Griechische Bank: Dubiose Geschäfte
Für fast 900 Millionen Euro aus dem Rettungsfonds wurde die Privatbank Proton verstaatlicht. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt: Zuvor sollen 700 Millionen ins Ausland verschoben worden sein.
ATHEN dpa | Die ehemals private kleine griechische Proton Bank soll im großen Stil Euro ins Ausland geschafft haben. Die Athener Staatsanwaltschaft untersucht seit Monaten den Fall der Bank, für deren Kauf der griechische Staat den mit den internationalen Geldgebern geschaffenen Rettungsfonds FSF angezapft hatte.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Donnerstag, die Bank sei mit fast 900 Millionen Euro aus internationalen Hilfsmitteln gestützt worden. Vor ihrer praktischen Verstaatlichung soll sie bis zu 700 Millionen ins Ausland verschoben haben.
Details zum Stand der Untersuchungen wollte die Staatsanwaltschaft Athen am Donnerstag auf Anfrage nicht geben. Nach Informationen der Süddeutschen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Geldwäsche gegen frühere Proton-Verantwortliche einschließlich des ehemaligen Hauptinhabers und Präsidenten Lavrentis Lavrentiadis. Dieser weise die Vorwürfe zurück.
Womöglich im Zusammenhang mit Untersuchungen der Zentralbank kam es dem Bericht zufolge vor wenigen Tagen zu einem Sprengstoffanschlag im Athener Vorort Halandri.
Die Polizei in Athen gehe davon aus, dass es sich bei dem Anschlag um eine Warnung gehandelt habe, diesen Fall weiter zu untersuchen. In dem Gebäude wohne ein leitender Mitarbeiter der Zentralbank, der zusammen mit Kollegen die Privatbank Proton geprüft habe.
Dem Prüfbericht der Zentralbank zufolge hat Proton viele hoch riskante Darlehen an neu gegründete Gesellschaften wie Cyprus Properties vergeben. Weiterhin seien Offshore-Firmen finanziert worden, von denen keine ausreichenden Wirtschaftsdaten vorgelegen hätten oder deren wirkliche Inhaber nicht bekanntgewesen seien.
Der Umfang dieser Engagements belaufe sich auf 357 Millionen Euro. Außerdem sollen mehrere hundert Millionen Euro an Firmen geflossen sein, die Lavrentiadis zugerechnet werden.
Leser*innenkommentare
Ellhnas
Gast
Sieglinde hat wohl nicht so den Blick fürs Ganze entwickelt. Solltest nochmal die Schulbank drücken, Genossin.;)
"Wir Deutschen müssen zahlen"... Solche Kommentare auf das taz, tststs.
sieglinde
Gast
Griechenland muß unbedingt aus der EU ausgeschlossen
werden. Je früher, desto besser.
Das Katastrophenmanagementverhalten
der Politik und Banken ist unakzeptabel.
Die Solidarität der Reichen und der politische
Wille auch die vermögenden kriminellen Kreise
massiv zur Kasse zu bitten/zwingen, ist nicht
vorhanden.
Wir Deutschen müssen den Mist bezahlen,
die Armen durchfüttern, damit die Reichen
weiter die Zeche prellen dürfen.
Zum Dank lassen die Griechen die Chinesen ins
Land und es werden weitere unkontrollierbare
Häfen gebaut, wie in Neapel, die Fernost-Güter
unkontrolliert und unreglementiert passieren
und Europa überfluten. Dabei wird
jede Zollkontrolle, Gefahrenkontrolle
ausgeschaltet und Deutschland seiner
Existenzgrundlage beraubt.
Dafür noch weiter zahlen- nein.
Wir brauchen sichere Grenzen der EU rings um
Griechenland und sollten den Griechen auch nur
dann helfen, wenn Sie zu hundertprozentig
loyal sind und ihre Probleme im eigenen Land lösen.
Wir dürfen keine Verräter unterstützen, welche
die Handelgrenzen der EU durchlässig machen!!!!
Die Geschäftsleute müssen erst selber
legales Handel dauerhaft praktizieren und
ihre Abgaben bezahlen, bevor dort noch ein Cent
hineinfließt.
Das Maß ist übervoll!!!!!!!!!
Bank Geschäfte
Gast
@Goldammer: Genau. Und über die Kontrollsysteme.
Jeder mit Lokalzeitung im Abo kennt Fälle wo Banker oder Geschäftsführer die Ersparnisse oder Rücklagen oder Firmengelder o.ä. in irgendwas verzockt oder z.B. in Südeuropa Immobilien o.ä. gekauft hat.
Dafür sollte es eigentlich wirksame Kontrollen geben. Aber die Bananenkrümmungs-Verordnung oder Finanzamts-Verordnung für alle Software die mit Geldern zu tun hat, ist natürlich wichtiger und kostet nur ein paar Leute die es überwachen und die Verordnung und deren womöglich schwammigen Formulierungen auswendig kennen.
Juristen schauen, das neue Gesetze ihnen nicht die Butter vom Brot nehmen.
Obama, Künast, Westerwelle, Schröder,... hatten die Macht, wirksame Kontrollsysteme aufzubauen. Haben sie aber nicht.
Siehe Hypo-Real-Estate.
Bernd Goldammer
Gast
Das sagt was über die Banker, nicht über die Griechen.