen zwischen Zionisten und Islamisten.

    Und zu Tode geliebt von den sich schämenden Cristen.

     

    Wer es da noch wagt seine Meinung zu sagen

    bekommt dann von allen drei Geschwistern aufs Haupt geschlagen.

    Denn das sind sie: eine zänkische Familie.

    Wer will mit denen was zutun haben?

    Ne Danke.

  • BR
    Benjamin Riedel

    Über die Positionen von Iris Hefets lässt sich zurecht streiten. Aber eins muss man sich nicht bieten lassen: Bespuckt zu werden. Daher habe ich nur zu gutes Verständnis, warum taz-Chefredakteurin Ines Pohl den Raum verlassen hat.

     

    Ich finde es ein Skandal, dass die Jüdische Gemeinde von Berlin nicht imstande ist, den Schutz ihrer Gäste zu gewährleisten. Wenn die taz Bildungsministerin Schavan zu einer Veranstaltung einlädt, hat die taz auch zu gewährleisten, dass Schavan nicht von protestierenden Studis bespuckt oder körperlich angegriffen wird.

     

    Von Lala Süsskind und der zerstrittenen Berliner Jüdische Gemeinde ist bekannt, dass sie nicht gerade durch Kommunikationsstärke brillieren. Was aber auf dieser Veranstaltung passiert ist, finde ich aber peinlich vor allem für Frau Süsskind und auch unverschämt. Eine Entschuldigung bei der taz-Chefredakteurin ist das Mindeste.

  • HS
    Herrn Schmilz

    Nur mal grundsätzlich, nicht speziell auf diese Veranstaltung begrenzt:

     

    Es muss möglich sein, politischer Antizionist und schon aus rein rationalen Pazifismusgründen ablehnend gegenüber Israel und seinem menschenverachtenden, gewalttätigen Staatsterrorismus zu sein, OHNE sofort und reflexhaft als Nazi und Antisemit verunglimpft zu werden.

     

    Die Verantwortung der Deutschen aus ihrer eigenen geschichtlichen Erfahrung mit totalitärem Staatsterrorismus und Genozid verlangt sogar gerade und besonders nach einer differenzierten Haltung wider Israel und den Greuel die dieses unter den Menschen in den besetzten Gebieten unausgesetzt anrichtet.

  • J
    judith

    zum glück gibt es eine tageszeitung, die sich kritisch mit kritischen themen auseinandersetzt. ich kann diese ständigen antisemitismusvorwürfe in deutschland nicht mehr hören. als französische jüdin kann ich in deutschland jederzeit kritik an die französische geschichte und politik ausüben und ernte hierfür immer beifall. nehme ich aber eine kritische position zu israel ein, werde mit mißachtung behandelt und das nicht unbedingt von meinen jüdischen freunden, sondern von solchen verrückten gruppierungen wie die antideutschen. wenn ich von der antideutschen bewegung zuhause erzähle, glaube alle das wäre ein hirngespinnst.wann werden denn die deutschen verstehen, dass jude nicht = israel ist und israel nicht = alle jüden dieser welt. denn genau das ist meiner meinung nach antisemitisch.

  • L
    Luftschloss

    Antisemitische Artikel in der Jungen Freiheit, ja klar. Wenn es um den Staat Israel geht sind die Artikel sogar meistens Pro Israel. Den die JF steht für (unabhängige) Nationalstaaten und hat auch Vertändniss für die Berufung der Zionisten auf Israel aus ihrem glauben und der Geschichte heraus. Also, nicht die Tatsachen verdrehen.

  • H
    heiner

    Natürlich sollte jeder um den Menschen mit seinen Schwächen, Gesellschaftstrukturen und Herrschaftsmechanismen wissen. Dazu bietet die Deutsche Geschichte bis zum Nationalsozialismus und mit dem Holocaust ein lehrreiches Beispiel. Nie wieder darf es dazu kommen.

     

    Wer aber aus der Vergangenheit immer wieder neu Sonderbehandlung von Juden/Israelis und ihren Angelegenheiten ableitet, gibt dem glücklicherweise fast verkümmerten Unkraut Antisemitismus neue Nahrung.

