50 Jahre "Die Kinder von Golzow": Das Leben in der DDR

Vor 50 Jahren begannen die Dreharbeiten für die Langzeitstudie "Die Kinder von Golzow", eine Art DDR-"Truman Show". Zusammen kamen 46 Jahre und 40 Stunden Film.

Schwebt in der Nostalgie: Das Regisseur-Ehepaar Barbara und Winfried Junge im Filmmuseum «Kinder von Golzow» im brandenburgischen Golzow. Bild: dpa

Vor Genau 50 Jahren begannen die Dreharbeiten für die Langzeitstudie "Die Kinder von Golzow", eine Art DDR-"Truman Show", die das Leben einer ganzen Schulklasse aus dem Oderbruch über Jahre hinweg begleitete. Kurz nach dem Mauerbau begann der Dokumentarist Winfried Junge mit den Aufnahmen, und er wurde zusammen mit seinen Protagonisten alt. 46 Jahre Leben hat er festgehalten in über 40 Stunden Film, 2007 war endgültig Schluss.

Die DEFA wollte dokumentieren, wie Menschen der DDR ihr Land prägen, wie sich der Sozialismus entwickelt. Doch stattdessen musste der Dokumentarfilmer festhalten, wie dieser zusammenbricht. Die 90er Jahre sind die spannendsten Szenen der Kinder von Golzow.

Die Filme verraten viel über die DDR. Sie zeigen die Generation, die in den 50er und 60er Jahren geboren wurde, die in diesem System groß geworden ist. Einem System, das nicht wenige für das bessere hielten. Nach der Wende geriet alles durcheinander.

Zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall spielen die Umbrüche kaum noch eine Rolle, viele schweigen über die Zeit. Nach 1989 mussten sich viele neu erfinden, nicht wenige erlebten, was Arbeitslosigkeit bedeutet. Die Golzow-Filme halten dies fest, auch deshalb ein wichtiges Zeitdokument, das auf den Tag genau vor 50 Jahren begann. Die Filmfolgen erzählen von Verlierern und Gewinnern und wie man sich dann einrichtete in der neuen Welt.

"Ist eigentlich von der Aufgabe auch nicht viel anders als das, was wir vorher gemacht haben", sagt einer, vormals NVA, heute Bundeswehr. Andere blieben in Golzow und versuchen mit der eigenen Gemüsezucht über die Runden zu kommen.

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