: Wohnen am LKW-Parkplatz
VEDDEL Auf der alten Zollfläche könnte eine „Vorstaufläche“ für LKWs entstehen, die in den Hafen wollen. Bezirkspolitiker dagegen
Die Verkehrsbehörde prüft, ob die ehemalige Zollfläche auf der Veddel als LKW-Parkplatz genutzt werden kann. Das Gelände grenzt direkt an ein Wohngebiet. Durch die Auflösung des Freihafens zu Beginn des Jahres, werden LKWs beim Verlassen des Hafens nicht mehr kontrolliert. Die Fläche wird vom Zoll nicht länger benötigt. Durch die Einrichtung einer Vorstaufläche für LKWs an dieser Stelle will die Verkehrsbehörde gegen den Parkplatzmangel im Hafen vorgehen.
„Bereits heute ist der Bedarf an LKW-Stellplätzen teilweise höher als das Angebot“, sagt Sinje Pangritz, Pressesprecherin der Hamburg Port Authority (HPA), die für die Planungen zuständig ist. Viele Lastwagen würden daher zurzeit in die anliegenden Wohngebiete ausweichen. „Um die Anwohner vor den Belästigungen durch den Schwerlastverkehr zu schützen, wird daher angestrebt, ausreichende Parkmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen“, so Pangritz weiter.
Die Bezirkspolitik fordert hingegen einen größeren Abstand des Schwerlastverkehrs zu den Wohnhäusern. „Ich werde alles tun, um einen Parkplatz an dieser Stelle zu verhindern“, sagt Klaus Lübke, Bezirksabgeordneter der SPD. Es sei eine bauliche Trennung der angrenzenden Wohnhäuser vom Schwerlastverkehr nötig. Der Bezirkspolitiker wünscht sich daher einen Gewerbehof oder einen Lebensmittelmarkt auf der ehemaligen Zollfläche. „Wenn hier einmal ein Parkplatz ist, wird diese zusätzliche Belastung auch dauerhaft bestehen bleiben“, sagt Lübke weiter.
Seit der Öffnung der Zollgrenze gibt es zunehmend Beschwerden über die wachsende Verkehrsbelastung auf der Veddel. Die Verkehrsbehörde hatte bereits zugesagt, den Verkehr zur Entlastung der AnwohnerInnen um die Zollfläche herumzuführen. Ein zusätzlicher Parkplatz für LKW direkt neben dem Wohngebiet steht dieser Entlastung jedoch entgegen. DOMINIK BRÜCK