„Flaminia“ kann wohl bald auslaufen

REPARATUR Unglücksfrachter darf nach Rumänien, sobald das dortige Umweltministerium zustimmt

Rund sechs Monate nach Ankunft der „Flaminia“ in Wilhelmshaven muss das ausgebrannte Containerschiff noch eine letzte Klippe umschiffen. Das Umweltministerium in Hannover wartet auf eine abschließende Genehmigung des Umweltministeriums in Rumänien. Dort sollen auf einer Werft zerschmolzene Container und Stahlschrott aus dem ausgebrannten Mittelschiff geschnitten werden. Schlammreste des abgepumpten Löschwassers müssen bei der Reparatur geborgen und zurück nach Deutschland transportiert werden, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums.

Das Containerschiff war im Juli bei der Fahrt von den USA nach Europa auf dem Atlantik in Brand geraten. Zwei Seeleute starben, ein anderer wird immer noch vermisst. Zunächst wollte kein Land dem Schiff einen Notliegeplatz zuweisen. Nach wochenlangem Warten und schwierigen Löscharbeiten auf See durfte das havarierte Schiff schließlich Anfang September im frisch eröffneten Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven festmachen.

Die „Flaminia“ hatte 2.876 Container an Bord, darunter 153 mit Gefahrgut wie Chemikalien. Mehr als 1.000 Boxen waren entweder über Bord gegangen oder zusammengeschmolzen. In Wilhelmshaven wurden viele Container geborgen, Tankschiffe pumpten zudem 37.000 Tonnen verschmutztes und giftiges Löschwasser aus dem Bauch des Unglücksfrachters. Sie hatten ursprünglich bei einer dänischen Spezialfirma entsorgt werden sollen.  (dpa)