  • J
    Juli

    De omnibus dubitandum!

     

    Ein Zitat, das sich jeder mal zu Herzen nehmen sollte.

     

    Nicht jeder Israelkritiker ist Antisemit. Im Gegensatz zu Israel bin ich in der Lage Staat und Religion zu trennen. Und was ist eigentlich Israel?

     

    Man sollte trotzdem auf seine Wortwahl und auf die Sinnmäßigkeit seiner Kritik achten, Frau Hefets ist nicht die Einzige, die spricht, sondern nur die Einzige die gehört wird.

    Was jedoch nicht immer positiv zu bewerten ist.

    Ich finde Frau Hefets´ Beiträge wertlos für den denkenden Menschen, aber anscheiend haben sie es bewirkt, dass sich die Gesellschaft endlich mit diesem Problem auseinander setzen muss.

     

    Manche können es einfach nicht lassen alles in Schwarz und Weiß, in gut und böse aufzuteilen. Ich glaube den meisten unter Ihnen fehlt eine große Portion Philosophieunterricht.

  • F
    Fabi

    @gutboese

    Man bräuchte fast eine dritte Gruppe, um aus dem Streit wenigstens einen Vorteil zu ziehen ;)

     

    @topic

    Beim Perlentaucher - den ich jetzt einfach mal als neutraler bezeichne - wird die Veranstaltung etwas anders dargestellt...Stichwort: Mutter Courage

  • LB
    Lieba Bronstein

    Es wird zurückgeschossen?

    Ich stelle hier bewusst die Parelle zu Gleiwitz auf. Es war eine geplante Provokation. Frau Pohl hatt davon gewusst und hatte mitgespielt oder sogar mitgeplant. Frau Pohl wusste, dass ihre Protegee, Frau Hefets nicht eigeladen ist, so konnte sie die Forderung nach deren Teilnahme schon VOR der Veranstaltung stellen. Dies ist nicht ggeschehen. Dann ist es ausser Zweifel, dass Frau Pohl bewusst gewartet hatte, bis die Aktion der von Frau Hefets und Ihr organisierter Sturmtrupp "Judische Stimmen..." dieser Forderung den Nachdruck verleihen wird. Ein Indiz dazu ist auch der Fakt, dass Frau Pohl nur aus einem Grund weggegangen ist - ihre Provokation keinen Erfolg hatte. Wie wir hier in den Augenzeugen Bericht lesen koennen wurde Frau Pohl seitens Frau Süssking nicht angegriffen. Dem stimmt auch der Bericht vom Domradio zu. Offensichtlich war der Abzug von Frau Pohl von ANfang an geplant. Ob Frau Pohl dann vom eigenen Sturmtrupp bespuckt war (das traue ich denen zu) oder von den von denen angereitzten Publikum ist mir egal. Was eideutig ist - dies war eine geplante Provkation wo Frau Pohl mindestens mitgespilt hatte.

  • FD
    Frank Dörfel

    Sehr verehrte Frau Pohl,

     

     

     

    zunächst unseren Dank, dass Ihre Zeitung den Artikel von Iris Hefets gedruckt hat, dass Sie sich eingelassen haben auf das Vorhaben einer Diskussion „Zum Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus“ und dass Sie die Situation nach dem so unsäglich polemisch-aufheizenden „Grußwort“ von Frau Süsskind so behandelt haben, wie Sie das –auch nach unserer Einschätzung – mussten: nach dieser diffamierenden Ansprache wäre es einfach zur Klärung nötig gewesen, Iris Hefets aufs Podium zu holen und ihr Gelegenheit zu geben, sich gegen die geäußerten Verdrehungen und Angriffe zu wehren. Und wir waren Zeuge, dass Sie, liebe Frau Pohl, sich die Entscheidung, die Veranstaltung zu verlassen, als die Protestierer durch die polizeilich verstärkten Ordner des Saales verwiesen wurden, nicht leicht gemacht haben. Der Häme, mit der Ihre hinterbliebenen Kollegen die Verkleinerung des Podiums kommentierten („hat sich der Diskussion entzogen“, „abgekartetes Spiel“) haben wir eine Erleichterung angemerkt, nun eine homogenere „Diskussion“ führen zu können. Also: sollten Sie Zweifel haben, ob es richtig war, so eindeutig Position zu beziehen: es war richtig, es war klärend, ein großer Teil des zurückbleibenden Publikums scheint dies auch so erlebt zu haben.

