Demoskopie: Rot-Grün mit eigener Mehrheit
Erstmals seit 2002 haben SPD und Grüne wieder eine Mehrheit: Sie kommen im ARD-Deutschlandtrend auf 48 Prozent. Schwarz-Gelb liegt bei 36 Prozent, das ist so schwach wie nie zuvor.
BERLIN afp | Erstmals seit 2002 gibt es nach dem ARD-Deutschlandtrend wieder eine Mehrheit für SPD und Grüne. Die Union verlor in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage zwei Punkte und lag bei 31 Prozent. Die SPD verbesserte sich um einen Punkt auf ebenfalls 31 Prozent, ihr bester Wert seit Juni 2007. Zuletzt lagen die beiden großen Parteien in der ARD-Umfrage im November 2006 gleichauf. Keine Veränderungen im Vergleich zum Vormonat gab es bei den drei kleineren Parteien: die Grünen erreichten 17 Prozent, die Linke lag bei zehn und die FDP bei fünf Prozent.
SPD und Grüne erreichten zusammen 48 Prozent und damit erstmals seit Oktober 2002 mehr als die anderen im Bundestag vertretenden Parteien zusammen. Union und FDP waren mit zusammen 36 Prozent so schwach wie nie zuvor im ARD-Deutschlandtrend. Für die Sonntagsfrage befragte das Institut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche bundesweit 1500 Wahlberechtigte.
Die Zufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung sank spürbar. 83 Prozent der Befragten zeigten sich unzufrieden mit der Arbeit von Schwarz-Gelb, ein Anstieg von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat.
Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der Arbeit der Regierung lag Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Mittelfeld. 41 Prozent zeigten sich mit ihrer Arbeit zufrieden. Die größte Zustimmung bekam Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) mit 71 Prozent. Im oberen Drittel lagen auch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 56 Prozent, Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 53 Prozent und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) mit 49 Prozent.
Die letzten Plätze der Liste belegten FDP-Minister: Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erhielt 22 Prozent, Entwicklungsminister Dirk Niebel 21 Prozent und Gesundheitsminister Philipp Rösler als Schlusslicht nur 18 Prozent. Für diesen Teil des ARD-Deutschlandtrends wurden 1000 Bundesbürger befragt.
Leser*innenkommentare
Nordwind
Gast
Wow, Mehrheit für Rot-Grün.
Schön, dass die Erzkonservativen und Neoliberalen so hurtig gen Abgrund sausen.
Doch man erinnere sich einmal an die Aera Schröder:
Agenda 2010, Hartz-IV, Finanzmarktderegulierung usw.
Den Beweis der ideologischen Fremdbestimmung durch die wirtschaftlich Mächtigen zu widerstehen haben die immer noch nicht erbracht. Und es deutet auch nichts darauf hin dies zu wollen.
Wenn es darauf ankommt werden die mit Sicherheit unter den Begründungsmustern TINA und Sachzwang den Sozialstaat weiter beschädigen.
Deshalb ist Rot-Grün pur (also ohne Aufpasser) sicher kein Grund zur Freude!
Horberg
Gast
kaum zu glauben das es Rot-Grün schaffen würden ich denke eher das es nur über Rot-Rot-Grün geht aber ob ich sowas haben mag weiß ich nicht wirklich.
noevil
Gast
Über den Kommentar von Jürgen K. habe ich mich kringelig gelacht.
Hoffentlich ist mir auch noch 2013 so schmunzelig zumute, wenn endlich wieder Wahlen anstehen und wir wieder einmal erfahren dürfen, wie kurz doch unser politisches Gedächtnis ist. Seufz, noch 37 lange Monate...
Tobias Keil
Gast
Etwas besseres als eine rot- grüne Mehrheit könnte der Bundesrepublik garnicht passieren. Ohne linke Spinner und unrealistischer Dreierbündnisse zur anderen Seite.
Bernardo
Gast
Union unter 30, FDP deutlich unter 5. Ein lohnendes Ziel für alle Arbeitnehmer!
Juergen K
Gast
September 2009:
Wir sind Papst, Weltmeiser und Gott
100 Tage:
Papst, Weltmeister und Gott
leben in römischer Dekadenz.
8 Monate:
Rom brennt.
Die Dekadenz liegt im Hotelbett.
Und die Leidkultur sinkt in Champagnerlaune Schland.
Dafür gehen wir persönlich zum Flughafen.
Susanna
Gast
Hm... vielleicht sollten wir mal ne andere Farbkombination nehmen also ich finde Lila/Orange sehr geil.....
reblek
Gast
"Rot-Grün mit eigener Mehrheit" - Sehr lustig, es ist noch nicht sehr lange her, da hat die SPD von "eigener Mehrheit" schwadroniert, wenn sie eine für sich selbst meinte. Mittlerweile werden die beiden Vereine als einer betrachtet. Wahrlich ein Nachweis eines eigenen Parteiprofils vor allem der sogenannten Grünen, die, statt Politik zu formulieren, in eine Regierung mit der SPD hecheln.