: Der Professor ist jetzt eine Professorin
UNIVERSITÄT In Niedersachsen und Bremen besetzen Frauen mittlerweile jede fünfte Professur. Nur in Berlin ist die Quote mit knapp 24 Prozent besser. Im Bundesdurchschnitt liegt sie bei 16 Prozent der Professuren
Frauen sind in den Universitäten auf dem Vormarsch. Zumindest in zwei nördlichen Bundesländern: An den Hochschulen in Niedersachsen und Bremen haben Frauen inzwischen jede fünfte Professur inne. Nach Berlin mit 23,9 Prozent haben die beiden Länder mit 20,8 und 20,4 Prozent den höchsten Anteil von Frauen unter den Professoren in Deutschland. Das berichtet der niedersächsische Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie. Im Bundesschnitt haben Frauen nur rund 16 Prozent der Professuren inne.
Basis sind die Daten für das Jahr 2007. Danach gibt es in Niedersachsen insgesamt 2.508 Professoren und 659 Professorinnen. Fünf Jahre zuvor waren es 536 Professorinnen, was einem Anteil von knapp 17 Prozent entsprach. In Bremen lag der Frauen-Anteil unter den Professoren damals sogar nur bei 14,7 Prozent.
Mittelfristig dürften Frauen noch sehr viel mehr Professuren besetzen. Denn ihr Anteil an den Habilitationen, die Voraussetzung sind für eine ordentliche Professur, beträgt in Niedersachsen inzwischen mehr als 30 Prozent. 2003 waren es nur etwa 20 Prozent.
Noch weiter aufgeholt haben die Frauen bei den Doktortiteln. Dort liegen sie mittlerweile fast gleichauf mit den Männern. 2007 wurden landesweit 767 Frauen promoviert, was einem Anteil von fast 44 Prozent an allen Promovierten entspricht. In Bremen ist das Verhältnis ähnlich.
Bei den Hochschulexamen sind die Frauen an den Männern sogar bereits deutlich vorbeigezogen. Von knapp 20.500 Hochschulabsolventen in Niedersachsen im Jahr 2007 waren fast 11.300 Frauen. Dies entspricht einem Anteil von rund 55 Prozent. In Bremen sieht es ähnlich aus. Dort lag der Frauenanteil unter den rund 3.600 erfolgreichen Examenskandidaten bei knapp 53 Prozent. (dpa)