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Archiv-Artikel

„Wir sind gelassen“

Gäste bleiben beim 657. Matthiae-Mahl unter sich

Von ILK
Jörg Schmoll

■ 39, stellvertretender Senatssprecher. Der Politikwissenschaftler war unter anderem Sprecher der SPD Hamburg und Vize-Parteichef in Schleswig-Holstein.

taz: Herr Schmoll, heute steigt das 657. Matthiae-Mahl im Rathaus – und zum ersten Mal hat Bürgermeister Olaf Scholz alle Hamburger und Hamburgerinnen eingeladen. Zumindest kursierte das dieser Tage im Internet. Mit wie vielen Gästen rechnen Sie?

Jörg Schmoll: Wir rechnen mit rund 380 Gästen.

Och, dann ist die Einladung der „Behörde für kommunale Verpflegung“ nur ein Fake?

Ja, genau. Es werden nur persönliche Einladungen ausgesprochen.

Schade, wir hätten so gern mal mit Ulrich Wickert und Frankreichs Premier Jean-Marc Ayrault an einem Tisch gesessen und für rund 230 Euro pro Nase gegessen. Tun wir also mal so, als dürften wir auch rein: Was müssten wir anziehen?

Herren im Smoking, Damen im Abendkleid.

Und wie läuft der Abend dann so ab?

Es wird ein Menü serviert und zwischen den Gängen werden die Reden gehalten. Zum Essen spielt ein Kammerorchester.

Und was machen Sie mit den ganzen Hamburgern und Hamburgerinnen, die in Abendgarderobe vorm Rathaus stehen und reinwollen?

Naja, ich glaube, dass erkannt wird, dass die Einladung nicht ganz ernst gemeint ist. Ansonsten sind wir gelassen.

INTERVIEW: ILK

Matthiae-Mahl: 20 Uhr, Rathaus, Festsaal