     

     

     

    Bei uns bleibt wie meist nach solchen Kontroversen das flaue Gefühl, so Vieles, was in die Diskussion gehört hätte, nicht gesagt zu haben:

     

     

     

    Da wäre es nötig gewesen, Differenzierungen einzubringen zwischen „Israelkritik und Antisemitismus“ – oder besser noch zwischen Antizionismus und Antisemitismus.

     

     

     

    Da wäre Kritik fällig gewesen an der schon sprachlich-logisch unsäglichen Antisemitismusdefinition, die wir auf den Blättern auf den Stühlen vorfanden.

     

     

     

    Da wäre es wichtig gewesen, die billige, auf Zitaten aus der Charta beruhende Hamas-Kritik der verbliebenen Disputanten zu hinterfragen und die Herren mit neueren Texten zu konfrontieren, z.B. aus dem Wahlprogramm zur Wahl 2006 (aus dem sich durchaus eine Bereitschaft zur Anerkennung Israels herauslesen lässt, allerdings eines Israel in den Grenzen von vor 1967) oder Zitaten aus jüngeren Interviewäußerungen von Hamas-Führern (soweit sie noch nicht den israelischen Todesschwadronen zum Opfer gefallen sind).

     

     

     

    Da wäre die Fortsetzung der Hetze gegen Ahmadinedjat durch Wiederholung der gefälschten Zitate, er habe zur Vernichtung Israels ausgerufen, anzugreifen gewesen.

     

     

     

    Und da wäre einfach die Klarstellung nötig gewesen, dass während wir in erregter Sicherheit über Antisemitismus reden, in Gaza Menschen aufgrund der andauernden Blockade hungern und sterben.

     

     

     

    Und letztlich wäre dem immer wieder geäußerten Lob an Israel, es sei die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ entgegenzutreten gewesen: die Demokratie in Palästina wurde und wird durch Israel nicht zugelassen; das Wahlergebnis von 2006 passte nicht, ein Großteil der gewählten Parlamentarier wurde inhaftiert und sitzt weiterhin im Gefängnis (gemeinsam mit 10.000 weiteren Palästinensern). Und es wäre auf die Gefahr hinzuweisen gewesen, die für Israels und der Israelis Zukunft von diesem Argument ausgeht: nach der unsäglichen, brutalen, mörderischen Naziherrschaft konnten unsere Vorfahren sich hinter der Aussage verstecken, es habe sich um eine Diktatur gehandelt, der Einzelne habe nur unter extremer persönlicher Gefährdung Widerstand leisten können. Diese Ausflucht lassen wir den Israelis nicht, wenn wir immer wieder auf den Status Israels als Demokratie hinweisen: die Israelis sind voll verantwortlich für die Verbrechen, die ihre Militärs, ihre sonstigen Sicherheitskräfte, ihre Politiker begehen.

     

     

     

    So, das alles hätte ich sagen müssen, sagen wollen. Doch es bedurfte einer schlaflosen Nacht, um uns darüber klar zu werden.

     

     

     

    Sie, liebe Frau Pohl, mussten Ihre Entscheidung gestern in Minutenschnelle treffen. Wir zollen Ihnen unsere Hochachtung!

     

     

     

    Ihre

     

     

     

    Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel

  • M
    MLear

    Man mag Frau Hefets Positionen ablehnen (was ich tue), aber diesem taz-Artikel Antisemitismus vorzuwerfen ist absolut lachhaft.

