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Archiv-Artikel

die anderen über den umgang des vatikans mit homosexuellen priestern

Der Independent aus London meint: Einige schwule Priester sind für den sexuellen Missbrauch von Kindern verantwortlich. Aber der Ausschluss von Homosexuellen vom Priestertum würde das Problem nicht lösen. Nur wenige Priester sind zum Zölibat bereit, unabhängig von ihrer sexuellen Veranlagung. Der Missbrauch von jungen Mädchen in armen Ländern ist genauso verwerflich. Das Dokument des Vatikan ist verwirrend, denn man will zwischen Homosexuellen und frustrierten Heterosexuellen unterscheiden. Die katholische Kirche wird so lange von homosexuellen Priestern abhängig sein, bis sie die Priesterweihe von verheirateten Männern zulässt.

Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert: Im aktuellen Rückgriff auf die traditionelle Lehre spiegelt sich weniger Homophobie als vielmehr eine Sexualmoral, die den Fortpflanzungsaspekt der Sexualität überbetont. Stellte der Vatikan mehr auf personale Zuwendung und Hingabe ab, käme er zu einer positiveren Beurteilung homosexueller Partnerschaften – und wäre damit biblischer. Das Neue Testament hat die Päderastie und ihre Abarten verurteilt, wie sie in der damaligen griechischen-römischen Kultur praktiziert wurden. Es sagt nichts aus über heutige Partnerschaften zwischen erwachsenen Homosexuellen auf der Basis gegenseitiger Anerkennung.