: Streit um Proteste im Norden
Zwei Demos gegen Studiengebühren in Norddeutschland innerhalb einer Woche – der Grund für die ungeschickte Terminierung ist ein Streit zwischen denen, die heute zur „Norddemo“ in Bremen aufrufen und denen, die am nächsten Donnerstag in Hannover protestieren wollen. Die OrganisatorInnen der Norddemo würden Studierende „auf die Straße locken, um sie dann für die eigenen Ziele zu instrumentalisieren“, heißt es in einem Artikel der Göttinger Studi-Zeitschrift „Wadenbeißer“. Der Stein des Anstoßes: Auf der Bremer Norddemo soll nicht nur gegen das Bezahlstudium protestiert werden, sondern auch noch gegen alle anderen Ungerechtigkeiten dieser Gesellschaft. Für den AStA der Uni Göttingen geht das zu weit. „Wir streiten nicht ab, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Hartz IV und Studiengebühren, aber eine Demo soll doch ein klares Zeichen setzen“, sagt Kai Horge Oppermann. Ein Protest nach dem Motto „Alle gegen alles“ würde nur die breite Masse verschrecken und damit die studentische Bewegung schwächen. Jan Bönkost vom AStA der Uni Bremen hält es hingegen für eine Stärke, sich nicht auf ein einzelnes Thema festzulegen. Nur so könne eine „kritischere politischere Stimmung“ erzeugt werden. Und: Man vermeide, gegen andere Interessengruppen ausgespielt zu werden. eib