  • CC
    Constantin C

    Der Titel der Diskussion war ja "Ist Antisemitismus wieder salonfähig?" Frau Pohl wollte unbedingt, dass Frau Hefets auf dem Podium der Jüdischen Gemeinde mitreden dürfen muss, sonst sei sie beleidigt.

    Damit hat sie die Diskussion nicht gesprengt, sondern schlichtweg die Ausgangsfrage beantwortet:

    Ja, struktureller und sekundärer Antisemitismus sind wieder salonfähig. Eigentlich waren sie es aber immer in den letzten Jahrzehnten, von den K-Gruppen zu Möllemann, von taz bis Ifo-Chef Sinn. Am aller Liebsten im Salon ist aber stets die antijüdische Jüdin oder der antijüdische Jude, hinter dem man seine Ressentiments so schön reinwaschen kann.

  • BD
    Beth Din

    Die Israelis müssen irgendwann mal verstehen, dass Israel ein Unrechtsstaat ist, der auf der Vertreibung und Terrorisierung von Millionen Unschuldiger gründet, und dass dem auch in Deutschland irgendwann Gebühr getragen werden muss. Solange unsere Politiker dieser Realität nicht ins Auge schauen können, müssen die Ungehorsamaufrufe eben aus der Bevölkerung und von Intellektuellen wie Finkelstein kommen.

  • R
    Rainer

    Hallo,

     

    wie viele Befürworter der Mörder der Palästinenser im Gazah Streifen sind hier eigentlich anwesend?

    Nur mal so eine Frage...

  • S
    Sylvia

    Komisch, dass so viele Leute nach dieser Veroeffentlichung ihr Abonnement bei der taz kuendigen wollen. Bei mir ist es genau umgekehrt: jetzt weiss ich, welche Zeitung ich lesen will.

  • G
    Gargelkark

    Ich habe diese ganze Geschichte hier bei der TAZ verfolgt. Interessant ist, das Kritik an der israelischen Politik als antisemitisch betrachtet wird. Die Frage ist, ist die Politik der israelischen Regierung nicht antisemitisch? Dient sie der israelischen Bevölkerung oder schadet sie ihr?

    Wahrhaftig eine ketzerische Frage.

  • D
    drusus

    ja ja - spuckt euch an und ergeht euch in diskussionen im elfenbeinturm während sich die horden schon versammeln und bald auf den trümmern europas die neuen hetzjagden starten werden - auch diesmal wird wohl "nacheinander" abgeholt, weil es kein miteinander gibt.

  • S
    Schnellinger

    Süß wie die imperialistische Israel-Lobby hier unter tausend Namen ihre imaginären Abos kündigt. Diese Kindereien les ich nun schon seit den Anfängen dieser Zeitung. Witziger geworden sind die nach 30 Jahren immer noch nicht.

    Und wer guter und wer schlechter Jude ist bestimmt der Deutsche immer noch gerne selbst, wie Opa an der Rampe. gelle? Das wird auch nicht besser wenn man sich das Label "antideutsch" umhängt.

    Ich geh dann mal kurz radikal brechen.

  • GB
    Gerhard Behrens

    Ihren Kommentar hier eingeben

    War weder bei der Veranstaltung noch habe ich den taz-Beitrag von Frau Hefets gelesen. Aber ich habe 2008 den Vortrag eines israelischen Botschaftsmitarbeiters gehört und am Ende gefragt, wie Israel die eigenen 200 (?) Atombomben denn zur Selbstverteidigung einsetzen will, wo es doch nach km2 zu klein dafür ist. Es prasselte konzentrierte Feindschaft auf mich los. Für mich ist Israel aber nicht erst seitdem der gefährlichste Staat weltweit, in der Weltpolitik, wie bei Diskussionen. "Wenn du nicht meiner Meinung bist, wenn dir die Politik Israels nicht gefällt, bist du Antisemit!" Saubere Bürger Israels schämen sich ihrer Politiker und sagen schon mal: "Jüdisch ist an denen und ihrer Politik nichts. Vor allem Amerika und Westeuropa müssen aufwachen!"

