AFGHANISTAN : SPD fordert Klarheit über Strategie
BERLIN | Die SPD hat Außenminister Guido Westerwelle (FDP) aufgefordert, unverzüglich Klarheit über die künftige Afghanistan-Strategie der Bundesregierung zu schaffen. Westerwelle müsse „endlich die schleichende Militarisierung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik beenden“ und selbst ein Konzept vorlegen, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel gestern in Berlin. Auf dieser Grundlage könne dann über militärische Entscheidungen beraten werden. Westerwelle selbst hat derweil mit einem Boykott der Ende Januar in London stattfindenden Afghanistan-Konferenz gedroht, falls dort nicht der zivile Aufbau in den Vordergrund gestellt werde. „Wenn die Afghanistan-Konferenz in London eine reine Truppenstellerkonferenz wird, fahre ich nicht hin“, sagte er dem Stern.
Unterdessen sind bei einem Luftangriff der Nato nach Angaben des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai im Osten des Landes mindestens zehn Zivilisten getötet worden, darunter acht Schulkinder, hieß es. Karsai verurteilte den Angriff im Bezirk Narang vom Sonntag nachdrücklich und setzte eine Untersuchungskommission ein. (dpa)