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KURIOSITÄTENArno, Alice, Anstand

Etliche können sich für das opulente, eigen- wie randständige Werk des Hildesheimer Regisseurs, Kuriositätensammlers und -veröffentlichers Wenzel Storch so gar nicht erwärmen und finden das von der heißblütigen Hassliebe zu Flipper, Winnetou oder den Unterwäscheseiten des Quelle-Katalogs inspirierte Werk kindisch, vulgär und, wie die B.Z., „wirklich schweineschlecht“. Andere verehren Storch kultisch, nennen das „offensichtliche Drogenopfer“ (Leserbrief an Konkret) in einem Atemzug mit Terry Gilliam, Frederico Fellini oder Luis Buňuel. Morgen Abend liest Storch aus seinen neuen Büchern „Arno & Alice“ – ein nicht ganz jugendfreies Fake-Kinderbuch über das „Traumpaar der westdeutschen Nachkriegsliteratur“ Arno und Alice Schmidt – und „Das ist die Liebe der Prälaten“ – über die „wunderbare Welt der christlichen Aufklärungs- und Anstandsliteratur“, Petzi, Gerhard Richter und Karl May. Und zeigt dazu Messdiener-Pin-ups. Am Samstag sind Storchs filmische Eigentümlichkeit „Sommer der Liebe“ und Making-of-Dokumentationen, unter anderem „Wie man aus Düngerstreuern und Güllepumpen ein Schiff baut“ und „Sitzfußball und Gruppensex“, zu sehen. Bis Sonntag gibt es außerdem eine Ausstellung mit Originalen aus „Arno & Alice“ zu sehen, musikalisch umrahmt werden die Abende von Nova Huta (Freitag), Felix Kubin (Samstag) und Holger Hiller (Sonntag).  MATT

■ Fr, 1. 3. bis So, 3. 3., Kraniche bei den Elbbrücken, Brandshofer Deich 45

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