    Freundliche Grüße aus Thüringen

  • MK
    Michael Klein

    War bei der Veranstaltung nicht anwesend und muss daher sagen Gott sei Dank! So einige Kommentare hier allerdings rufen in mir ein Würgen in meinem Hals hervor!

    Machen wir uns nichts vor, Frau Hefets wurde deshalb so vehement angegriffen, weil sie nun mal die Wahrheit sagte! Sie wagte es ein Tabu zu brechen, indem sie die Politik Israels auseinander analysierte und die ganze perfide Heuchelei der zahlreichen Israelfreunde zum Vorschein brachte.

  • P
    paul

    Juden, insbesondere Israelis reagieren sehr empfindlich bei Kritik. Aus welchen Gründen will ich jetzt erklären und gleichzeitig ein Beispiel geben, was passiert wenn ich hier die Israelische Außenpolitik kritisiere. Bitte verfolgen Sie die Kommentare, die auf diesen meinen Post folgen:

     

     

    Goldenes Geschenk? [bedingungslose Anerkennung Israels in den Grenzen von 1949/1967 durch die Arabische Liga einschließlich der Hamas]

     

    Ja was nun? Für mich bedeutet das den unbedingten und totalen Zugzwang Israels. Wenn Israel nicht für alle Zeiten als Schuldiger an weiteren Gewalttaten dastehen will, muss es beweisen, dass es willens ist, Frieden zu schließen.

     

    Jede einzelne Ausflucht Israels, und derer gibt es unzählige, ist ein „Foul“ und verdiente die „Rote Karte“. Wenn dieses Angebot der Arabischen Liga, nämlich Frieden in den Grenzen von 1967, jeden Tag in der Zeitung stünde, dann hätte Israel wirklich ein Problem.

     

    Da dies aber fast nie in der Zeitung steht, und wenn, dann zwischen viel qualifiziertem Text getarnt, hat Israel eben kein Problem mit der internationalen oder westlichen Presse.

     

    Das Gegenteil ist der Fall, Israel wird geschont, wo immer es geht. Israel erweckt nur den Eindruck, es tut nur so, als ob es ein Problem mit der Presse hätte, um unverdächtig in der richtigen Ecke stehen zu können und zu sagen: „Wir verteidigen uns nur gegen den Terrorismus!“ Für mich ist das eine glatte Lüge.

     

    Dass Israel bei dieser so genannten „Verteidigung gegen den Terrorismus“ in aller Regel frisches Palästinenserland raubt, bleibt verschwiegen.

     

    Dass niemals „Auge um Auge“ vergolten wird, wie es das Alte Testament mäßigend fordert, sondern tausendfach, ein Auge mit tausend Augen, wenn man Sprengkraft und Präzision der Raketen vergleicht, bleibt verschwiegen.

     

    Dass Israel Tag für Tag viele LKW Ladungen mit Gemüse, die wichtigste Handelsware der Palästinenser, willkürlich in der Sonne verderben lässt und die Menschen wie Hühner behandelt, bleibt verschwiegen. Ich habe das zumindest noch nie in meiner Zeitung gelesen.

     

    Israel tut diese Dinge und die westliche Welt lässt es gewähren. Nur ganz, ganz selten, wenn Israel es gar zu grob treibt, wird es auch vom Westen kritisiert.

     

    Und das ist Israel dann schon zuviel: Im Vorfeld der Organisation einer Visite Benjamin Netanjahus in Berlin 2009 beispielsweise, sind die israelischen Beamten völlig ausgeflippt. Es gab ein mehrfaches Telefon-Gezeter des Israelischen Planers Uzi Arad Herrn Heusgen gegenüber, weil sich die deutsche Seite, trotz wiederholtem Verlangen der israelischen Beamten, weigerte auf das Ansprechen der Siedlungspolitik Herrn Netanjahus gegenüber zu verzichten.

     

    Die deutsche Seite hat den Eklat heruntergespielt, wenn nicht gar abgestritten, aber diese Überempfindlichkeit Israels ist für mich bezeichnend.

     

    Selbstverständlich kann diese Überempfindlichkeit gespielt sein und damit Kalkül. Auf empfindliche Zeitgenossen nimmt man nämlich in der Regel mehr Rücksicht.

