Pässe aus Ausländerbehörde gestohlen: Diebe stoppen Abschiebung
Unbekannte klauen Pässe von 40 ausreisepflichtigen Menschen. Ohne die Papiere dürfen sie vorerst nicht abgeschoben werden.
Erneut sind Einbrecher in die Berliner Ausländerbehörde eingestiegen, um Dokumente zu stehlen. Nach ersten Erkenntnissen sollen 40 eingezogene Pässe von ausreisepflichtigen Menschen fehlen. Nach Angaben der Innenverwaltung brachen die unbekannten Täter in der Nacht zu Dienstag mehrere Türen und Schränke in dem Gebäude am Friedrich-Krause-Ufer in Moabit auf.
Laut einer Sprecherin der Verwaltung können ohne die Pässe die Betroffenen vorerst nicht abgeschoben werden. Mittels PC-Daten der Behörde könnten die Identitäten aber ermittelt und neue Pässe ausgestellt werden.
Bereits im Juli 2009 waren aus zwei Büroräumen der Ausländerbehörde fast 5000 Dokumente gestohlen worden, darunter Vordrucke von Aufenthaltserlaubnissen und Visa-Dokumente. Auch Stempel ließen die Täter mitgehen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen für Dienstgebäude der Berliner Verwaltung. Der GdP-Landesvorsitzende, Michael Purper, forderte mehr Schutz und Bewachung. "Dafür muss sofort zusätzliches Personal eingestellt werden." (dpa, taz)
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