Wettrüsten in Nahost: Atombomben für Saudi-Arabien
Gleichgewicht der Kräfte: Die Saudis erwägen die Entwicklung eigener Atomwaffen, als Reaktion auf die mögliche atomare Bewaffnung des Irans.
LONDON rtr/taz | Saudi-Arabien hat gegenüber der Nato einem Zeitungsbericht zufolge die Entwicklung eigener Nuklearwaffen für den Fall angekündigt, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangt. Der in London erscheinende Guardian berichtete am Donnerstag, das Mitglied der Herrscherfamilie Prinz Turki al-Feisal habe bei einem Treffen mit Nato-Vertretern erklärt, sein Land werde in diesem Fall eine Politik verfolgen, die dramatische Konsequenzen haben könne.
Der frühere Geheimdienstchef und Botschafter seines Landes in Washington und London nannte dem Bericht zufolge keine weiteren Details. Das Blatt zitiert aber einen ungenannten Vertrauten des Prinzen mit der Aussage, Saudi-Arabien könne nicht mit einem Iran leben, der atomar bewaffnet sei. "Wenn Iran Atomwaffen entwickelt, müssen wir dem folgen", zitierte der Guardian den ungenannten Regierungsvertreter.
Turki al-Feisal bekleidet in Saudi-Arabien kein eigenes Amt, gilt aber als Sonderbotschafter für das Land und und möglicherweise künftiger Außenminister.
Leser*innenkommentare
JohnnyD
Gast
@Uran
Ja,ja, die faschistischen Zionisten der inflationäre gebrauch des f-wortes weckt schon am frühen Morgen das Gefühl, besser garnicht aufgestanden zu sein. Ist denn nicht jeder heutzutage ein Faschist? Israelis sowieso, die USA, na klar... GÄHN. Wie wäre es mal mit etwas abwechslun? z.B. die Fatah, die erfolgreichste Terrororganisation aller Zeiten, die sich im eigenen Verständniss als nationalistisch und sozialistisch begreift... von den Religionskriegern zwischen Gaza und Teheran mal ganz zu schweigen. Aber lassen wir den faschistischen Genitalabgleich, der ist wie gesagt ermüdend.
Bleiben wir lieber bei den Fakten. Israel hat jetzt seit wie vielen Jahren Atomwaffen?
Und wie viele Staaten hat Israel damit bisher angegriffen?
Wie vielen Staaten hat Israel gedroht sie "von der Landkarte zu fegen"?
Kein Staat der Erde, der nicht vorhat Israel militärisch anzugreifen wird durch israelische Atomwaffen bedroht.
Uran
Gast
@Pepe
ich habe auch nicht die Juden sondern die Zionisten geschrieben. Man unterscheidet zwischen den Juden als Anhänger des Judentum und den Zionisten als Anhänger der faschistischen Ideologie(wovon über 145 im Bundestag sitzen)Zionismus.
Seim
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Sollte das Spiel Command and Conquer Generals wirklich recht haben und genau dieses Szenario im Vorfeld schon thematisiert haben... au Backe.
Atombombenverbot weltweit!
Stefan
Gast
Der Iran-Lobbyist Prof. Udo Steinbach sagte, dass es kein Problem wäre, wenn der Iran die Atombombe hätte. Man müsse sie nur in ein vernünftiges Kräftekonstrukt eintreten. Sollte dieser veritabele Schwachkopf etwas vergessen haben? Z.B., dass andere Staaten im Nahen Osten sich auch die Bombe zulegen wollten? Ein neues Wettrüsten? Nein, so dumm ist er nicht. Er verarscht sein Publikum.
Pepe
Gast
@ uran
Bitte lese Fix und Foxy aber halte dich mit so sinnlosen Kommentaren zurück wenn du keinerlei Politikverständnis besitzt.Der Böse Jude kommt jetzt nach Europa und massakriert alle mit Atomwaffen...bla bla ich kann es langsam nicht mehr ertragen
Macharius
Gast
@Uran
Woher wissen Sie dass das iranische Atomprogramm friedlicher Natur ist?
Und zu Israel, haben Sie sich mal Israel auf der Landkarte angeguckt? Ein oder zwei A-Bomben reichen und Israel ist Geschichte und die Israelis wissen das. Deshalb kämen diese auch nie auf die Idee sie offensiv einzusetzen und schon gar nicht gegen andere Atommächte. Die israelischen A-Waffen würden nach dem Samson-Prinzip eingesetzt, was bedeutet: wer auch immer Israel atomar angreift und damit quasi auslöscht, den würden die Israelis als Antwort ebenfalls atomar vernichten.
Uran
Gast
Wieso fühlt sich die Sau-diarabien von über 250 A-Bomben der Zionnisten nicht bedroht und fühlt sich bedroht durch iranische friedliche A-Energie Projekte. Wieso macht sich Europa keine Sorge um A-Bomben vom Israel die zusammen mit Interkontinental Raketen, die Zionisten zur Verfügung haben jeden Punkt Europa erreichen können.
Richard
Gast
Israel setzt doch immer einen drauf, wenn Saudi-Arabien aufrüstet, weil Saudi-Arabien ein potentieller Feind Israels ist. Bei einem Machtwechsel, wäre Israel ja dort ganz oben auf der Liste der Feinde. Das weiß man in Israel und deswegen rüstet man sich auch immer gegen potentielle Feinde, auch wenn es momentan noch Verbündete sind. Und jetzt der Knaller! Saudi-Arabien will Atomwaffen haben. Israel hat ja bereits an die 200 Atomwaffen. Und ich bin mir sicher, dass Israel und die Amis alles mögliche daran setzen werden, dass Saudi-Arabien keine Atomwaffen in sein Arsenal bekommt. Wird es doch dazu kommen, dann wird es Israel im nächsten Jahrhundert mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht geben. Israel hatte über 60 Jahre Zeit, um Frieden zu stiften und wir werden hoffentlich das Glück haben, dass es in diesem Jahrhundert zu keinem atomaren Weltkrieg kommen wird.
deviant
Gast
Mit einem persischen vorgeblich zivilen Nuklearprogramm kann ich mich notfalls noch abfinden, schon weil der Iran zunächst einmal das Recht auf eine zivile Nutzung hat, wenn aber ein mittelalterlicher islamistischer Staat nun offen nach Atomwaffen strebt (ein offener Vertragsbruch,da die Saudis den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet haben), ohne dass es dafür eine Notwendigkeit gäbe, dann ist das extrem bedenklich.
Ohnehin ist dieser Staat, eine große Gefahr für die arabische Demokratisierung, hochgerüstet mit deutschen Panzern und Sturmgewehren, bereits negativ aufgefallen, als er in Nachbarländer einmarschierte, um dortige Aufstände blutig niederzuschlagen und islamistisches Recht zu stützen.
Der Westen hat sich in seinen Bestrebungen, dem Iran ans Bein zu pinkeln, längst hoffnungslos verrannt, eine weitere Unterstützung der Saudis, wenn sie nun auch noch Atombomben wollen, ist nicht zu tolerieren; darüber kann auch die halbherzige Unterstützung der beiden anderen Staaten, die traditionell noch eine gewisse Rolle in der muslimischen Welt spielen, nämlich Ägypten und Syrien, hinwegtäuschen.
Es wird endlich Zeit für eine verantwortungsvolle Politik und eine angemessenere Haltung zum Islam international wie intranational. Leider kann ich den Willen dazu bisher nirgendwo entdecken.