     

    Im Grunde kommt mir das ganze vor wie ein „theaterreifes Geschlechterdrama“: die

    reiche Witwe mimt die gefährdete Frau, vergewaltigt jedoch täglich ihren jungen Diener.

     

    Der Gipfel ist natürlich, dass die deutsche Presse, die Israel schont wo es geht, als antisemitisch bezeichnet wird.

  • I
    Ingo

    Ich war Besucher der Veranstaltung und bin sehr erschrocken wir hier nun darüber berichtet wird. Iris Hefets hatte bereits mehrfach in der taz die Gelegenheit ihr verqueres Weltbild zu demonstrieren, das nicht zufällig bei Antisemiten wie dem Neonaziportal Altermedia und diversen antizionistischen Gruppen auf Zustimmung gestoßen ist. Frau Pohl selbst wurde in keiner Form seitens Frau Süsskinds angegriffen. Hingegen wurde ihr besonderen Respekt für ihr Erscheinen gezollt, was nicht selbstverständlich ist nachdem doch Pohl jemandem wie Hefets zuvor ein Forum geboten hat. Was Frau Hefets zu sagen hat, ist ebenso altbacken wie verkehrt. Begriffe wie "Antisemitismus-Keule" und "Auschwitz-Kult", herbeipfantasierte "Maulkörbe" und sog. "Schoah-Religion" sind keine Erfindung von ihr, sondern finden sich bei Leuten die wohl sowohl in der Jüdischen Gemeinde als auch bei der taz nie ein Forum bekommen würden. Bei Rechtsextremen nämlich. Warum Frau Pohl ausgerechnet Frau Hefets dann eigenmächtig - offensichtlich gegen jede Absprache mit der Veranstaltungsleitung - ein Forum geben wollte, ist absolut unverständlich. Frau Pohl war geladen um so auch die Position der taz in Bezug auf den Umgang mit Erinnerungskultur, Antisemitismus und Israelkritik zu vertreten. Dies wohl in der Hoffnung, dass sie doch anderes als Frau Hefets vertritt. Dass sie ausgerechnet diese vorschicken wollte, lässt tief blicken. Um so besser, dass sie von der Veranstaltung verschwunden ist. Die Kritik an Frau Hefets stand im Raum und hätte sich Frau Pohl entsprechend vorbereitet, hätte sie auch schon im Vorfeld konstruktive Vorschläge zur Veranstaltung machen können. Oder aber hat sie sich so gut vorbereitet, dass es kein Zufall war, dass sie mit sich mit den Störern verbündet hat? Dass sie bespuckt oder gar als Nazi beschimpft worden wäre habe ich nicht mitbekommen, wenn dem aber so sein sollte würde dies nichts daran ändern, in welcher Reihenfolge dies geschehen wäre. Bis sie nämlich sich vom Podium verabschiedete, weil man ihre israelhassende Freundin nicht sprechen lassen wollte, war dies nicht geschehen. Sie wollte also sowieso gehen. Wer sie angespuckt haben soll, ist mir völlig schleierhaft. Ursache für ihr Verlassen der Veranstaltung kann es also nicht gewesen sein.

  • E
    Elke

    Da haben sie recht Jean-Pierre, wenn ich antisemitische Artikel lesen möchte dann würde ich die junge Freiheit lesen.

     

    Ich bin auch enttäuscht von der taz.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Vielem Israelis und Sympathisanten sehen sich offenbar in einem permanenten Krieg und zur Zeit auf der Gewinnerseite, da gibt es keinen Anlass für Nachdenklichkeit und Nachgiebigkeit; die hat man zur Zeit nicht nötig, die stören nur. Schade, denn deswegen kann man leicht von der Gewinnerstraße wieder abkommen. Aber bitte.

  • A
    Andy

    Ist echt peinlich wie schlecht einige Leute diskutieren können. Totaler Unfug sich dann zu bespucken und so 'n Mist anstatt sich mit den Argumenten der anderen auseinanderzusetzen und auch Kritik an sich selbst zuzulassen.

