UNTERM STRICH

„I like Chopin“, sang schon der Popstar Gazebo in einem besonders hinterhältigen Ohrwurm. Und weil jener Fryderyk Chopin, um den es in dem Song geht, vor nun bald 200 Jahren in dem kleinen masowischen Dorf Żelazowa Wola zur Welt kam, steht 2010 in Polen ganz im Zeichen des polnischen Nationalkomponisten. Zu seinem Geburtsdatum gibt es unterschiedliche Angaben, 22. Februar sagen die einen, andere sprechen vom 1. März 1810. Bereits zum Jahreswechsel werden Fernsehen und Radio musikalische Neujahrsgrüße aus Chopins Geburtsort in die Welt schicken. Im ganzen Land werden 2010 Chopin-Konzerte, -Ausstellungen und -Festivals organisiert. Den offiziellen Auftakt zum Chopin-Jahr bildet am 7. Januar ein symphonisches Konzert in der Warschauer Philharmonie. Auch in Poznań, Wrocław und Kraków finden Konzertreihen statt. Zudem wird nach umfangreichen Sanierungsarbeiten am 1. März im Warschauer Ostrogski-Schloss das Chopin-Museum wiedereröffnet. Zu sehen ist dort etwa der letzte Flügel, auf dem er gespielt hat. Im September richtet das Warschauer Nationalmuseum die Schau „Chopins Polen“ aus. Wer zu seinem Grab pilgern will, muss aber nach Paris reisen, wo Chopin auf dem Friedhof Père Lachaise seine letzte Ruhestätte gefunden hat. www.chopin2010.pl.

Eisbären des Nordpols, seid gewarnt: Wenn im Sommer 2010 eine Schar schwarzbefrackter Gestalten lärmend bei euch einfällt, dann sind das keine Pinguine, die endlich den Weg an den Nordpol gefunden hätten. Sondern Klimaschützer! Denn der Violinist André Rieu hat beschlossen, im Sommer einen Tag lang mit seinem Orchester am Nordpol zu musizieren (und zwar im Frack und in warmer Unterwäsche) und damit auf die dramatischen Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. Nun ist der niederländische Fernsehstar berüchtigt für den Hang zum Spektakel und baut deshalb gleich vor: „Ich will dort aber kein Großereignis inszenieren, möchte keinen Rummel veranstalten.“ Er werde nur vor einem ausgewählten Publikum, „aus jedem Land drei Vertreter“, spielen. Wie Musiker schmecken, liebe Eisbären, ist uns übrigens nicht bekannt.