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Archiv-Artikel

Gegensätzliche Erwartungen

KONJUNKTUR Während der BDI mit einem weiteren schwierigen Jahr rechnet, ist die Allianz optimistisch

BERLIN dpa | Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat zum Jahreswechsel davor gewarnt, mit den ersten positiven Konjunkturzeichen schon das Ende der Krise einzuläuten. 2010 werde kaum weniger schwierig als das Krisenjahr 2009. „Es geht nicht weiter bergab, aber es wird auch nicht viel besser“, sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel. Es werde voraussichtlich noch bis 2014 oder 2015 dauern, bis das wirtschaftliche Niveau von 2007, dem Jahr vor der Krise, wieder erreicht sei.

Auch Deutschlands Aktiengesellschaften erwarten nach einer Umfrage den Aufschwung erst ab 2011. Eine Befragung von Führungskräften börsennotierter Gesellschaften ergab, dass die meisten für 2010 mit einer schwachen Nachfrage und sinkenden Preisen rechnen. Nur 23 Prozent dieser Unternehmen erwarten in diesem Jahr schon ein Ende der Wirtschaftskrise.

Dagegen blickt die Allianz-Versicherung nach einem Medienbericht optimistisch ins Jahr: Sie rechnet der Bild-Zeitung zufolge für 2010 mit einem Wachstum von 2,8 Prozent; das wäre die deutlichste Zunahme seit 2006. Die befürchtete Jobkrise mit Massenentlassungen werde ausbleiben. Chefvolkswirt Michael Heise sagte der Zeitung: „2010 wird ein gutes Konjunkturjahr für die deutsche Wirtschaft.“ Gründe seien der anspringende Export, der stabile private Konsum und die zwei Konjunkturpakete der Regierung.

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