  • AF
    Anita F.

    Hätte ich mein taz-Abo nicht schon Hefes antisemitischen Hetz-Artikel gekündigt, würde ich es jetzt tun. Bei der taz wundert mich langsam gar nichts mehr: Weder, dass sie als Sprachrohr für offen antisemitische Positionen dient, noch dassdise Positionen - wie jetzt offensichtlich wird - Konsens zu sein scheinen.

    Passt aber zu den neuen Leser_innenschichten!

  • G
    gutboese

    Schade, dass in Deutschland die Gruppen, die kontrovers Positionen bzgl. Israel vertreten, noch immer nicht miteinander diskutieren können. Weder Israel noch den Palästinensern hilft es, wenn nur die eigenen Mythen gepflegt, die eigene Meinung als sakrosankt und nur die eigenen israelischen bzw. jüdischen Ressourcepersonen als repräsentativ und authentisch angesehen werden. Wie gesagt: dies beklage ich bei den Lobby-Gruppen beider Seiten. Schade!

  • WS
    Walter Schmidt

    Sieh´da, sieh´da!

    Der "Kinderstürmer" aus Kreuzberg meldet sich zurück.

    Die Antifa, Ines Pohl und die koscheren Antisemiten marschieren vereint mit festem Schritt und Tritt.

    "Aus dem Antisemitismus könnt schon noch was werden, wenn sich nur die Juden (und Ines Pohl) seiner annähmen!" (frei nach Alexander Roda-Roda)

  • A
    Arbeiter

    Zivilisierte Menschen verhalten sich anders. Damit meine beide Seiten. Wenn das die Außenpolitik der Israelis diktiert darf man sich nicht wundern, wenn da noch Jahrzehnte lang Krieg und Terror herrscht. Und meine Generation darf dafür den Preis bezahlen.

  • H
    Hans

    Sehr geehrter Jean-Pierre,

     

    bevor wir über den Stil sprechen:

    Stimmen den die Fakten des Artikels?

  • M
    matthias

    Ich stimme Jean Pierre zu. Eine Unverschämtheit! Vielleicht muss ich das TAZ Abo leider kundigen.

  • E
    end.the.occupation

    Das Antizionismus kausal nichts mit Antisemitismus zu tun hat - ausser, das Antisemiten im Regelfall auch Antizionisten sind - nun ja.

     

    Schliesslich lehnen auch Demokraten, Liberale und Humanisten - selbstverständlich auch Juden - ein Projekt ab, das es sich zum Ziel gesetzt hat, in einem seit Jahrhunderten von Muslimen, Christen und Juden bewohnten Territorium einen exklusiv jüdisch beherrschten Staat zu errichten.

     

    Immerhin ehrt es Frau Pohl sich dafür eingesetzt zu haben, dass Hefets eine Möglichkeit zur Erklärung hätte eingeräumt werden sollen.

     

    Das sie dafür als Nazi angepöbelt und angespuckt wird ist bedauerlich.

    Vor allem wenn man bedenkt, dass die taz selber nicht unschuldig daran ist, dass der Holocaust in jenem überhöhten singulären Status gehalten werden kann, der es - in Umkehrung dieses Status - zulässt auch jüdische Staatsbürger Israels als 'Antisemiten' zu denunzieren, anzupöbeln und zu bedrohen, die schlicht auf dem Kant'schen Imperativ bestehen.

    Ganz zu schweigen von einer Redakteurin, die sich dem totalen Singularitäts-Anspruch auf Zensur nicht beugt.

     

    Vielleicht kommt ja auch noch die Einsicht über die taz, dass sie den Interessen der in Palästina lebenden Juden durch die Akzeptanz der Ein-Frau PR-Agentur Knaul langfristig mehr schadet, wie sie ihnen nutzt.

