: Winteridyll, mit Vorsicht zu genießen
WETTER Weil es weiter schneit und außerdem das Salz stellenweise knapp wird, konzentrieren sich die Winterdienste auf Hauptstraßen. Und im Harz darf man nicht in den Wald, weil Bäume brechen könnten
Eigentlich ist es ein traumhafter Rekordwinter in Deutschlands Norden: In den Städten liegen mehr als 23 Zentimeter Schnee, im Harz ein guter halber Meter. Selbst die Nordseeinseln sind seit Tagen idyllisch schneebedeckt. Straßen und Gehwege zu räumen wird allerdings schwerer: Ständiger Schneefall und Eiseskälte bei Minusgraden erschweren die Arbeit der Winterdienste. Das wird vorläufig auch so bleiben: Für diese Woche werden weitere 20 Zentimeter Neuschnee sowie Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius erwartet.
Weil das so ist, müssen die Winterdienste Prioritäten setzen und räumen zunächst Autobahnen, Schnell-, Fern- und Hauptstraßen. Die Nebenstraßen in den Städten und auf den Dörfern sind deshalb oft gefährlich glatt. Schlecht geräumte oder gestreute Fußwege, für die die Anwohner meist selbst zuständig sind, erhöhen die Unfallgefahr zusätzlich. In manchen Kommunen wird zudem das Streusalz knapp. In Bremen etwa seien die Salzlager „schon stark angeknabbert“, sagt Straßenamtssprecher Martin Stellmann. Man habe die Lage aber „im Griff“.
Trotzdem sind die Notfallaufnahmen niedersächsischer Krankenhäuser gut ausgelastet: „Wir haben 50 Prozent mehr Knochenbrüche als sonst“, sagt Mathias Denter, Leiter der Notaufnahme des Klinikums Osnabrück. Meist handle es sich um Sturzverletzungen wie Schulter-, Arm-, Bein- und Beckenbrüche.
Im Harz dagegen droht nicht nur Rutschgefahr: Weil die Gefahr bestehe, dass immer mehr Bäume unter der Schneelast zusammenbrächen, hat die Nationalparkverwaltung Harzbesucher davor gewarnt, die Wälder abseits der offiziellen Wege zu betreten.
Unpassierbar sind auch mehrere vereiste Hauptfahrwasser an der Ostseeküste. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock meldete am Montag Neueis für den Hafen Flensburg sowie für den Hafen Neustadt in der Lübecker Bucht. (dpa)