  • AG
    Arthur Grossmann

    Liebe Frau Pohl, gerade weil ich Israels Besatzungspolitik kritisiere und die Behinderung der Diskussion darüber mit dem "Antisemitismus"-Argument ablehne, und obwohl es gestern Provokationen gab(nach meiner Wahrnehmung allerdings nur verbale) , fand ich Ihr konfrontatives Verhalten gegenüber den Veranstaltern der Jüdischen Gemeinde daneben. Ihr Versuch, mitten im Tumult eine Änderung des Podiums zu erzwingen und Ihr Auszug, als dem nicht stattgegeben wurde, wirkten unsouverän und wie eine Kamikazeaktion auf einer feindlichen Versammlung a la kritische Aktionäre. Es gab aber genügend TAZ-Sympathisanten unter den Teilnehmern, und jüdische Israel-Sympathisanten sollte man in Deutschland besser da abholen wo sie stehen und nicht als Gegner behandeln. So haben Sie den Apologeten der israelischen Besatzer die Bühne überlassen und auch noch Munition geliefert. Das war weder des Veranstaltungsortes noch des Themas würdig.

  • I
    Israelin

    Alle Achtung für die Solidarität mit Iris Hefets. Frau Süßkind meinte, es gäbe heute israelische Antisemiten. Es reicht nicht, dass man von jüdischen Antisemiten in Deutschland spricht: da es nicht geholfen hat, erfindet Frau Süskind ein Begriff gegen die Israelis, die für ihrem Land kämpfen, wie Frau Hefets und die Anderen, während Frau Süßkind hier lebt und nie eine israelische Bürger war.

    Eine Schande für die jüdische Gemeinde in Berlin!

  • N
    Nigredo

    Wie sich Israel zum "Shoah-Kult" stellt, und wie unmenschlich es mit den Palästinensern umgeht, ist im Wesentlichen Israels Sache, will ich meinen (und natürlich der Plästinenser - aber die werden ja hüben wie drüben leider überhaupt nicht gefragt).

    Der Umgang der deutschen Medien damit sollte sich am israelischen Umgang damit orientieren.

     

    Deutschland und Deutschen steht Kritik prinzipiell zu, aber es hat sich lediglich als Mahner und Mittler in diese Situation einzufügen. Innerisraelische Debatten in Deutschland zu führen, hat keinerlei Sinn - es gereicht den rechtsextremen Kreisen zur weiteren Stilisierung als Opfer, um so weiter zu verstecken, dass sie selbst längst Täter geworden sind und den Militarismus des "Systems Israel" wird man damit auch nicht tangieren.

    Israel mit den Nazis zu vergleichen mag ja für den ein oder anderen seinen Reiz haben, hilft aber ebenso niemandem, weil er die Gräben nur verbreitet, da sich zu schnell Gegenargumente finden lassen - was Israel stattdessen braucht ist ein intelligenter und eloquenter "Mosche Mandela" und auch der kann nur in Israel selbst gefunden werden.

  • J
    Jean-Pierre

    Da haben Sie aber die Dinge schön verdreht! "...zu Ines Pohl dringt er nicht mehr durch" - ich bitte Sie!

     

    Wie Sie es fertigbringen, die Sabotageaktion eines Rollkommandos so zu beschreiben: "Das Publikum, so zeigt sich während des weiteren Verlaufs, setzt sich aus ganz unterschiedlichen Milieus zusammen." ist schon meisterhaft.

     

    Aber wer das skandalöse Verhalten Ihrer Chefin erlebt hat, wird nicht überrascht sein von dieser Darstellung.

     

    Ich bin wirklich schockiert über die taz, denn ich hatte naiverweise doch gedacht, dass der antisemitische Artikel ein radikaler Kommentar war, der im Rahmen Ihres pluralistischen Konzepts erscheinen konnte, nicht aber die offizielle Redaktionslinie darstellt.

  • BB
    Bodo Bender

    "Spucken und Schreien" - genauso stelle ich mir Diskusssionen unter zivilisierten Menschen vor.

    Gab es nicht vor 1 oder 2 Tagen, ala die Szenen aus dem ukrainischen Parlament gezeigt wurden, bei uns Stimmen nach dem Stil: Da sieht man mal, dass die eben in der Demokratie noch nicht angekommen sind ...